Lehrveranstaltungen
Das Einbeziehen des aktuellen Stands der Forschung ist zentraler Bestandteil unserer Lehre. Gerade die Arbeits- und Organisationspsychologie als Anwendungsfach soll die Studierenden jedoch auch dazu befähigen, das erlernte Wissen praktisch anwenden zu können. Aus diesem Grund ist es stets unser Anliegen, Wissenschaft und Praxis eng miteinander zu verknüpfen. Dafür bieten wir am Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie eine Reihe von praxisbezogenen Seminaren, oft in Kooperation mit Unternehmen, und Unternehmensexkursionen an.
Informationen zum Studium finden Sie auch im LSF.
Unternehmensexkursionen
Im Sommersemester 2024 ging unsere Exkusion zum Pharmahersteller Ursapharm, die in Saarbrücken-Bübingen vor allem Augenheilmittel herstellen - ein spannender Einblick in ein stark wachsendes Familien-Unternehmen!
Am Ende des Wintersemester 23/24 durften wir gleich hinter der Grenze zwischen dem Saarland und Rheinland-Pfalz, in Neubrücke (Nahe) bei dem "Hidden Champion" Fissler sehen, wie aufwändig die Herstellung von Pfannen und Töpfe ist.
Die erste Exkursion nach Corona führte uns in das Walzwerk (Saarstahl AG) nach Vöklingen, wo wir nach einem Treffen mit dem Saarstahl-Betriebsrat, einer Einführung in die Firma und ihre Produkte die Produktion erleben durften.
ZF ist der größte Arbeitgeber in Saarbrücken - nahe der französischen Grenze werden vor allem Getriebe für die Automobilindustrie gefertigt. Eine spannende Werksführung und noch spannendere Gespräche mit der dortigen Personalentwicklung!
SaarGummi ist ein mittelständiges Unternehmen im Nordsaarland, das mittlerweile zu einem chinesischen Staatskonzern gehört (CQLT). Wir durften die Produktion von Dichtungssystemen für die Automobilindustrie erleben und Gespräche mit der Personalabteilung führen.
Bei Volvo in Konz produzieren knapp 1000 Mitarbeitende Bagger und Kompakt-Radlader, und wir durften uns die Produktion anschauen und Gespräche mit der Personalabteilung führen.
Bei VOIT Automotive GmbH konnten wir erleben, wie Alumuniumteile für die Automobilindustrie gegossen werden, und konnten viel über die Personalarbeit bei einem Mittelständler erfahren.
Die Ergosign GmbH gestaltet, optimiert und implementiert User Interfaces für Software rund um die Themen Medizin, Industrie, Enterprise und Consumer. Das Hauptquartier der Ergosign GmbH befindet sich in Saarbrücken. Weitere Standorte befinden sich in Hamburg, München, Berlin und Zürich. Die Geschichte der Ergosign GmbH beginnt an der Universität des Saarlandes, wo sie als Spinn-off gegründet wurde.
Bei unserer Besichtigung wurde uns „Quiri“ - eine App zur Befindlichkeitsmessung für mobile Geräte vorgestellt. Die Dokumentation von Schmerzpatienten erfolgt heute oftmals noch über Selbst- und Fremdberichte auf „Paper/Pencil“-Basis. Die App soll eine Erleichterung für Ärzte und Patienten darstellen, indem die Daten benutzerfreundlich erfasst, ausgewertet und grafisch veranschaulicht werden können. Die App ist derzeit als High-Fidelity Prototyp vorhanden. Das heißt, der Prototyp steht kurz vor der Fertigstellung zum finalen Produkt.
Ein Leitspruch der Firma ist „User Experience steht an erster Stelle.“ Durch individuelle Projektplanungen entstehen Designs, die auf die Bedürfnisse des Kunden abgestimmt sind. Die Projekte orientieren sich an Ablaufplänen, die folgende Schritte beinhalten: Analyse der Ausgangslage, Design (konzeptionell als auch visuell), Validierung, Beschreibung & Spezifizierung und schlussendlich die Entwicklung. Für diese Schritte wird ein interdisziplinäres Team aus Informatikern, Medieninformatikern, Designern und Psychologen benötigt. Für die Entwicklung von Interfaces sind demnach auch kognitionspsychologische Forschungsansätze wichtig, die sich mit den Themen Wahrnehmung und Aufmerksamkeit befassen.
