Prof. Ingmar Weber: „Genderforschung in der Informatik: Wie kann man digitale Benachteiligung von Frauen messen und sichtbar machen?“

Teil der Ringvorlesung Facetten der Vielfalt – Genderforschung und ihre Bedeutung für die Gesellschaft

Datum: 15.05.2024
Uhrzeit:
18:00-20:00 Uhr
Ort:
Geb. E2 5, Raum Hörsaal II

 

 

Prof. Dr. Ingmar Weber

Prof. Dr. Ingmar Weber ist Professor für Künstliche Intelligenz an der Universität des Saarlandes. Er wechselte 2022 im Rahmen einer Alexander von Humboldt-Professur vom „Qatar Computing Research Institute“ der „Hamad Bin Khalifa University“ in Doha, Qatar and die UdS. Ingmar Webers Forschungsschwerpunkt ist das sogenannte „Societal Computing“, ein noch junger Teilbereich der Informatik, der die Computerwissenschaft interdisziplinär mit den Sozialwissenschaften verbindet. Der Informatiker widmet sich in seiner Forschung Problemstellungen gesellschaftlicher Tragweite, die er mithilfe informatischer Methoden untersucht.

 

 

Zusammenfassung

Digitale Technologien sind mittlerweile in sämtliche Bereiche unseres Lebens eingedrungen, angefangen bei Dating bis hin zu Banking und Navigation. Weltweit nutzen über 5 Milliarden Menschen das Internet, was etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung entspricht. Trotz dieser hohen Zahlen ist der Zugang zum Internet und die Nutzung von Mobiltelefonen ungleich verteilt. Insbesondere Frauen sind häufig benachteiligt. Selbst wenn Frauen Zugang zum Internet haben, stehen ihnen aufgrund struktureller und kultureller Barrieren oft nicht die gleichen Möglichkeiten zur Verfügung wie Männern.

Die genauen Bereiche, in denen Frauen benachteiligt sind, bleiben oft unklar, da Internetanbieter in der Regel nur Daten über die direkten Vertragsnehmer:innen sammeln, der meist der (männliche) Haushaltsvorstand ist. In meinem Vortrag werde ich Einblicke in die Nutzung neuartiger Daten geben, die als "digitale Fußspuren" bekannt sind, um die digitale Benachteiligung von Frauen genauer zu untersuchen.