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Zeitzeugnis Johannes Kirchmeier

Eine zweisprachige und familiäre Universität

Nach dem Abitur am Lübecker Katharineum begann ich 1957 das Jura-Studium und entschied mich wie einige meiner Mitabiturienten für den Studienort Saarbrücken. Unsere Wahl fiel deshalb auf Saarbrücken, weil einerseits nach dem am 1. Januar 1957 vollzogenen politischen Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik das Saarland ein deutsches Bundesland geworden war und wir andererseits gleichzeitig die Chance wahrnehmen wollten, an der bislang zweisprachigen Universität des Saarlandes unsere Französisch-Kenntnisse zu vertiefen und auch französische Lehrveranstaltungen zu besuchen.

Die Erinnerung an Prof. Wehrhahns Seminar zur französischen Verfassungsgeschichte, das mit Wehrhahns Frau, einem Assistenten Funk und einem Studenten besetzt war und die dem Seminar folgende Parisreise illustriert die angenehmen Studienbedingungen und -möglichkeiten … Die vergleichsweisen geringen Studentenzahlen und die Campus-Atmosphäre verliehen der Universität einen überschaubaren, familiären Charakter, der enge persönliche Kontakte zwischen Studenten und Professoren und auch zwischen den Repräsentanten der Studentenschaft und dem jeweiligen Rektor ermöglichte.

 

Anmerkungen

  1. Auszüge aus Kirchmeier, Hochschulreferent, ergänzt durch Zeitzeugeninterview Kirchmeier 17.11.2022.