Die Bosch Rexroth AG produziert Antriebs- und Steuerungstechnik für Maschinen und Anlagen. Der Standort in Homburg ist auf die Fertigung von hydraulischen Steuerungen mit zugehörigen Elektronikeinheiten für mobile Anwendungen der Land- und Baumaschinentechnik spezialisiert. Wir wurden von Dr.-Ing. Matthias Möller begrüßt und bekamen eine ausführliche Vorstellung der Themen Industrial Technology und Industrie 4.0.
Bei der Werksbesichtigung wurde uns von Herrn Fabian Borowski (Projektleiter der Industrie 4.0) die Multi-Produkt-Montagelinie vorgestellt. Darüber hinaus bekamen wir Einblicke in das Produktportfolio, den Wertstrom Ablauf und die Connected Industry Strategy.
Bei der Thematik „Industrie 4.0“ stellte sich uns die Frage, ob der einzelne Mitarbeiter an den vernetzten Montagelinien langfristig noch Bestand hat. Wird die Weiterentwicklung des Bereichs Industrie 4.0 eine Automatisierung der Produktion ohne Mitarbeiter schaffen? Das klare Statement von Herrn Möller für das Homburger Werk: Nein, der Mitarbeiter ist der Akteur. Er steht im Mittelpunkt und ist nicht zu ersetzen. Mitarbeiter werden vor allem im Bereich IT geschult und an die neuen Arbeitsvoraussetzungen herangeführt.
Frau Silke Scholz, Personalleiterin bei der Bosch Rexroth in Homburg, stellte uns kurz die HR Struktur des Unternehmens, die Personalentwicklung und die verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten für Hochschulabsolventen in den Bereichen Entwicklung und Technik vor.
Der Standort der Firma „NEUE HALBERG-GUSS GmbH“ befindet sich in Brebach, einem Stadtteil von Saarbrücken. Das Unternehmen ist seit dem 1. Mai 2011 ein Teil der HTP Automotive und gehört zu den führenden Gießereien in Europa. Vor Ort werden Zylinderkurbelgehäuse, Zylinderköpfe für industrielle Motoren aus Gusseisen und gegossene Kurbelwellen entwickelt und produziert.
In diesem Jahr wurden wir bei der Exkursion in zwei Gruppen durch das Werksgelände geführt. Unsere Tour begann zunächst bei der Fertigung der einzelnen Werkzeuge und Werkteile für die PKW Blöcke. Die Gussformen für die einzelnen Modelle der Automobilhersteller werden u. a. aus Sand gefertigt. Danach wurde uns die große Schrotthalde gezeigt. Der Metallmüll, der dort angeliefert und anschließend wiederverwertet wird, stammt zum Großteil aus der Automobilbranche. Vor dem großen, heißen Gussofen blieben wir auf Sicherheitsabstand und waren erstaunt, wie frei sich die Mitarbeiter bei all der Hitze und dem Funkenflug bewegten. Das flüssige Eisen (versetzt mit Lamellen-, Vermicular- oder Kugelgraphit) wurde dann in die Gussformen gefüllt. Nachdem die Eisenblöcke abgekühlt waren, wurden sie gesäubert und einer Qualitätskontrolle unterzogen. Danach werden sie in einer großen Lagerhalle versandfertig gemacht und dort gelagert, bis sie ausgeliefert werden.
Nach der Werksführung nahm sich Frau Esser Zeit und berichtete uns von ihrem Arbeitsalltag rund um die Personalauswahl, die Personalentwicklung und die Betreuung von Mitarbeitern, Auszubildenden und dualen Studenten. Von Seiten unserer Master-Studenten bestand ein vermehrtes Interesse bezüglich des Recruiting-Prozesses und der Bewerberauswahl. Frau Esser erläuterte uns die Auswahlprozesse ausführlich.
Die Hager Group, ein Familienunternehmen aus Blieskastel, produziert mit insgesamt über 11.000 Mitarbeitenden Produkte für elektrotechnische Installationen: beeindruckende Produktion und spanennde Gespräche mit der Personalabteilung!
