Virtuelles Atelier Februar 2021

Gemeinsam mit Professor Emmanuel Droit (Sciences Po Strasbourg) veranstaltete der Lehrstuhl für Europäische Zeitgeschichte am 11. Februar 2021 ein virtuelles Atelier für die Doktorandinnen und Doktoranden des deutsch-französisch-luxemburgischen Doktorandenkollegs, an dem rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitwirkten.

Gerade Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler leiden unter den Folgen der Pandemie. Nicht nur der Zugang zu Quellen und Literatur, sondern auch die wissenschaftliche Kommunikation ist enorm eingeschränkt. Das virtuelle Atelier diente den Promovierenden in zweierlei Hinsicht als Plattform: Gemeinsam mit der wissenschaftlichen Leitung erörterten sie thematisch-methodologische Fragen, gleichzeitig tauschten sie sich über den Stand ihrer Dissertationen aus. 

Innerhalb des thematischen Ateliers ging es um die Historiografie der 1970er Jahre und die Frage, wie diese genuin (west-)europäisch konzipiert werden kann. Welche Mehrwerte lassen sich aus dem Dialog der verschiedenen (west-)europäischen Hysterografien generieren? Welche Rolle spielt Transnationalität für meine eigene Forschung und wie gehe ich mit historischen Vergleichen um? Diese und weitere thematisch-methodologische Fragen erörterten die Doktorandinnen und Doktoranden gemeinsam mit Emmanuel Droit. In der Diskussion wurde deutlich, dass auch Historikerinnen und Historiker in gewissem Maße durch ihre Nationalität und Sozialisation befangen sind. Um sich davon zu lösen, gilt es, den eigenen Standort genau zu verorten und sich mit verschiedenen Historiografien zu beschäftigen.

Während der zweiten Phase des Ateliers sprachen die Promovierenden über den Stand ihrer Projekte. Besonderen Raum nahmen hierbei die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Pandemie ein. Gleichzeitig wurde deutlich, dass aus diesen Unwägbarkeiten auch Chancen resultieren. So bringt der derzeitige Digitalisierungsschub auch den Doktorandinnen und Doktoranden gewisse Vorteile. Es bleibt zu hoffen, dass diese positiven Effekte nach dem Ende der Pandemie nicht abrupt abebben, sodass weiterhin Archive die Digitalisierung ihrer Quellen vorantreiben und Kolloquien oder Vorträge per Mausklick besucht werden können.

Auch das virtuelle Atelier hat gezeigt, dass dank digitaler Techniken ein gewinnbringender Austausch ohne physische Präsenz möglich ist. Für den Kick-off-Workshop der zweiten Förderphase des Kollegs hofft der Lehrstuhl für Europäische Zeitgeschichte allerdings, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf dem Saarbrücker Campus begrüßen zu dürfen.

Das Programm zu der Veranstaltung können Sie hier einsehen.