Mit dem Clustervorhaben nextAID³ – Nächste Generation der Kl-getriebenen Wirkstoffentdeckung und -entwicklung bewirbt sich die Universität des Saarlandes im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Mit dem aus dem Forschungsschwerpunkt NanoBioMed gewachsenen Cluster sollen neue und innovative Wege einer KI-getriebenen Wirkstoffforschung und -entwicklung beschritten werden.
Diverse Krankheiten sowie Resistenzen gegen antimikrobielle Wirkstoffe stellen eine Bedrohung für die Gesundheit einer wachsenden und alternden Gesellschaft dar. Die Wirkstoffentwicklung ist teuer und zu langwierig, um die benötigten neuen Medikamente kurzfristig zur Verfügung zu stellen. In unserem Exzellenzcluster nextAID³ wollen wir die Grundlagen legen, um Wirkstoffe effizienter zu kombinieren, indem wir die hiesigen Fortschritte in Künstlichen Intelligenz (KI) und experimenteller Forschung auf neuartige Weise kombinieren.
Dieser synergistische Ansatz erschließt das Potenzial von drei wichtigen Forschungsbereichen, die der pharmazeutischen Industrie weniger Anreize bieten: neue Naturstoffe mit breiter biologischer Aktivität, neue Antiinfektiva zur Überwindung mikrobieller Resistenzen sowie unkonventionelle Targets als Basis für neuartige Wirkmechanismen. Wir nutzen dabei das Potenzial der KI zur Hit-Identifizierung und Multiparameter-Optimierung, um die Wirkstoffforschung von synthetischen Molekülen und Naturstoffen voranzutreiben. Ein optimierter Wirkstofftransport wird durch innovative Ansätze unterstützt.
In unserem jungen nextAID³-Konsortium betreiben wir interdisziplinäre Wirkstoffforschung. Wir bauen auf die sichtbare Stärke der UdS mit ihrem Universitätsklinikum und den außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Das interdisziplinäre Forscherteam wird von den Professorinnen Anna Hirsch, Martina Sester und Andrea Volkamer geleitet. Es sind daran von universitärer Seite die pharmazeutische Forschung, die Informatikforschung sowie die biomedizinische Forschung an der Medizinischen Fakultät und dem Universitätsklinikum des Saarlandes beteiligt. Zudem wirken Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS), des Helmholtz-Zentrums für Informationssicherheit (CISPA), des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) sowie des Leibniz-Instituts für Neue Materialien (INM) mit.
Unterstützt werden wir durch die vorhandene Forschungsinfrastruktur und den kürzlich gegründeten PharmaScienceHub, eine nachhaltige Kooperationsplattform in einem neuen Forschungsgebäude. Wesentliche strukturelle Ziele von nextAID³ sind die Vermittlung von interdisziplinären Kompetenzen für NachwuchsforscherInnen, die Gewährleistung von Gleichstellung und Diversität sowie die Schaffung transparenter, familienfreundlicher Karrierewege. Der Transfer neuer Technologien und Moleküle in die Industrie profitiert von einer ausgeprägten Kultur erfolgreicher Unternehmensgründungen an der UdS.