Ausstellungen

Kommende Ausstellung

Ab dem 23. Januar 2025 zeigt das Literaturarchiv die Ausstellung „… ein deutscher Soldat an französischen Kaminen. Der Märchenerzähler Richard von Volkmann-Leander“.

Im Winter 1870/71 belagerten die deutschen Armeen Paris. Unter den Offizieren des preußischen Kontingents ist auch Richard von Volkmann (1830 bis 1889), Militärarzt, Chirurg, Verfasser medizinischer Fachbücher. Sowohl die militärische Konstellation (der Belagerungsring um die französische Hauptstadt wurde bis in den Februar 1871 aufrechterhalten) als auch die kalte Jahreszeit fesselten Mannschaften wie Offizierscorps an ihre Quartiere.
In dieser Situation begann Volkmann, Märchen zu schreiben. In seinem auf Ostern 1871 datierten Vorwort berichtet der Arzt, die Märchen seien während der langen Monate der Belagerung entstanden. In den Abendstunden am Kamin hätten die Kameraden einander erzählt, er habe die „Traumgestalten“ verschriftlicht und mit der Feldpost an seine Familie geschickt. Wieder in der Heimat, am „eigenen, kinderumstandenen Herd“ habe er „verwundert“ gesehen, dass aus den „einzeln versandten Blättern ein förmliches Bändchen geworden“ sei. Der Titel „Träumereien an französischen Kaminen“ greift diese im Vorwort behauptete Genese auf und verdichtet sie bildhaft.
Seine Geschichten von Liebe, Glück und Leid in Welten, da Träume Wirklichkeit werden und das Wunderbare Wirklichkeit ist, wurden unmittelbar nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges erstveröffentlicht. Seitdem haben sie einen festen Platz im Kanon der reichen deutschen Tradition des Kunstmärchens.
Die Ausstellung mit Exponaten aus den Sammlungen des Literaturarchivs dokumentiert die Entstehungsgeschichte der Sammlung, ihre Quellen und Themen sowie die Rezeption vom späten 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Rückblick

Kriegs-Einsichten. Schreiben über den Krieg

Seit dem direkten russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 und den bis heute andauernden Kampfhandlungen ist das Thema Krieg wieder in das unmittelbare Bewusstsein unserer Gesellschaft getreten. In der politischen Diskussion ist von „Zeitenwende“ und „Kriegstüchtigkeit“ die Rede und die persönlichen Lebenswelten sind zunehmend von konkreten Bedrohungs- und Zukunftsängsten geprägt.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage zeigt die Ausstellung unterschiedliche Zeugnisse zum Thema Krieg aus den Vor- und Nachlässen des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass. Die meisten Autorinnen und Autoren aus den Sammlungen haben die zwei Weltkriege des letzten Jahrhunderts und ihre Folgen unmittelbar erfahren; ihr Schreiben wurde davon maßgeblich geprägt. Die gezeigten Exponate geben unterschiedliche Facetten der persönlichen wie literarischen Verarbeitung des Kriegs- und Nachkriegserlebnisses wieder. Authentische Dokumente wie Kriegstagebücher, Briefe oder Fotos stehen neben nachträglichen Verarbeitungen wie autobiografischen Erinnerungen, Gedichten und Erzählungen.

Die Ausstellung ist vom 5. September bis zum 19. November 2024 zu sehen.

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Goethe und Frankreich

Als Kulturnation wie als politisch bestimmende Macht hat Frankreich Leben und Denken Johann Wolfgang Goethes geprägt. Im elterlichen Haus erlebte er die Besetzung der Freien Reichsstadt Frankfurt durch französische Truppen im Verlauf des Siebenjährigen Krieges. Um sein juristisches Studium abzuschließen, bezog er die Universität der Stadt Straßburg. Als Minister im Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach war er mit politischen Fragen konfrontiert, die in der Folge der Französischen Revolution von 1789 in den deutschen und europäischen Staaten diskutiert wurden. In Folge dieser Revolution zog er mit seinem Freund und Dienstherrn, dem Weimarer Herzog Carl-August, 1792 gegen die französischen Revolutionstruppen ins Feld. In Erfurt traf er 1808 mit dem französischen Kaiser Napoléon Bonaparte zusammen. 1830 verfolgte und kommentierte er den Verlauf der Pariser Juli-Revolution. Vor allem aber beschäftigte er sich von früher Jugend bis in das späte Alter lesend und reflektierend mit Werken der französischen Literatur und Philosophie.

Die Ausstellung mit wertvollen Erstausgaben und Handschriften aus den Sammlungen des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass, der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek und einer saarländischen Privatkollektion dokumentiert Goethes Dialog mit Frankreich, der sich im Spannungsfeld von Politik und Geist, Anschauung und Betrachtung vollzieht. Im Zentrum steht hierbei eine unbekannte, bisher in der Öffentlichkeit nicht gezeigte Handzeichnung, die Goethes Kopf im Profil während des Frankeichfeldzuges der preußisch-österreichischen Armeen im Jahr 1792 darstellt.

Die Ausstellung ist im vom 25. Juni bis zum 3. September 2024 zu sehen.

