Philipp Bernhard Staber

Neuer Professor für Innere Medizin – Hämatologie und Onkologie

Privatdozent Dr. med. univ. et scient. med. Philipp Bernhard Staber, vormals Assoziierter Professor der Medizinischen Universität Wien, ist neuer Professor für Innere Medizin – Hämatologie und Onkologie an der Universität des Saarlandes.

Nach dem Erwerb seines Doktortitels in Humanmedizin war Dr. Staber als Assistenzarzt in der Inneren Medizin an der Medizinischen Universität Graz tätig. Sein PhD Doktorat absolvierte er in Graz und an der Harvard Medical School, Boston, MA, USA. Von 2009 bis 2013 forschte er als Postdoktorand am Harvard Stem Cell Institute und am Beth Israel Deaconess Medical Center der Harvard Medical School. Sein Zusatzfach in Hämatologie und Onkologie absolvierte er an der Medizinischen Universität Graz und der Medizinischen Universität Wien. 

Philipp Bernhard Staber war bislang als assoziierter Professor, Programmdirektor für lymphoproliferative Erkrankungen und Oberarzt an der Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie an der Medizinischen Universität Wien (MUW) tätig. Er leitete dort die klinische Studiengruppe für Lymphdrüsenkrebs und CLL und das Labor für funktionelle Präzisionshämatologie. Das von ihm aufgebaute Forschungslabor verfügt über umfassende Fachkenntnisse und Erfahrung in den Bereichen funktionelle Genetik, Genregulation, Epigenetik und funktionellen Einzelzell-Untersuchungen. Seine internationale und kollaborative Forschungsgruppe leistet wichtige Beiträge im Bereich der Personalisierten Medizin. Sie baute u.a. eine umfassende, klinisch annotierte Biobank für hämatologische Malignome auf, die mehr als 15.000 lebensfähige primäre Patientenproben von Leukämien und Lymphomen, sowie eine Plattform für das Einzelzell-Screening von Medikamenten umfasst. 

Philipp Stabers Schwerpunkt liegt in der Präzisionsmedizin. Präzisionsmedizin ist die Anwendung neuer diagnostischer Methoden und neuartiger Therapiekonzepte, zur präziseren Therapieanpassung in Richtung personalisierter Medizin. Dabei rückt die Patientin oder der Patient anstelle der Erkrankung in den Fokus. Prof. Stabers bisher bedeutendster Beitrag zur personalisierten Medizin dürfte in seinen Konzepten und Bemühungen bestehen, personalisierte Behandlungen direkt für Patienten bereitzustellen. Prof. Stabers hat die erste funktionelle Präzisionsmedizin-Studie konzipiert und durchgeführt. Dabei handelt es sich um eine klinische Studie, in der ein funktioneller Test auf Einzelzell-Basis zur Steuerung personalisierter Behandlungen von Krebspatienten eingesetzt wurde. Sie zeigte einen signifikanten Nutzen für 54% der behandelten Patienten mit fortgeschrittenen aggressiven hämatologischen Neoplasien ohne weitere Standardtherapieoptionen. In einem nächsten Schritt hat er mit seinem Team eine weitere klinische Studie initiiert, die genomische und funktionelle Methoden zur Therapiesteuerung randomisiert vergleicht. Diese zurzeit noch rekrutierende multizentrische Studie wurde kürzlich in einem news feature in “nature” portraitiert und ihr Zugang als “wegweisend” und “Paradigmen wechselnd” bezeichnet. Er hat u.a. die Gründung der specialized working group (SWG) Precision Hematology der Europäischen Hämatologie-Gesellschaft angestoßen und ist seit 2022 ihr Vorsitzender.

An der Universität des Saarlandes wird Philipp Bernhard Staber an die am Standort vorhandene Tradition anknüpfend den Schwerpunkt Präzisionsonkologie wissenschaftlich und klinisch etablieren: “Neben der bestmöglichen medizinischen Versorgung ist es mir vor allem wichtig, für jeden Patient bzw. jede Patientin das persönlich passende Konzept zu finden und mit menschlichem Engagement eines breit aufgestellten Teams unsere Patientinnen und Patienten im täglichen Umgang mit der Erkrankung zu unterstützen.”