In Porst (Pommern) geboren und aufgewachsen in Flensburg, studierte er nach dem Abitur Elektrotechnik an der Technischen Hochschule Darmstadt. Seit 1964 arbeitete er dort als wissenschaftlicher Assistent und später als Dozent. 1972 zum Dr. Ing. promoviert, erhielt er im selben Jahr den Ruf auf die C3-Professur für „Systemführung in Energieversorgungsnetzen“. Zwischenzeitlich war er zusätzlich mit der Lehrstuhlvertretung betraut und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Elektrische Energieversorgung sowie eine Amtsperiode Dekan.
Im Oktober 1983 wechselte er an die Universität des Saarlandes auf die neue C4-Professur „Energieversorgung“, die er nahezu zwei Jahrzehnte bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im April 2002 innehatte. Von August 1988 bis Februar 1991 wirkte Prof. Koglin auch als Vizepräsident für Forschung und übernahm außerdem zahlreiche Aufgaben für die wissenschaftliche Gemeinschaft, unter anderem als langjähriger Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie als Mitarbeiter der Reaktorsicherheitskommission.
Im Oktober 2006 zeichnete ihn der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE) mit seiner höchsten Auszeichnung, dem VDE-Ehrenring, für seine herausragenden Leistungen in Forschung und Entwicklung aus. Die Organisation würdigte damit Prof. Koglins international beachtete Arbeiten auf den Gebieten des digitalen Netzschutzes und der Berechnung elektrischer Energieversorgungssysteme, hier insbesondere für seine grundlegenden Arbeiten zur Zuverlässigkeitsberechnung. So sind die von ihm entwickelten Methoden und Verfahren auf dem Gebiet der Berechnung elektrischer Energieversorgungssysteme heute fester Bestandteil der Ingenieurwerkzeuge für die Netzplanung und -führung. Professor Koglin gilt darüber hinaus als geistiger Vater der digitalen Sekundärtechnik, deren Entwicklung er nicht nur initiiert, sondern auch nachhaltig geprägt hat.
Kontakt:
Dr. Wolfgang Müller
Archiv der Universität des Saarlandes
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03/14/2022