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Johann Fischart. Ein Autor im frühneuzeitlichen Europa

Vom 16. Februar bis zum 15. April 2024 zeigte das Literaturarchiv in Zusammenarbeit mit Frau Privatdozentin Dr. Yvonne Al-Taie, FONTE-Stiftungsgastprofessorin am CEUS / Cluster für Europaforschung an der Universität des Saarlandes eine Ausstellung über den frühneuhochdeutschen Dichter und Publizisten Johann Baptist Friedrich Fischart (1546/47 bis 1591)

Einer breiteren Öffentlichkeit heute kaum noch bekannt, war der Autor Johann Fischart (ca. 1546 bis 1590) einer der produktivsten Schriftsteller der Region Saar-Lor-Lux-Elsass. Geboren in Straßburg und in seinem letzten Lebensjahrzehnt als Amtmann im lothringischen Forbach tätig, verbinden ihn die Koordinaten seines Lebens und seines Schaffens vielfach mit der Region zwischen Elsass und Lothringen. Durch Wirkungsstätten in Worms, Basel, Siena, Paris, Speyer, den Niederlanden und womöglich sogar London war er zugleich in europäische Netzwerke seiner Zeit eingebunden.

So vielfältig wie seine Lebensstationen bietet sich auch das Spektrum seines literarischen Schaffens dar. Johann Fischart arbeitete eng mit seinem Schwager, dem Verleger Bernhard Jobin (vor 1545 bis 1593) in Straßburg, zusammen, verfasste und übersetzte eine Vielzahl von gelehrten, konfessionspolemischen, satirischen und erbaulichen Schriften ganz unterschiedlicher Gattungen: Eine Übertragung des berühmten Eulenspiegel-Buches in Verse findet sich darunter ebenso wie eine literarische Beschreibung des Elsass, Flugblätter und dämonologische Abhandlungen über das Hexenwesen.

Als sein wichtigstes Werk gilt heute die Affenteuerlich naupengeheuerliche Geschichtklitterung, eine sehr freie Übertragung von François Rabelais’ (um 1494 bis 1553) Roman um den Riesen Gargantua. Mit dem außergewöhnlichen Sprachgebrauch und dem sprachlichen Witz des Werks hat sich die Forschung wiederholt beschäftigt. Das Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass konnte eine historische Ausgabe der Geschichtklitterung von 1617 erwerben, die in der Ausstellung zum ersten Mal gezeigt wird.

Die Ausstellung wurde von Privatdozentin Dr. Yvonne Al-Taie, FONTE-Stiftungsgastprofessorin am CEUS / Cluster für Europaforschung an der Universität des Saarlandes konzipiert und kuratiert unter Mitwirkung von Professor Dr. Sikander Singh vom Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass.

Korrekturen

Korrekturen

Von der Berichtigung

Ein wesentliches Moment des Schreibprozesses sind Korrekturen. Sowohl im Verlauf der Konzeption als auch der Niederschrift eines literarischen Textes nimmt der Schreibende Änderungen vor, die das Geschriebene verbessern, berichtigen, anders akzentuieren, tilgen oder wiederherstellen. In diesem Sinne spiegelt sich in der Korrektur zum einen die Arbeit des Autors am Text, zum anderen erlauben Änderungen Rückschlüsse auf gedanklich-kreative Vorgänge, sowohl als Voraussetzung wie als Ergebnis des Schreibens.

Aber nicht nur bis zur Reinschrift des Manuskriptes werden korrigierende Eingriffe vorgenommen. Im Verlauf der Veröffentlichung greifen Verleger und Lektoren, Redakteure und Herausgeber in Texte ein. Schließlich müssen auch diejenigen Fehler verbessert werden, die im Zusammenhang des Satzes entstanden sind: Dies können Inkonsequenzen in der Rechtschreibung oder der Interpunktion sein, Ungenauigkeiten in der Verteilung der Zwischenräume zwischen Buchstaben, Worten, Zeilen, aber auch Fehler beim Fortlaufen der Seitenzahlen oder der Kapiteleinteilung, bei Kolumnenüberschriften oder Versen.

Korrekturen begleiten und dokumentieren solchermaßen alle Phasen der Entstehungsgeschichte literarischer Texte von der ersten Niederschrift bis zum Druck. Exponate aus den Sammlungen, den Vor- und Nachlässen des Literaturarchivs geben Einblicke in die Genese literarischer Texte und die vielfältigen Anlässe, Fehlerhaftes zu berichtigen.

Die Ausstellung war vom 15. September bis zum 15. November 2023 zu sehen.

2 × 100

Werner Klippert und Fred Oberhauser zum 100. Geburtstag

Werner Klippert wurde am 22. April 1923 in Offenbach am Main geboren; Fred Oberhauser am 15. Juli 1923 in St. Ingbert. Als ein besonderes Geschenk zum 100. Geburtstag erinnert das Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass an Leben, Werk und Zusammenarbeit der beiden engagierten Vermittler der (regionalen) Literatur während ihrer Jahre beim Saarländischen Rundfunk und darüber hinaus.

