Connected modernities: Québec and Germany 1900-2000. Literary, cultural and intellectual transfers, paradigmatic configurations

Projektbeschreibung

English version, see below

Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Beziehungen zwischen modernen deutschsprachigen Kulturen und der modernen Kultur Québecs im 20. Jahrhundert zu analysieren, die um 1900 entstand und durch Schriftsteller und Intellektuelle wie Edmond de Nevers, Emile Nelligan und Paul-Marc Sauvalle getragen wurde.

Der Projektleiter Univ.-Prof. Robert Dion (UQAM und Mitglied des CCGES) hat mit seinen Kolleg*innen Dr. Louise-Hélène Filion (UQAM / University of Michigan, Ann Arbor) und Univ.-Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink (Universität des Saarlandes) zahlreiche Artikel und Bücher zum Kulturtransfer zwischen Québec bzw. dem frankophonen Kanada und Deutschland verfasst. Ihr Kenntnisstand bildet den empirischen und methodologischen Hintergrund dieses Forschungsprojekts, mithilfe dessen sie neue Paradigmen erforschen werden, die bis dato noch nicht systematisch erfasst wurden. Ihr Forschungsinteresse wird sich auf wichtige Stellvertreter der Kultur Québecs, wie beispielsweise Robert Lepage und Victor Lévy-Beaulieu, richten, deren wichtige Verbindungen zur modernen Literatur und Kultur Deutschlands bisher noch nicht erforscht wurden. Tatsächlich wurden die "verbundenen Modernen" der Kulturen Québecs und Deutschlands im 20. Jahrhundert im Vergleich zu beispielsweise den Beziehungen Québecs zur modernen französischen Avantgarde-Literatur und Kultur noch wenig beachtet. Die gewählten Paradigmen zeugen von einer "katalytischen" Dynamik des Kulturtransfers und kreativer intellektueller Aneignung, die neue Perspektiven auf die Weiterentwicklung der Kultur Québecs und ihrer interkulturellen Bezüge zur modernen avantgardistischen Kultur und Literatur Deutschlands im 20. Jahrhundert aufzeigen wird.

Das Projekt bedient sich daher methodologischer und theoretischer Ansätze des Kulturtransfers und der Verflechtungsgeschichte ("Histoire croisée") mit paradigmatischen Studien spezifischer Konstellationen, die die Biographien und speziellen Rezeptionsprozesse Intellektueller (de Nevers - Theodor Mommsen; Lepage - Brecht und Wagner; Catherine Mavrikakis - Thomas Bernhard; Victor Lévy-Beaulieu - Nietzsche; Régine Robin - Christa Wolf; Avantgarde-Theater Montréals - Schaubühne Berlin).

Darüber hinaus bezieht der Projektleiter mit seinen beiden o. g. Kolleg*innen fünf weitere Experten aus Deutschland und Québec bzw. dem frankophonen Kanada ein: Prof. Hélène Destrempes (Moncton), Dr. Sophie Dubois (Montréal), Dr. Sophie Tremplay-Devirieux (Montréal), Dr. Judith Lamberty (Saarbrücken) und Viktoria Sophie Lühr (Doktorandin, Saarbrücken). Diese Gruppe, die aus Senior- und Juniorforscher*innen (Postdoc wie Doktorand*innen) der Universität des Saarlandes und Kanada besteht, wird an zwei Terminen (2022 am CCGES in Montréal, 2023 in Saarbrücken) zu Workshop zusammenkommen und vorbereitende Forschungsgespräche in Montréal und Saarbrücken führen. Die Partnerinstitutionen (Arbeitsstelle für interkulturelle Québec-Studien und nordamerikanische Frankophonie an der Universität des Saarlandes) erlauben es, die Forschung einem weiteren Publikumskreis jenseits der Universität zugänglich zu machen und sie in lokalen wie überregionalen Medien bekannt zu machen. Die Forscher*innen beabsichtigen, ihre Forschungsergebnisse in Form eines Sammelbands zu "Verbundenen Modernen 1900-2000. Québec und Deutschland) zu veröffentlichen, sowie Lehrmaterialen für Online-Kurse zu erarbeiten.