Das saarländische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr hat uns im November 2014 seine Personalarbeit vorgestellt.
Diese Mal ging die Exkursion der Masterstudenten der Arbeits-und Organisationspsychologie nach Merzig zur Kohl Medical AG. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Personalchef des Unternehmens, Herrn Kohl, folgte ein Rundgang durch das komplette Unternehmen. Dabei wurde sehr genau auf die einzelnen Arbeitsprozesse eingegangen und Fragen geduldig und ausführlich beantwortet. Besonders spannend war, dass Herr Kohl selbst studierter Psychologe ist und somit auch die diesbezüglichen arbeitspsychologischen Komponenten mit
Insgesamt fällt die Bewertung dieser Exkursion sehr positiv aus, da sie uns die tatsächliche Arbeitswelt eines A&O-Psychologen mit ihren schönen Seiten, aber auch mit ihren weniger schönen Seiten, wie beispielsweise dem Entlassungsmanagement, sehr ehrlich näher brachte. An dieser Stelle geht unser Dank an Herrn Kohl, der sich an diesem Vormittag für uns Zeit genommen hat, sowie an die ganze Kohl Medical AG, die uns dieser E
Der Smart kommt aus Hambach in Lothringen, nicht weit entfernt von der deutsch-französischen Grenze. In diesem modernen Werk durften wir die Produktion erleben und mit der Personabteilung sprechen.
Zu Beginn der Exkursion trafen wir uns mit einem Vertreter der Personalauswahl/entwicklung. Mit ihm sprachen wir über Prozesse der Bewerberauswahl in der Europäischen Union und diskutierten über die besondere Herausforderung, Personalauswahl für eine Institution mit Mitarbeitern/innen aus 27 Ländern zu realisieren. Später besuchten wir eine Debatte des Europäischen Parlaments und trafen die Abgeordneten Doris Pack (CDU), Jorgo Chatzimarkakis (FDP) und Jo Leinen (SPD). In den Gesprächen mit ihnen ging es z. B. um die Arbeit des Ausschusses für Kultur und Bildung, Griechenland, die Finanzkrise und die Reformierung des Zertifikathandels. Außerdem wurde uns das Tagesgeschäft der EU-Parlamentarier detailliert vorgestellt, v. a. was Besonderheiten der Arbeit im Europäischen Parlament sind. So erfuhren wir mehr über die Anforderungen an EU-Parlamentarier, auch im Vergleich zu Bundestagsabgeordneten.
Nach einem kurzen Vortrag und generellen Informationen über die Saarstahl AG, unternahmen wir eine ausführliche Werksführung. Dabei wurden wir von einer Fachkraft und einem Personalverantwortlichen begleitet. So konnten wir die verschiedenen, komplexen Verarbeitungsschritte von Stahl beobachten und aus zwei unterschiedlichen Perspektiven mehr über Hintergründe erfahren. Im Anschluss diskutierten wir mit Vertretern/innen aus Personalentwicklung, -auswahl und -marketing über ihre Arbeit. Dabei standen v. a. Personalauswahl und verschiedene Trainings-maßnahmen im Vordergrund.
Die Exkursion begann mit einem ca. zweistündigen Werksrundgang und einer Vorstellung des Unternehmens. Danach wurde von der Personalleitung das Konzept „Förderung und Erhalt der Beschäftigungs-fähigkeit“ am Standwerk Homburg erläutert, mit dem Ziel die Studierenden Ideen zu diesem Thema entwickeln zu lassen. Dem Unternehmen ging es darum, Wissensverlust nach dem Ausscheiden von Arbeitnehmern/innen zu verhindern. Nach dem Mittagessen bildeten die Studierenden Arbeitsgruppen, die sich mit der Frage nach der "Rolle von Psychologen bei der Umsetzung des Konzeptes der Beschäftigungs-fähigkeit" auseinandersetzten. Abschließend wurden die Arbeitsgruppenergebnisse der Personalleitung präsentiert und gemeinsam diskutiert.