Die Ausstellung war vom 22. April bis zum 15. Juli 2023 zu sehen.

„Mein Idealismus war fehl am Platze – es ging nur ums Geld.“

Die Literatur und das Geld

Die Literatur ist zur Ware geworden. Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Verlegerinnen und Verleger, Buchhändlerinnen und Buchhändler befinden sich an unterschiedlichen Positionen einer Wertschöpfungskette, die auf Profit und Gewinnmaximierung ausgerichtet ist. Seitdem in der Frühen Neuzeit die Geld- die Güterwirtschaft zu verdrängen begann, werden Literatur und literarisches Leben in zunehmendem Maße vom Geld bestimmt.

Die vielfältigen Bedeutungen, die das Geld als Voraussetzung und Bedingung der Entstehung wie der Verbreitung literarischer Texte hat, sind deshalb selbst zum Gegenstand der literarischen Betrachtung geworden.

Die Implikationen des Geldes wie die Spannungsverhältnisse von geistiger Arbeit und ökonomischer Notwendigkeit, schöngeistigem Ideal und Lebenswelt bestimmen auch die Literatur des Saarlandes. Die Ausstellung beleuchtet daher verschiedene Aspekte des Themas und fokussiert mit ihren Exponaten aus den Sammlungen des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass eine spezifisch regionale Perspektive.

Die Ausstellung war vom 15. Februar bis zum 15. April 2023 zu sehen.

Schrift-Stücke

Die Schrift-Stücke, die in den Sammlungen des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass verwahrt werden, sind nicht nur im Hinblick auf die Inhalte interessant, die sie überliefern. Manuskripte und Typoskripte erlauben auch Einblicke in die Schreib- und Arbeitsweisen von Autorinnen und Autoren. Papier, Tinte sowie das verwendete Schreibmedium geben Auskunft über die Lebenssituation des Schreibenden, die Umstände sowie den Moment des Schreibens, die Verhältnisse der Zeit, Abschnitte und Phasen der Niederschrift, Probleme und Unterbrechungen des Schreibflusses.

Fünfundzwanzig Exponate aus den Vor- und Nachlässen des Literaturarchivs eröffnen fünfundzwanzig Perspektiven auf jene Informationen, die Schrift-Stücke jenseits von literarischen Inhalten bewahren.

Die Ausstellung war vom 16. November 2022 bis zum 10. Februar 2023 zu sehen.

Fotografischer Blick – Literarischer Blick

Positionen aus regionaler Perspektive

Seit der Entwicklung erster fotografischer Verfahren in den mittleren Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts hat sich die Literatur ver­stärkt Fragen der Darstellbarkeit von Wirk­lichkeit gewidmet. ­Zugleich haben sich Schrift­stellerinnen und Schriftsteller im Sinne intermedialer Diskurse mit dem Ein­­­­fluss fotografischer Abbilder auf die Literatur aus­einandergesetzt.

Indem in den Vor- und Nachlässen des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass zahlreiche Fotografien verwahrt werden, befasst sich die Ausstellung mit dem Thema Literatur und Fotografie aus einer regio­nalen Perspektive. Zugleich ist die Präsentation eine Einladung, die Sammlungen aus einem neuen Blick­winkel kennenzulernen.

Die Ausstellung war vom 20. April bis zum 15. November 2022 zu sehen.

Neues Altes

Gesammeltes aus den letzten Jahren

Durch Schenkungen und Ankäufe einzelner Autographen sowie ganzer Nachlässe werden die Sammlungen des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass beständig erweitert und komplettiert. Auch in den vergangenen Jahren fanden viele Zeugnisse zur Literatur des Saar­landes und Luxemburgs, des Elsass’ und Lothringens ihren Weg zu uns: Sie wurden begutachtet und gereinigt, geordnet und katalogisiert, alterungsbeständig verpackt und eingelagert.

Obwohl unsere Bestände sowohl für Forscher und Studierende als auch für die interes­sierte Öffentlichkeit stets zugänglich sind, liegen viele Handschriften über Jahre und Jahrzehnte im Archiv, ohne dass sich jemand eingehender mit ihnen beschäftigen würde. Im Rahmen der Ausstellung „Neues Altes“ öffnen wir daher das Handschriften­archiv und zeigen eine Auswahl von Neuzugängen aus den letzten fünf Jahren.

Die Ausstellung ist wurde am 15. September 2021 eröffnet und war bis zum 19. April 2022 zu sehen.

Saarländische Identität(en)

Das Saargebiet wurde infolge der Friedensregelungen des Versailler Vertrags am 10. Januar 1920 aus Teilen der Preußischen Rheinprovinz und der Bayerischen Pfalz für fünfzehn Jahre als Mandatsgebiet des Völkerbunds gebildet. Damit entstand die territoriale Einheit, aus der das heutige Saarland erwuchs.

Da es sich um ein politisches Gebilde handelt, das aus Teilen verschiedener deutscher Regionen mit unterschiedlichen Traditionen und Idiomen zusammengesetzt wurde, stellt sich die Frage, ob und auf welche Weise sich in den letzten einhundert Jahren Elemente einer saarländischen Identität entwickelt haben. Auch können sich ursprüngliche Diversitäten erhalten haben, die dennoch Bestandteile einer gemeinsamen Identität sein können. Schließlich haben die wechselvollen politischen Ereignisse seit 1920 eine gemeinsame identitätsstiftende Geschichte hervorgebracht.

