Julika Badstieber-Waldt
Zur Person
Julika Badstieber-Waldt ist Doktorandin an der Université Paris-Sorbonne und der Ruhr-Universität Bochum.
Sie absolvierte ein Studium der Geschichte / Histoire Recherche und Kulturellen Vermittlung an den Universitäten Bochum und Tours.
Seit Oktober 2023 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kultur- und Mediengeschichte an der Universität des Saarlandes.
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Das Dissertationsprojekt
Beziehungen zum Feind? Zur Rolle der Wehrmachtseelsorger im deutsch besetzten Europa 1939-1945
Das Dissertationsprojekt untersucht anhand der bislang wenig erforschten Gruppe der christlichen Wehrmachtseelsorger Chancen, Grenzen und Effekte von Interaktionen in Besatzungszusammenhängen im Sinne einer Histoire Croisée. Die hunderten evangelischen und katholischen Pfarrer, die zusammen mit dem Militär zwischen 1939 und 1945 in großen Teilen des deutsch besetzten Europas auftraten, eröffnen ein transnationales Forschungsfeld an der Schnittstelle von Militär- und Alltagsgeschichte. Durch ihre Sonderstellung zwischen NS-Staat und Kirche verfügten sie über ungewöhnliche Handlungsspielräume in den hierarchischen Systemen, hatten aber auch widersprüchliche Anforderungen zu meistern.
Ihre komplexe Rolle in asymmetrischen Machtverhältnissen wird im Projekt in einem vergleichenden Ansatz beleuchtet, wobei Interaktionen mit der Bevölkerung, Transfers und Verflechtungen im Vordergrund stehen.
Betreuer:in: Hélène Miard-Delacroix (Sorbonne Université) / Fabian Lemmes (Universität des Saarlandes)