Germanistik: Allg. und vergl. Literaturwissenschaft
Germanistik: Allg. u. vergl. Literaturwissenschaft
Dr. Claudia Schmitt
Hauptseminar Die Femme fatale im Medienwechsel
Blockseminar
Veranstaltungsnummer: 105274
Aufbaumodul 2: Aktuelle Fragestellungen der Genderforschung
Die Femme fatale gilt als die Verführerinnengestalt in der Literatur. Mit Elisabeth Frenzel gesprochen, handelt es sich um eine „Frau mit magisch-dämonischem Charakter”, deren „verführerische Anziehungskraft” es ihr ermöglicht, Männer zu beherrschen und sie letztlich ins Unglück zu stürzen (E. Frenzel (2008): Motive der Weltliteratur, S. 760). Die Veranstaltung folgt auf einer kleinen, ausschnitthaften literaturgeschichtlichen Reise den verschiedenen Ausprägungen dieses Frauenstereotypes. Den Einstieg ins Thema und erste Überlegungen werden wir anhand von mythischen (Circe, Medusa) und biblischen (Lilith, Deliah, Judith) Beispielen unternehmen. Ausführlicher behandelt werden die Figur der Eva (Mark Twain, G.B. Shaw, Peter Hacks) und der Salome (Oscar Wildes Drama, aber auch Bildende Kunst (z.B. Henri Regnault, Bernardino Luini, Aubrey Vincent Beardsley, Franz von Stuck, Lovis Corinth, Gustave Moreau, Gustav Klimt, Michelangelo Caravaggio, Lucas Cranach d. Ä.), Film (2013, Al Pacino) und Oper (Richard Strauss). Sirenen und Melusinen (Odyssee, Thüring von Ringoltingen, Friedrich de la Motte Fouqué) sind ebenso Thema des Kurses, wie die Femme fatale in Spionage- und Kriminalerzählungen. Stichworte wären hier faktuales und fiktionales Erzählen anhand der Person Mata Hari und der Roman bzw. Film noir. Darüber hinaus beschäftigen wird uns vor dem Hintergrund der Gattung Abenteuerroman auch mit H. Rider Haggards She (1886), einem besonders eindrucksvollen Beispiel stereotyper Frauen- und Männerdarstellung.
Da der Kurs in Form eines Blockseminars angeboten wird, wird es vor den Weihnachtsferien, spätestens aber Anfang Januar einen Vorbesprechungstermin geben.
Proseminar Die 'fremde Frau'
Dienstag, 14-16 Uhr
Veranstaltungsnummer: 105284
Aufbaumodul 2: Aktuelle Fragestellungen der Genderforschung
Das Proseminar beschäftigt sich mit der Darstellung der schönen Fremden im Drama/Hörspiel. In vergleichender Perspektive werden (mit Ausnahme von Kleists Amazone Penthesilea) je zwei literarische Verarbeitungen der Frauenfiguren Medea, Judith, Kleopatra und Helena einander gegenüber gestellt.
Literatur:
Heinrich von Kleist: Penthesilea
Euripides: Medea
Dea Loher: Manhattan Medea
Friedrich Hebbel: Judith
Johann Nepomuk Nestroy: Judith und Holofernes
Shakespeare: Antony and Cleopatra
Jean Giraudoux: La guerre de Troie n'aura pas lieu
Wolfgang Hildesheimer: Das Opfer Helena
Zertifikat "Gender Studies"
Seit dem WS 2016/17 können Studierende der UdS ein Zertifkat "Gender Studies" erwerben.