Die Ausstellung präsentiert literarische Zeugnisse aus den vergangenen einhundert Jahren, welche die komplexen Entwürfe einer saarländischen Identität auf unterschiedlichen Ebenen widerspiegeln: Mundarten, Bräuche und Sitten, Industrielandschaft und Wälder, die Grenze zu Frankreich, Bergbau und Stahlindustrie, der Fluss Saar, die Religion und das historische Bewusstsein.

Die Ausstellung wurde am 5. Februar 2020 eröffnet und war (mit Corona-bedingten Unterbrechungen) bis zum 6. Juli 2021 zu sehen.

„Ortsnamen · Namen überhaupt“

Literarische Lebensstationen im Saarland und anderswo

In dem Roman „À la recherche du temps perdu“ von Marcel Proust werden Orte zu Chiffren für den Raum zwischen Erinnerung und Fiktion. Bereits der Klang eines Namens evoziert Erinnerungsbilder; das im Lauf der Zeit Verlorene wird solchermaßen in der Kunst bewahrt, tatsächliche Topografie und Vorstellung fallen in eins.
Die Spannung von Heimat und Ferne, Welt und Winkel, um eine Formulierung von Alfred Gulden zu verwenden, ist in der Literatur des Saarlandes ein wiederkehrender Topos: Autorinnen und Autoren haben nahe und ferne Orte beschrieben, die für ihre Texte eine symbolische, für ihre Lebenserzählung eine prägende Bedeutung erlangten.
Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von Texten, die einen Bogen zwischen Städten und Landschaften entlang der Saar und Metropolen und fernen Weltgegenden spannen. Betrachtungen über die Heimat oder Urlaubsreisen stehen neben Lebenswegen, deren Stationen durch den Wunsch nach Veränderung, berufliche Notwendigkeit oder gar politische Verfolgung bedingt waren.

Die Ausstellung wurde am 26. Juni 2019 eröffnet und war bis zum 11. Januar 2020 zu sehen.

Die literarische Nachkriegsmoderne im Saarland

Vor dem Hintergrund der politischen Entwicklung von Kriegsende, französischer Besatzung, Saarstaat und Eingliederung in die Bundesrepublik Deutschland vollzog sich im Saarland ein zwar mit den literarischen Strömungen in Deutschland verbundener, jedoch in wesentlichen Zügen eigenständiger literarischer Diskurs.
Die Ausstellung dokumentiert die saarländische Nachkriegsliteratur von den späten 1940er bis in die frühen 1960er Jahre, stellt wesentliche Strömungen und Entwicklungen sowie deren Protagonisten vor. Sie beleuchtet den literarischen Strukturwandel in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg und die spezifischen saarländischen Ausprägungen. Dieser Prozess der Nachkriegsmoderne ist einerseits von der Auflösung traditioneller Formen geprägt, andererseits von den Stimmen einer Gegenbewegung, die auf deren Bewahrung beharren.
Ausgewählte Zeugnisse aus den Sammlungen des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass dokumentieren und diskutieren, auf welche Weise sich politische und literarische, gesellschaftliche und ästhetische Fragen der Zeit in den Werken saarländischer Autorinnen und Autoren repräsentiert finden.

Die Ausstellung war vom 7. Februar bis zum 22. Juni 2019 zu sehen.

„Die tiefere Sinnlosigkeit dieser Epoche“

Literarische Lebensläufe nach 1918: Norbert Jacques, Oskar Wöhrle, Gustav Regler

Der Erste Weltkrieg bildet nicht nur eine Zäsur in der politischen Landschaft Europas, sondern auch einen Bruch in den persönlichen Biografien der Menschen. Die Ausstellung des Literaturarchivs stellt am Beispiel der Autoren Norbert Jacques (1880 bis 1954), Gustav Regler (1898 bis 1963) und Oskar Wöhrle (1890 bis 1946) kontrastiv dar, wie sich deren Lebensläufe ausgehend von der unmittelbaren Erfahrung des Krieges in unterschiedliche Richtungen verzweigten, doch allesamt massiv von den kollektiven Umwälzungen jener Zeit berührt wurden.

Einige Exponate als Digitalisate finden Sie hier.

Die Ausstellung war vom 4. Juli 2018 bis zum 17. November 2018 zu sehen.

„Merkwürdigerweise ist es uns ja nicht gelungen, das Buch durchzusetzen“

Briefe aus den Sammlungen des Literaturarchivs

Für Christian Fürchtegott Gellert vertrat die briefliche Korrespondenz die Stelle eines Gesprächs zwischen Menschen. Der im 18. Jahrhundert einflussreiche Brieftheoretiker erkannte in dem Medium eine Möglichkeit zur selbstreflexiven Vergewisserung eigener Empfindungen und Vorstellungen, die zugleich das Fühlen und Denken des Anderen antizipieren. Dem Brief als Kommunikationsform ist daher die Verbindung von Einsamkeit und Gemeinschaft, die Gleichzeitigkeit von intimer Nähe und distanzierter Betrachtung zu eigen.

