Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine Förderung des Forschungsprojekts "Judenspanisch in Bulgarien: eine Kontaktsprache zwischen Archaismus und Innovation" unter der Leitung von Prof. Bistra Andreeva, Prof. Tania Avgustinova, Prof. Susann Fischer und Prof. Christoph Gabriel für drei Jahre bewilligt. Das Projekt verfolgt sowohl ein empirisch-korpuslinguistisches als auch ein theoretisches Ziel. Auf empirischer Basis sollen das in Sofia (Westbulgarien) und Plovdiv (Ostbulgarien) gesprochene Judenspanisch sowie die jeweiligen bulgarischen Kontaktvarietäten kontrastiv analysiert werden. Mit der Analyse ausgewählter phonetisch-phonologischer und morphosyntaktischer Merkmale (Vokalismus, Intonation, Pronomina, Wortstellung) der beiden judenspanischen Varietäten im Vergleich zum modernen iberischen Spanisch, zu den entsprechenden urbanen Varietäten des Bulgarischen und zum Altspanischen soll ein besseres Verständnis des Status quo der im Kontakt stehenden Sprachen erlangt werden. So soll im Kontext aktueller Sprachkontaktforschung zur Klärung der Frage beigetragen werden, welche der untersuchten sprachlichen Bereiche für kontaktinduzierten Wandel anfällig sind.
06.01.2022