Dokumentationsziele und Aspekte der Bewertung in Hochschularchiven und Archiven wissenschaftlicher Institutionen
Beiträge zur Frühjahrstagung der Fachgruppe 8 – Archivare an Hochschularchiven und Archiven wissenschaftlicher Institutionen
des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare am 23. und 24. März 2006 an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken
Aus der redaktionellen Einführung von Wolfgang Müller:
Diese Ausgabe der „Universitätsreden“ dokumentiert 17 Beiträge, die im Umfeld der Frühjahrstagung der Fachgruppe 8 – Archivare an Hochschularchiven und Archiven wissenschaftlicher Institutionen – des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare am 23. und 24. März 2006 an der Universität des Saarlandes entstanden. Nach den Themen „Universitätsjubiläen“ in Leipzig 2003, „Stadt und Universität“ in Frankfurt am Main 2004 und „Nachlässe“ in Potsdam 2005 widmete sich die vom Archiv der Universität des Saarlandes organisierte Veranstaltung dem Arbeitsfeld „Dokumentationsziele und Aspekte der Bewertung in Hochschularchiven und Archiven wissenschaftlicher Institutionen“ und griff damit ein stets aktuelles und zentrales archivisches Kernthema auf, wie zahlreiche Publikationen, der Workshop der Archivschule Marburg 2004, die Beratungen des Arbeitskreises „Archivische Bewertung“ des Verbandes deutscher Archivarinnen und Archivare oder des Unterausschusses „Überlieferungsbildung“ der Bundeskonferenz der Kommunalarchive zeigen.
Bei der Saarbrücker Frühjahrstagung referierten Ursula Basikow, Andreas Freiträger, Marion Kazemi, Werner Lengger, Martin Löning, Stephan Luther, Wolfgang Müller, Klaus Nippert, Max Plassmann und Dietmar Schenk. Angesichts anregender Diskussionen boten spontan etliche Kolleginnen und Kollegen an, das Tagungsthema durch eine Betrachtung aus dem jeweils eigenen archivischen Erfahrungsbereich weiter auszuleuchten und in diese Publikation einzubringen. So entstanden die Beiträge der Kolleginnen und Kollegen Sabine Brenner-Wilczek, Andrea Dolgner, Vera Enke, Wilhelm Füßl, Gerhard Neumaier und Heidelies Wittig sowie zuletzt Katharina Lenski und Tobias Kaiser.
Insgesamt bietet der Band nun eine interessante Positionsbestimmung und ein facettenreiches Panorama aus den Archiven der Universitäten, Hochschulen und wissenschaftlichen Institutionen und verdeutlicht dabei auch, wie wichtig diese oft unter schwierigen Bedingungen agierenden Archive für die adäquate Überlieferungsbildung und -sicherung und als „Speicher des kulturellen Gedächtnisses“ (um das Motto des Eröffnungsvortrages beim Deutschen Archivtag in Mannheim im September 2007 aufzunehmen) sind.
Bei der Saarbrücker Frühjahrstagung haben schließlich die Kollegen Thomas Becker, Wolfgang Müller, Klaus Nippert und Max Plassmann eine Arbeitsgruppe gebildet, die zur Zeit als „Handreichung“ ein „Dokumentationsprofil für Universitäts- und andere Hochschularchive“ erstellt. Außerdem bemüht sich der Arbeitskreis der bayerischen Universitätsarchive gegenwärtig um die Formulierung eines Fristen- und Bewertungskatalogs auf der Basis eines Musteraktenplans für die Universitätsverwaltungen. Der archivwissenschaftliche Diskurs geht also – auch im Zeichen neuer archivischer Herausforderungen – weiter, wie nicht zuletzt die von Sabine Brenner-Wilczek, Gertrude Cepl-Kaufmann und Max Plassmann präsentierte neue „Einführung in die moderne Archivarbeit“ (2006) oder Dietmar Schenks Reflexionen „Kleine Theorie des Archivs“ (2008) illustrieren.
Schließlich bleibt der Dank des gastgebenden Archivars an alle Autorinnen und Autoren und an die Universität des Saarlandes, die diese Publikation, die viele interessierte Leserinnen und Leser finden möge, ermöglicht haben.