Neben solchen, in persönlich-privaten Schreiben bedeutsamen Aspekten kommt dem Brief eine Vielzahl unterschiedlicher Funktionen zu: Telegramme dienen einer auf Faktenvermittlung konzentrierten Kommunikation, Korrespondenzen zwischen Autoren und ihren Verlegern erörtern sowohl literaturästhetische als auch vertragsrechtliche, finanzielle oder drucktechnische Fragen, Feldpostbriefe sind mit banger Hoffnung erwartete Lebenszeichen eines geliebten Menschen, wieder andere Schreiben fingieren lediglich die freundschaftliche Vertrautheit, sind jedoch bereits in ihrer Anlage und Wirkungsabsicht an ein größeres Lesepublikum gerichtet.

Aus den Sammlungen des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass präsentierte die Ausstellung eine Auswahl von Briefen, die von Autorinnen und Autoren aus dem Saarland, Luxemburg, Lothringen und dem Elsass verfasst worden sind. Ihre Korrespondenzen spiegeln die Möglichkeiten, die dem Medium im Feld der Literatur zu eigen sind.

Die Ausstellung wurde am 18. Januar 2018 um 18.00 Uhr eröffnet und war bis zum bis 17. Juni 2018 zu sehen.

Dies ist keine Pfeife. Der Übersetzer Eugen Helmlé

Eugen Helmlé (1927 bis 2000) war einer der bedeutenden Literaturübersetzer in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Schwerpunkt seiner Arbeit lag im Bereich der Übertragungen aus dem Französischen und Spanischen.

Angeregt von Max Bense, dem Begründer der Stuttgarter Schule, unternahm Helmlé, der in Sulzbach lebte und arbeitete, gemeinsam mit Ludwig Harig, bereits in den 1950er Jahren den Versuch, experimentelle französische Texte ins Deutsche zu übertragen. Die Beschäftigung mit den Dichtungen des französischen Surrealismus und seiner Nachfolger hat seine Arbeit bis in die späten Jahre wesentlich geprägt.

Die besondere Qualität der Übertragungen Helmlés basiert auf ihrem sprachschöpferischen Potential und auf ihrem Gespür für die ästhetische Dimension des literarischen Kunstwerks. Besonders hervorzuheben ist im Zusammenhang seiner Auseinandersetzung mit der experimentellen Literatur die inspirierende Auslotung der Möglichkeiten der deutschen Grammatik und Syntax.

Vor diesem Hintergrund zitiert die Ausstellung des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass, die den Nachlass des Übersetzers präsentiert, mit ihrem Titel das Gemälde „La trahison des images“ des belgischen Surrealisten René Magritte. Wie seine Reflexion über die Beziehung von Bild und Abbild denkt auch Helmlé in seinen Übersetzungen über die Relation von ausgangssprachlichem Original und deutscher Übertragung nach.

Die Ausstellung wurde am 5. September 2017 um 18.00 Uhr eröffnet und war bis zum bis zum 5. Januar 2018 zu sehen.

Goethe und der Bergbau

Bereits im elterlichen Haus am Großen Hirschgraben in Frankfurt am Main machte sich der junge Goethe in der Auseinandersetzung mit den naturwissenschaftlichen Sammlungen seines Vaters mit den Grundlagen der Geologie und Mineralogie vertraut. Indem der Schriftsteller zu Beginn des Jahres 1776 beschloss, dauerhaft in Weimar zu bleiben und in der Folge in erste Regierungsgeschäfte eingebunden wurde, wurde er auch in die von Herzog Carl August beabsichtigte Wiederbelebung des Bergbaus in Ilmenau einbezogen. Von 1777 bis 1814 war er Mitglied der Bergwercks-Commission, von 1780 bis 1804 oblag ihm sogar deren Direktion.

In dem Bestreben den dortigen Silber- und Kupferbergbau wiederzubeleben, intensivierte sich auch die Beschäftigung mit montanwissenschaftlichen, geologischen und mineralogischen Fragen. So legte Goethe auf seinen Reisen durch die deutschen Länder, die Schweiz und Italien Gesteinssammlungen an, besichtigte Bergbaue, um sich über technische Entwicklungen kundig zu machen, und wanderte durch Gebirge, um ihre topographische Struktur und Formation nachzuvollziehen und zu begreifen. Die gemachten Beobachtungen, gewonnenen Erkenntnisse und Einsichten legte er in einer Vielzahl von Aufsätzen nieder, mit denen er sich rege an den geologischen und mineralogischen Debatten seiner Zeit beteiligte.

Vor allem aber beeinflussten Gesteinskunde und Montanwissenschaft sein literarisches Werk. Ihre Reflexe finden sich sowohl in Gedichten als auch in dramatischen, erzählerischen und autobiographischen Werken. Ein genauer Blick zeigt, dass naturwissenschaftliche, ästhetische und philosophische Diskurse sich in Goethe Denken einander bedingen und durchdringen.