Leiter*innen: Univ.-Prof. Dr. Robert Dion (Université du Québec à Montréal, UQAM / Centre canadien d'études allemandes et européennes, CCÉAE), Dr. Louise-Hélène Filion (UQAM / Univesity of Michigan, Ann Arbor) & Univ.-Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink (Universität des Saarlandes)

Projektzeitraum: März 2022 - Mai 2023

Förderung: Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), Arbeitsstelle für interkulturelle Québec-Studien und nordamerikanische Frankophonie (AFIQS), Internationales Graduiertenkolleg (IRTG) Diversity und Centre de Recherche sur la Littérature et la Culture Québécoises (CRILCQ)

Ziele des Forschungsprojekts

  1. Hauptziel des Forschungsprojekts ist der Wissenstransfer auf dem Feld der Forschung zu Deutschland und Europa, der dank der Treffen der Forscher*innen aus Kanada (Montréal, Moncton) und Saarbrücken geschehen wird. Die zwei geplanten Workshops ermöglichen es Juniorforscher*innen (Doktorand*innen und Postdoc), wertvolle internationale Perspektiven auf dem interdisziplinären Feld der Studien zu Deutschland zu erlangen, sowie Kenntnisse darüber, Methoden mit Blick auf die Erforschung kulturübergreifender Phänomene anzuwenden. Die Kooperation zwischen der Universität des Saarlandes und der Université du Québec à Montréal wird gestärkt, wodurch die Sichtbarkeit der Deutschland- und Europa-Studien in Kanada erhöht werden kann. Die Sichtbarkeit wird auch durch Publikationen und Online-Materialien gewährleistet.
  2. Die Relevanz des Projekts ergibt sich durch den direkten Bezug zu den Zielen des PGES. Das Projekt stimmt mit der interdisziplinären Definition der Deutschland- und Europa-Studien überein und vereint Forscher*innen aus den Feldern Literaturwissenschaft, Kulturgeschichte, Kanada-Studien, Theaterwissenschaften, Linguistik und Kunstgeschichte. Der innovative Charakter des Projekts wird dadurch verdeutlicht, dass Kulturtransfers, wie oben erwähnt, bisher noch keine angemessene Beachtung in der Forschung gefunden haben. Außerdem wird die Erarbeitung von Online-Lehrmaterialien angestrebt.
  3. Vorbehaltlich eines erneuten Aufflammens der Covid-19-Pandemie, in dessen Fall die Veranstaltung der Workshops online stattfinden müsste, stehen der Durchführung des Projekts keine bekannten Risiken im Weg.

Zeitplan des Projekts

März 2022: Erstes Treffen in Montréal, um die Workshops und die weitere Projektarbeit detailliert zu planen.

November 2022: Eintägiger Workshop am CCGES zu "Avantgarde-Autoren Québecs und der deutschen Moderne: paradigmatische Intellektuelle und Romanautoren." Zweitägige Arbeitssitzungen zu den angestrebten Publikationen und zur Struktur der Online-Materialien (zur Durchführung von Online- oder Hybrid-Seminaren zum Thema des Forschungsprojekts).

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

23./24. November 2023: Zweitägiges Kolloquium in Saarbrücken zu "zeitgenössischen Theaterautoren Québecs und dem modernen deutschen Theater: paradigmatische Beispiele", zweitägige Arbeitssitzungen zu den angestrebten Online-Materialien.

Weitere Informationen zum Programm finden Sie hier.

Oktober-Dezember 2023: Veröffentlichung der Publikation (in französischer Sprache, veröffentlicht in Montréal als eBook und Printfassung) zum Thema "Verbundene Moderne - Québec und Deutschland 1900-2000. Literarische, kulturelle und intellektuelle Transfers, paradigmatische Konfigurationen", sowie Veröffentlichung der Internet-basierten Werkzeuge zur Online-Lehre.

Project description

This project aims to analyze the relations between modern German-language cultures and modern Quebec 20th-century culture which emerged around 1900 with writers and intellectuals like Edmond de Nevers, Emile Nelligan, and Paul-Marc Sauvalle.

Project leader Robert Dion (UQAM and CCGES faculty member) and his colleagues Louise-Hélène Filion (UQAM/University of Michigan, Ann Arbor) and Hans-Jürgen Lüsebrink (Saarland University) have published numerous articles and books on the cultural transfers between Quebec/Francophone Canada and Germany. Their expertise will constitute the empirical and methodological background for this project through which they will now explore new paradigms which have until now not been analyzed in a systematic way. The research will turn, e.g., to Quebec cultural giants Robert Lepage and Victor Lévy-Beaulieu whose important connections to modern German culture and literature have not been explored. Indeed, the “connected modernities” of 20th century German and Quebec cultures have been neglected in comparison to the relations between, e.g., Quebec and the modern French avant-garde literatures and cultures. The chosen paradigms illustrate a “catalytic” dynamics’ of cultural transfers and creative intellectual appropriation which will offer new perspectives on the evolution of Quebec culture and its intercultural connections with modern avant-garde 20th century German culture and literature.

