Methodenforum

Ein Mal pro Jahr findet das Methodenforum statt. Es dient der methodischen Weiterbildung der KollegiatInnen und ist überwiegend disziplinär angelegt. Es werden ein- bis zweitägige Workshops zu sozial-, kultur- und rechtswissenschaftlichen Methoden mit externen Expertinnen und Experten angeboten, die jeweils im Wechsel von einem Mitglied der Kollegleitung verantwortet werden. 

2. Methodenforum (2024/25) | Kulturwissenschaftliche Methoden

Das Methodenforum findet jährlich statt. Der erste Teil am 8.  Oktober 2024 beschäftigte sich mit “Wissenschaftstheorie” und behandelte orientiert an der eigenen Praxis u.a. Fragen, wie:
Was unterscheidet wissenschaftliche Erkenntnis von anderen Formen der Überzeugungsbildung – von feuilletonistischer Spekulation bis hin zu Verschwörungstheorien und Pseudowissenschaften? Was ist die Rolle von Modellen in wissenschaftlicher Theoriebildung? Auf welche Weise können Modelle Daten verfälschen und welche Kriterien gibt es für die Wahl von Modellen? Was ist die Natur von Evidenz für Hypothesen und Theorien?
In diesem Kontext wurde eine relativ neue Strömung aus der feministischen Wissenschaftstheorie und der sozialen Erkenntnistheorie vorgestellt, der zufolge u.a. die soziale Identität einen zentrale Einfluss auf die Fähigkeit hat, in bestimmten Bereichen Evidenz zu sammeln. Wir konnten diskutieren, ob und inwiefern diese Ideen dem traditionellen Ideal wissenschaftlicher Objektivität entgegenstehen.  
Referent: Dr. Stefan Roski, Zentrum für Wissenschaftstheorie Münster & Relevance Group Hamburg

Am 6. Januar 2025 wurde das Methodenforum mit dem zweiten Teil fortgesetzt. Hier ging es um Methoden qualitativer Sozialforschung. Wir erhielten einen grundsätzlichen Überblick über die wichtigsten Ansätze qualitativer Sozialforschung und ein allgemeines Verständnis ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Dafür stellte die Referentin uns die methodologischen Grundlagen qualitativer Sozialforschung vor und führte in die wichtigsten qualitativen Methoden der Produktion und Auswertung von Daten ein. In praktischen Übungen erprobten wir Datenerhebung sowie -analyse und diskutierten bestehende und mögliche Anknüpfungspunkte zu unseren eigenen Forschungsprojekten.
Referentin: Dr. Ronja Trischler, TU Dortmund

1. Methodenforum (2023) | Sozialwissenschaftliche Methoden

Qualitative Comparative Analysis (QCA) mit R

Qualitative Comparative Analysis (QCA) ist eine vergleichende Methode zur Analyse empirischer Daten, die durch kausale Komplexität gekennzeichnet sind. Dies beinhaltet die Kombination mehrerer Bedingungen, unterschiedlicher kausaler Pfade und kausaler Asymmetrie. Basierend auf Boolescher Algebra identifiziert QCA notwendige und hinreichende Bedingungen für ein Outcome. Im letzten Jahrzehnt ist die Anzahl an empirischen Anwendungen exponentiell gestiegen, so dass sich heute in nahezu allen Bereichen der Sozialwissenschaften QCA-Studien finden. Im Laufe des zweitägigen Workshops werden der methodische Ansatz von QCA, dessen analytische Anwendung und die Umsetzung mit Hilfe von R und RStudio anhand von empirischen Beispielen vorgestellt. Der Kurs basiert auf dem Lehrbuch Qualitative Comparative Analysis: An Introduction to Research and Application (Georgetown University Press, 2021) und wurde von Dr. Patrick A. Mello, Assistant Professor of International Security, Department of Political Science and Public Administration, Faculty of Social Sciences, VU Amsterdam, geleitet. Er fand statt am 12. und 13. Oktober 2023.