Die Ausstellung eröffnet daher Einblicke in Goethes mineralogische Schriften, seine administrative Arbeit im Kontext des Ilmenauer Bergbaus und seine dichterische Auseinandersetzung mit geologischen Bildern, Motiven und Denkfiguren.

Die Ausstellung wurde am 28. Juni um 17.00 Uhr eröffnet und war bis zum bis 25. August 2017 zu sehen.

Werner Nachtigall. Amerika vor 50 Jahren

Bevor Werner Nachtigall an die Universität des Saarlandes berufen wurde, lehrte und forschte er an der University of California in Berkeley. Hier hat er die Anfänge der studentischen Revolution des Jahres 1968 miterlebt. Während dieser Zeit bereiste er, gemeinsam mit seiner Frau und seiner damals zweijährigen Tochter, in einem Hillman-Husky Station-Wagon den Westen der Vereinigten Staaten. Die die Städte und Straßen, die Landschaften und Menschen, denen er auf seinen Fahrten begegnet ist, hat er mit seiner Kamera der Marke Plaubel Makina (6 x 9cm) im Bild festgehalten.

Nach fünfzig Jahren strahlen seine Fotografien einen eigentümlich nostalgischen Reiz aus, der die Stimmung der Zeit widerspiegelt.

Die Ausstellung wurde am 4. Mai um 18.00 Uhr eröffnet und war bis zum bis 28. Juli 2017 zu sehen.

Angelika Merkelbach-Pinck. Schriftstellerin und Volkskundlerin

In der Literaturgeschichte der französisch-deutschen Grenzregionen hat Angelika Merkelbach-Pinck (1885 bis 1972) einen festen Platz als Sammlerin von Sagen, Märchen und Legenden aus Lothringen. Neun Jahre lang bereiste sie die Gegend „vom Fuße der Vogesen bis zum Rande Luxemburgs, von der Saarpfalz bis zur französischen Grenze hin“ und schrieb auf, was ihr die Alten in der „Meistube“ (der Spinnstube) erzählten. Die Heimat, Kulturraum der Legenden und Sagen, war das zentrale Thema ihres Lebens und Werkes, ebenso wie der lothringische Dialekt, in dem Angelika Merkelbach-Pinck die Märchen und Sagen niederschrieb, wie es ihr „von jung und alt erzählt wurde.“

Die Situation Lothringens als politischer Zankapfel zwischen Frankreich und Deutschland beschäftigte die Autorin ebenfalls. Sie setzte sich für eine friedliche Verständigung ein, reflektierte aber auch die Problematik der Sprachgrenze und den damit einhergehenden Identitätskonflikt.

Die Ausstellung, die von der Germanistin Daniela Himbert kuratiert worden ist, zeigt Dokumente und Photographien aus den Sammlungen des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass.

Die Ausstellung wurde am 19. Januar um 18.30 Uhr eröffnet und war bis zum bis 13. April 2017 zu sehen.

Neuerwerbungen aus den Sammlungen des Literaturarchivs

Zu den Aufgaben des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass gehört die Akquisition von regionalliterarischen Beständen, deren Bewahrung und wissenschaft­liche Auf­arbeitung. Die Ausstellung eröffnete einen Einblick in die Sammeltätigkeit des Archivs und präsentierte Neuerwerbungen der letzten Jahre. Vorgestellt wurden umfangreiche Nach- bzw. Vorlässe von Autorinnen und Autoren der Region, aber auch kleinere Sammlungen, einzelne Autographen sowie besondere Fundstücke. Die Vielfalt der im Archiv aufbewahrten Dokumentarten wie Bücher, Briefe, Werkmanuskripte und Lebensdokumente wurde illustriert, zugleich wurde ein Querschnitt über die inhaltlichen Akzente des Literaturarchivs geboten. Die zeitliche Bandbreite der Exponate reichte vom 19. Jahrhundert bis in die aktuelle Gegenwart.

Ausstellungsort war die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek (Campus Saarbrücken, Gebäude B1 1).

Die Ausstellung wurde am 27. Oktober 2016 um 17 Uhr eröffnet und war bis zum 23. Dezember 2016 zu sehen.

„Geworden in der Schlacht vor Verdun“ Literarische Zeugnisse

Das Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass verwahrt eine umfangreiche Sammlung literarischer Zeugnisse der Schlacht von Verdun (21. Februar bis 19. Dezember 1916). Erstausgaben und Widmungsexemplare, Briefe und Dokumente dokumentieren das Kriegsgeschehen, Erlebnisse und Erinnerungen, aber auch Versuche der retrospektiven Einordnung der Kämpfe.

Die Ausstellung wurde am 3. Februar 2016 eröffnet und war zum 20. September 2016 zu sehen.

Hommage à St. Remi.

Frottagen nach mittelalterlichen Steintafeln von Monika Bugs

Monika Bugs hat mit Papier und Bleistift bildnerische „Übersetzungen“ der mittelalterlichen Steintafeln der Basilika Saint-Remi in Reims geschaffen. Ihre Deutungen der in Blei inkrustierten biblischen Botschaften des Alten Testaments sind einerseits Ausdruck eines eigenständigen ästhetischen Formwillens, andererseits Vergegenwärtigungen steinerner Zeugnisse mittelalterlicher Bildkunst.

Nicht zuletzt sind die Frottagen von Monika Bugs ein beeindruckendes künstlerisches Projekt vor dem Hintergrund der deutsch-französischen Geschichte.

Die Ausstellung wurde am 17. November 2015 eröffnet und war bis zum 28. März 2016 zu sehen.

Hans Bernhard Schiff zum einhundertsten Geburtstag

Hans Bernhard Schiff hat wie kein anderer das literarische Leben des Saarlands in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt. Von 1948 bis 1956 war er Leiter der literarischen Abteilung des Saarländischen Rundfunks, Mitgründer des Saarländischen Schriftstellerverbands und lange Jahre dessen Vorsitzender. Er pflegte freundschaftliche Beziehungen zu Kollegen und setzte sich für ihre Werke ein; die Förderung junger Autorinnen und Autoren lag ihm besonders am Herzen.

Die Ausstellungsobjekte aus seinem Nachlass dokumentierten sein vielfältiges, alle Gattungen umfassendes Werk, seine weltoffene Persönlichkeit und das lebendige Vermächtnis seiner Humanität.

Die Ausstellung war vom 21. Juli bis zum 18. Dezember 2015 zu sehen.

Peter Strickmann | sounds like words

Die Klanginstallationen von Peter Strickmann thematisieren Geräusche, die in der Lage sind, sich gegenseitig und stetig ins Wort zu fallen. Die konstruierten Wortschätze, ihre fremden Morpheme, entspringen dabei mechanischen, zufallsreichen Bewegungen und behaupten sich am Rande unserer vertrauten Sprechweisen und Sprachsysteme. So können in den Fluren des Literaturarchivs Inhalte hergestellt und Sinnfetzen halluziniert werden. Es darf gesucht werden, wovon gesprochen wird, und gefunden, was niemand je gesagt hat.

Peter Strickmann wurde 1983 in Würselen geboren. Nach einem Studium der Philosophie und Sozialwissenschaften in den Jahren 2003 bis 2004 an der Universität Duisburg-Essen, studierte er 2008 bis 2013 ein Studium der Freien Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar bei Christina Kubisch (audiovisuelle Kunst) und Georg Winter (Bildhauerei, Public Art). Seit 2013 ist er Meisterschüler von Professorin Christina Kubisch und absolviert ein Vertiefungsstudium bei Professor Andreas Oldörp im Bereich der Sound Art.

Seit 2010 arbeitet Peter Strickmann mit Philipp Hawlitschek im Duo KRAPFNN, seit 2009 ist er Betreiber des "Schnarcharchivs" und seit 2014 Mitglied des "Planet Dance Ensembles". Er ist kuratorisches Mitglied im "Neuen Saarbrücker Kunstverein" und Initiator der seit 2011 aktiven "SSEA – Society for a Sonic Enrichment of the Air".

Die Ausstellung wurde am 9. Juni 2015 eröffnet und war bis zum 31. Juli 2015 zu sehen.

Karl Conrath | Das zeichnerische Werk

Der Autor, Journalist, Volks- und Heimatkundler Karl Conrath (1910 bis 1992) wurde in Mettlach geboren und lebte später in Saarbrücken, wo er am Kultusministerium beruflich tätig war. Bekannt geworden ist Conrath mit moselfränkischen Mundartdichtungen, regional gefärbten (historischen) Anekdoten, Feuilletons sowie Forschungen zu Sprache, Kunst und Kultur im Mettlacher Raum.

Sein großes Talent als Illustrator ist eine bislang weniger bekannte Facette dieses Schriftstellers. Die Ausstellung präsentierte eine Auswahl von Landschaftsskizzen, Portraitzeichnungen und Karikaturen.

Die Ausstellung war vom 19. März 2015 bis zum 7. Juni 2015 zu sehen.

Jedermannskrieg. Objekte und Erinnerungen 1914 | 2014

Der Erste Weltkrieg hat in Literatur und Wissenschaft in den vergangenen Jahren verstärkt Beachtung gefunden, während er im Alltagsbewusstsein kaum mehr präsent ist. Insbesondere in den Regionen entlang der deutsch-französischen Grenze haben die kämpferischen Auseinandersetzungen nicht nur Spuren in der Landschaft hinterlassen, sondern auch in den privaten Überlieferungen.

Die Ausstellung zeigte Erinnerungsstücke aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Dabei handelte es sich um Leihgaben aus Privatbesitz, mit denen eine persönliche Geschichte verbunden ist.

Die Ausstellung war vom 24. September 2014 bis zum 3. März 2015 zu sehen.