Beim Besuch des Werks der Bosch GmbH in Homburg stand das Thema „Veränderungsmanagement“ im Vordergrund. Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens unternahmen wir einen ausführlichen Werksrundgang, bei dem die Common-Rail-Produktion näher erläutert wurde. Nach dem Mittagessen stellte die Abteilung Continous Improvement Processes (CIP) sich und ihre aktuellen Projekte vor. Sie gingen besonders ausführlich auf die Umgestaltung der Werkstatt-strukturen ein. Nach kurzer Vorstellung von Einstiegsmöglichkeiten bei der Firma Bosch GmbH (v. a. Praktika, Abschlussarbeiten), folgte ein kurzer, interaktiver Workshop: Die Studierenden hatten Gelegenheit, Ansätze der Arbeits- und Organisations-psychologie auf aktuelle Unternehmens-fragestellungen anzuwenden und dabei konkrete Ideen zur deren Umsetzung zu generieren. Die Ergebnisse wurden am Ende des Tages gemeinsam mit der Fachabteilung CIP diskutiert.
Im Vordergrund dieser Exkursion standen Produktmarketing und Personalauswahl. Nach einer Brauereibesichtigung, bei der wir die verschiedenen Schritte der Bierherstellung kennenlernten, traffen wir uns mit der Personalleitung des Konzerns. Die Unternehmensvertreter/innen stellten Personalent-wicklungsmaßnahmen vor (z. B. Gesundheitstrainings), sprachen über den Ablauf von Personalauswahl im Unternehmen und diskutierten mit uns die Rolle von Psychologen/innen in der Unternehmenspraxis. Anschließend erfuhren wir vom Produktmanager mehr über Marketingstrategien des Konzerns (z. B. das Führen von Einzelmarken unter einer Dachmarke) und diskutierten mit ihm Fragen aus Produktentwicklung und Marketing.
Villeroy & Boch ist bekannt für seine Keramikprodukte, und wir durften die Produktion hautnah erleben und uns mit der Personalabteilung austauschen.
Praxisseminare
Um das Erleben und Verhalten von Menschen in Organisationen untersuchen zu können, ist der direkte Kontakt zur Praxis unabdingbar. Deshalb ist der Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie bestrebt, den Studierenden regelmäßig die Möglichkeit zu geben, mit der Praxis in Kontakt zu kommen. Unsere Praxisseminare erfreuen sich dabei unter den Studierenden großer Beliebtheit: In Kooperation mit lokalen und regionalen Unternehmen entwickeln wir eine wissenschaftliche Fragestellung, die die Basis für ein ganzsemestriges Projektseminar bildet.
Hier ein paar Informationen zu Praxisseminaren in vergangenen Semestern.
In enger Zusammenarbeit mit dem Versicherungsdienstleister CosmosDirekt fand ein Praxisseminar statt, bei dem sich Studierende mit angewandter Diagnostik im organisationalen Bereich beschäftigten. Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen des Projekt- und Zeitmanagements stand die Entwicklung und Erprobung eines Screeningverfahrens zur Auswahl von Trainees für CosmosDirekt Mittelpunkt. Ihr Ergebnis präsentierten die Studierenden am Ende erfolgreich den personalverantwortlichen Mitarbeitern der CosmosDirekt.
Gemeinsam mit der Bosch GmbH fand das Praxisseminar Change Management statt. Nach kurzer Beschäftigung mit aktueller Forschungsliteratur erfolgte die Planung einer Erhebung, welche anschließend im Rahmen von Fokusgruppenbefragungen vor Ort im Bosch Werk Homburg stattfand. Die Ergebnisse und abgeleiteten Handlungsempfehlungen wurden am Ende des Seminars Führungskräften und Entscheidungsträgern der Firma Bosch nochmals vor Ort vorgestellt.
Bericht in der Bosch-Mitarbeiterzeitschrift KnowHoW.
Software, wie z. B. e-Learning-Plattformen, soll unser Leben vereinfachen, dazu muss sie benutzerfreundlich sein. Das Centre for e-Learning Technology (CeLTech) entwickelt eine e-Learning Applikation für Tablets und Smartphones. Gemeinsam mit CeLTech wurde die Benutzerfreundlichkeit dieser e-Learning-Applikation evaluiert. Die Studierenden erhielten so im Rahmen des Seminars nicht nur Einblicke in den Bereich mobile usablity, sondern halfen auch direkt bei der Verbesserung dieser Applikation. Am Ende des Seminars präsentierten die Studierenden CeLTech die Studienergebnisse und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen.