Florian Ludwig Lisson
Der Globalisierungsumbruch seit 2020 - eine Diskursanalyse über die Zäsur des Globalisierungsprozesses in Deutschland und Frankreich
Wirtschaftspolitische Positionen und intellektuelle Debatten, interkulturelle Verflechtungen
Die aktuelle, vierte Phase der beschleunigten Globalisierung, deren Ausgangspunkt auf das Ende der 1980er Jahre datiert werden kann (siehe Ottmar Ette), hat die Verflechtung der Volkswirtschaften dieser Welt in spektakulärem Maße ansteigen lassen. Seit der Jahrtausendwende zog das Tempo abermals an, allerdings ging der Ausbruch der Weltfinanzkrise im Jahr 2008 mit einem starken Einbruch des Welthandels einher. Zwar erholte sich der Welthandel in den Folgejahren von dieser Krise, jedoch wird der Globalisierungsprozess seit 2020 erneut mit starken Einschränkungen und Krisenphänomenen in dichter Abfolge konfrontiert. Der Beginn der COVID-19-Pandemie im Februar/März 2020 und der Überfall Russlands auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, sind die beiden stark mediatisierten Krisenphänomene, die – so die These dieser Arbeit – den Globalisierungsumbruch in jüngerer Vergangenheit mit Auswirkungen bis heute definieren.
Dieses Dissertationsprojekt untersucht die Hypothese des Bewusstseins einer Globalisierungszäsur in Parlamentsdebatten des Deutschen Bundestags und der Assemblée nationale in Frankreich in der Zeit von 2020 bis 2023. Außerdem werden ein Pressekorpus aus Leitartikeln und kommentierenden Berichten und intellektuelle Debattenbeiträge in Form von Buchpublikationen mit Breitenwirkung untersucht.
Promotion im Co-tutelle-Verfahren mit Prof. Dr. Reiner Marociwtz (Université de Lorraine - Metz, CEGIL).