Wo ich bin | Dem Lyriker und Übersetzer Klaus Martens zum siebzigsten Geburtstag

Der Saarbrücker Amerikanist und Kanadist Klaus Martens hat nicht nur durch sein wissenschaftliches Werk national wie international auf sich aufmerksam gemacht. Durch sein dichterisches Schaffen hat er sich einen prominenten Platz im Kanon der deutschsprachigen Lyrik der Gegenwart erworben. Zudem gehört er seit der Mitte der 1980er Jahre zu den profiliertesten Übersetzern englischsprachiger Literatur in Deutschland, so hat er u. a. die deutsche Ausgabe der Werke von Dylan Thomas im Carl Hanser Verlag herausgegeben und den karibischen Dichter und Schriftsteller Derek Walcott, Nobelpreisträger des Jahres 1992, ins Deutsche übertragen.

Mit Manuskripten und Materialien eröffnete die Ausstellung einerseits Zugänge zur Werkgeschichte des Lyrikers, andererseits Einblicke in die Werkstatt des Übersetzers.

Die Ausstellung wurde am 25. Juni 2014 eröffnet und war bis zum 7. September 2014 zu sehen.

Unter Menschen | Fotografien von Mark Heydrich

Die Fotografieausstellung „Unter Menschen“ versammelte Arbeiten des in Saarbrücken lebenden Künstlers und Schriftstellers Mark Heydrich aus den letzten zehn Jahren. Gezeigt wurden Orte und Menschen aus dem privaten Umfeld des Künstlers in zufälligen, aber auch inszenierten Situationen.

Die Ausstellung wurde am 22. Mai 2014 eröffnet und war bis zum 31. Juli 2014 zu sehen.

I can't wait | Alfred Gulden als Filmemacher

Am 25. Januar 2014 wurde der im Saarland und München lebende Schriftsteller Alfred Gulden siebzig Jahre alt. Aus diesem Anlass zeigte das Literaturarchiv eine Ausstellung, die sich dem filmischen Schaffen dieses vielseitigen Autors widmete. Schriften, Lebenszeugnisse und Gegenstände eröffneten einen Blick in die Werkstatt des Filmemachers und dokumentierten den Entstehungsprozess einiger Filme wie ­Grenzfall Leidingen oder A Coney Island of my heart von den ersten Ideen und Entwürfen bis zur Produktion.

Die Ausstellung wurde am Dienstag, 28. Januar 2014, um 18.30 Uhr eröffnet und war bis zum 30. April 2014 zu sehen.

Prägungen | Gustav Regler zum fünfzigsten Todesjahr

Gustav Regler diskutiert die Widersprüche und Verwerfungen der deutschen Geistesgeschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Romane und Erzählungen, autobiografischen und essayistischen Schriften dokumentieren zugleich die unterschiedlichen Prägungen, die seinen Lebensweg bestimmt haben: Hierzu gehören nicht nur das Elternhaus in Merzig, die Kindheit und Jugend im Spannungsfeld der deutsch-französischen Grenzkonflikte und der Einfluss des Katholizismus auf sein Denken, der sich im Alterswerk in einer Affinität zum Spirituellen bemerkbar macht, sondern auch die Erfahrungen als Soldat im Ersten Weltkrieg und während des Spanischen Bürgerkrieges. Die Auseinandersetzung mit dem Kommunismus prägt seine Vorstellungswelt ebenso wie die Begegnung mit den Malern in der Künstlerkolonie Worpswede, dem Surrealismus oder der Volkskunst der indianischen Kulturen während seiner Exilzeit in Mexiko.

Die Ausstellung war vom 17. Oktober 2013 bis zum 31. Januar 2015 im Museum Schloss Fellenberg, Torstraße 45a, 66663 Merzig zu sehen.

Monika Zorn Fotografien

Die in den vergangenen Jahren entstandenen Arbeiten von Monika Zorn zeigen eindrucksvoll, wie sich aus dem Ausschnitt eines Raums ein neuer eröffnet. Ihre Fotos schauen in Gebäude hinein, im Blick ihres Objektivs ordnen sich Formen in Licht und Schatten zu ungewohnten Perspektiven.

Das Literaturarchiv zeigt eine Auswahl von Bildern der renommierten, in Saarbrücken lebenden Fotografin, die seit 1987 regelmäßig an den Landeskunstaustellungen beteiligt gewesen ist.

Die Ausstellung wurde am Donnerstag, 22. August, 18.30 Uhr eröffnet und war bis zum 15. November 2013 zu sehen.

Korrespondenzen | Gustav Regler zum fünfzigsten Todesjahr

Die Ausstellung zeigt Briefe, die Gustav Regler während seiner Emigration in den Jahren 1933 bis 1945 erhalten hat. Sie dokumentieren die Stationen und Kontakte des Schriftstellers im Exil: die politische Arbeit in Frankreich, die Reisen in die Sowjetunion, den Kampf im Spanischen Bürgerkrieg, eine Spendenreise in die Vereinigten Staaten von Amerika, die Haft in einem französischen Lager, die Flucht nach Mexiko, den Bruch mit dem Kommunismus. Zugleich eröffnen sie ein Panorama des Freundes- und Bekanntenkreises von Regler, zu denen Heinrich, Klaus und Thomas Mann ebenso zählten wie André Malraux oder Eleanor Roosevelt.

Die Ausstellung wurde am Dienstag, 19. März, 18.30 Uhr eröffnet und war bis zum 6. September 2013 zu sehen.