The projet will thus combine the methodological and theoretical approaches of cultural transfers and connected history (“histoire croisée”) with paradigmatic studies on specific configurations centered on intellectual biographies and specific reception processes (de Nevers – Theodor Mommsen; Lepage – Brecht and Wagner; Catherine Mavrikakis – Thomas Bernhard; Victor Lévy-Beaulieu – Nietzsche; Régine Robin – Christa Wolf; Montreal avantgarde theatre – Schaubühne Berlin).

Apart from the project leader and his two aforementioned colleagues, the project will unite five experts of Germany and Quebec/Francophone Canada cultural relations: Prof. Hélène Destrempes (Moncton), Dr. Sophie Dubois (Montreal), Dr. Sophie Tremblay-Devirieux (Montreal), Dr. Judith Lamberty (Saarland University), and Viktoria Sophie Lühr (PhD candidate, Saarland University). The group, which is composed of senior and junior researchers (postdocs and doctoral candidates) from Canada and Saarland University, will meet during two workshops (Montreal CCGES, 2022; Saarbrücken, 2023) and preliminary research meetings in Montreal and Saarbrücken. The partner institutions (the Center for intercultural Studies on Quebec and francophone North America and the Center for French and Francophone Studies at Saarland University) will allow for a wider outreach, beyond the academic public and also in regional and transregional media. The group intends to publish the workshops’ outcome in an edited volume on “Quebec and Germany Connected modernities 1900-2000,” as well as to establish didactic materials to be used in online seminars.

Project leaders: Prof. Dr. Robert Dion (Université du Québec à Montréal, UQAM / Canadian Centre for German and European Studies, CCGES), Dr. Louise-Hélène Filion (UQAM / Univesity of Michigan, Ann Arbor) & Univ.-Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink (Saarland university)

Period: March 2022 - May 2023

Funding: German Academic Exchange Service (DAAD), Center for intercultural Studies on Québec and Francophone North America, International Reserach Training Group (IRTG) Diversity and Centre de Recherche sur la Littérature et la Culture Québécoises (CRILCQ)

Project goals

  1. The project’s main goals are knowledge transfer in the field of German & European Studies, thanks to the meeting and working together of researchers from Canada (Montreal, Moncton) and Germany (Saarbrücken). Thanks to the two workshops, junior resaerchers (graduate students and postdocs) will gain rich international perspectives on the interdisciplinary field of German Studies and how its methodologies may be used to study diverse cross-cultural phenomena. Cooperation between the University of Montreal and the University of Saarland will be strengthened, which will surely have the effect of giving visibility to the German and Eurpean Studies as the field is conducted in Montreal and in Saarbrücken. Visibility will also be gained thanks to the ensuing publications and online material.
  2. The project’s relevance is made evident through its direct relation to the PGES goals, as stated above. The projet adheres to the interdisciplinary definition of German & European Studies and unites scholars of Literature, Cultural History, Canadian Studies, Theatre Studies, Linguistics, and Art History. The innovative character of the project is made clear through its considering cultural transfers that have not hitherto been the subject of scholarly attention, as explained above, and through its wishing to prepare online study material.
  3. There are no known risks to the project, other than a possible Covid-19 upsurge in 2022 which would be mitigated by a online workshop.

Milestones

March 2022: First meeting in Montreal to prepare the workshops and the common project work plan in detail.

November 2022: Workshop (1 day, at CCGES) on “Quebec avant-garde authors and German modernism: paradigmatic intellectuals and novelists”; 2 days work sessions on projected publications and on the structure of Internet-based tools (didactic materials for online or hybrid seminars on the topic of the project).

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November 23rd-24th 2023: Congress (2 days, in Saarbrücken) on “Contemporary Quebec playwrights and German modern theater: paradigmatic examples”; 2 days work sessions on publication and Internet-based tools (didactic materials for online or/or hybrid seminars on the topic of the project).

Click here for further information on the congress program

October-December 2023: Publications: edited volume on “Connected modernities – Quebec and Germany 1900-2000. Literary, cultural, and intellectual transfers, paradigmatic configurations” (in French, to be published in Montreal, in print and e-book); publication of Internet-based tools with didactic material on the subject.