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Projects Burundi
In der Studie „Traumabezogene Risikofaktoren für die psychische Gesundheit als Prädiktoren für gewalttätiges Verhalten und erneute Viktimisierung unter Jugendlichen in Burundi - eine Längsschnittstudie“ soll untersucht werden, inwieweit aktuelles gewalttätiges Verhalten bei Jugendlichen durch traumabezogene Störungen, maladaptive Schambewältigungsmechanismen und appetitive Aggression vorhergesagt werden kann. Zu den potenziellen Vorhersagefaktoren für appetitliche Aggression gehören frühere elterliche Ablehnung, Missbrauch in der Kindheit, traumatische Erfahrungen und frühere Gewaltanwendung. Darüber hinaus wird in der Studie untersucht, ob maladaptive Schambewältigungsstrategien, insbesondere schambedingtes Rückzugsverhalten, den Zusammenhang zwischen früheren Gewalterfahrungen und erneuter Viktimisierung vermitteln.
Die Studie ist als Längsschnittstudie angelegt und umfasst eine Ausgangsbeurteilung und eine 8- bis 9-monatige Nachuntersuchung mit Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren, die auf Mülldeponien in Burundi leben. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit einheimischen Psychologen der Nichtregierungsorganisation Psychologues sans Frontières (PSF) durchgeführt, die über umfangreiche Erfahrungen mit diagnostischen Interviews, Traumatherapie und Notfallmaßnahmen verfügen.
Für die Gestaltung gezielter psychotherapeutischer Interventionen ist es entscheidend zu verstehen, wie sich globale Krisen, die durch Kriege und Klimanotstand ausgelöst werden, auf Studierende und Auszubildende in verschiedenen sozioökonomischen und geografischen Kontexten auswirken. Während die negativen Auswirkungen dieser Krisen auf die psychische Gesundheit von Studierenden in Deutschland gut dokumentiert sind, gibt es nur wenig Forschung zu Hochrisikoregionen, die direkt von Kriegen und Klimakatastrophen betroffen sind, wie Burundi.
Die Studie „Vergleichende Studie über die Auswirkungen von Krisen auf die psychische Gesundheit von Studenten und Auszubildenden in Deutschland und Burundi“ soll diese Lücke schließen, indem sie die Auswirkungen von Krisen wie dem Klimawandel und Kriegen auf die psychische Gesundheit von Studierenden und Praktikanten untersucht. Darüber hinaus wird es die differentiellen Auswirkungen von direktem und indirektem Stress, der durch diese Krisen verursacht wird, auf das psychische Wohlbefinden erforschen. Die Rolle der Selbstwirksamkeit als potenzieller Schutzfaktor wird ebenfalls untersucht. Ein interkultureller Vergleich zwischen Deutschland und Burundi wird wertvolle Hinweise auf die globalen Auswirkungen dieser Krisen auf die psychische Gesundheit liefern.
Misshandlung in der Kindheit und die Entwicklung von Flexibilität
In diesem Projekt wird untersucht, wie Misshandlung und Vernachlässigung von Säuglingen in der Kindheit die Entwicklung der regulatorischen Flexibilität und ihre Rolle bei traumabedingten psychischen Gesundheitsergebnissen beeinflussen. Durch eine Kombination aus kulturübergreifenden Vergleichen zwischen Deutschland und Burundi und Längsschnittbeobachtungen soll diese Studie das Feld der Traumaforschung voranbringen, indem Schlüsselfaktoren identifiziert werden, die die Auswirkungen traumatischer Erfahrungen abmildern. Die Ergebnisse sollen zur Entwicklung von kultursensiblen Interventionen beitragen und unser Verständnis der Rolle von Flexibilität bei traumabedingten Störungen verbessern.In der ersten Phase werden psychologische Instrumente angepasst und validiert, um die kulturelle Relevanz und den praktischen Einsatz in verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland und Burundi sicherzustellen. Im Rahmen des Projekts wird auch der Zusammenhang zwischen frühen Betreuungspraktiken - z. B. wie Säuglinge im ersten Lebensjahr gehalten werden - und dem körperlichen Gleichgewicht im Erwachsenenalter untersucht.
In der zweiten Phase werden weibliche Überlebende sexueller und häuslicher Gewalt aus Deutschland und Burundi einbezogen, um zu untersuchen, wie regulatorische Flexibilität und erfahrungsbedingte Vermeidung die Auswirkungen von Misshandlung in der Kindheit auf die psychische Gesundheit beeinflussen.
In der letzten Phase wird eine Längsschnittstudie die Teilnehmerinnen nach einem Jahr verfolgen, um festzustellen, wie die Flexibilität ihre Reaktionen auf neue traumatische Erfahrungen im Laufe der Zeit beeinflusst.
Impact of childhood violence, parental rejection, and sexual violence of underaged mothers on mother-child relationships
Childhood maltreatment and parental rejection have serious consequences for mental health of adolescents. Furthermore, intergenerational research suggests that they have long-lasting impacts future generations by perpetuating violence against offspring and affecting child-rearing capacities. These effects might be more pronounced in underaged mothers who got pregnant involuntarily in (post-)conflict regions. We examined how these experiences affect their attitudes towards their new-born children and thereby impair secure mother-child bonding very early on.
Preventing trauma-related symptoms in the aftermath of sexual abuse
Childhood sexual abuse has severe mental health consequences for children and adolescents. Even though there is evidence for a variety of psychotherapeutic treatments, little evidence exists for preventive approaches interventions, particularly in (post-)conflict and crisis region with little or no mental health care services. Building on research illustrating the necessity to address memory processes and parental rejection experiences in the aftermath of sexual assault, we evaluated a family intervention combining psychoeducation with elements of Narrative Exposure Therapy.
Projects Democratic Republic of the Congo
How we remember: The impact of individual and communal narrative exposure on social exclusion, stigma and shame
Traumatic experiences affect the mental health of individuals but also community cohesion. Especially, if entire communities are affected by organized violence social support within these communities is affected because of trauma-related disorders, diminished openness of reconciliation, and stigmatizing attitudes. This might cause maladaptive shame coping behaviors within the community, which is likely to affect intergenerational mental well-being. Aiming to stop a vicious cycle of violence within affected communities, we aimed at evaluating the impact of a community focused approach addressing stigmatization and social exclusion on shame coping of traumatized individuals, and their families.
Projects Germany
Zusammenhang von belastenden Kindheitserfahrungen, Gedächtnisleistung und psychischer Gesundheit
Belastende Kindheitserfahrungen können sich sowohl auf die Gehirnstruktur als auch auf die mentale Gesundheit auswirken. Bisherige Studien fanden insbesondere Zusammenhänge zwischen belastenden Kindheitserfahrungen und Veränderungen in den hippocampalen Strukturen und lieferten Hinweise für sensitive Perioden für diese Veränderungen. Inwieweit dieselben Misshandlungsformen und sensitiven Perioden sich auf Gedächtnis- und Lernleistungen, die mit der Funktionalität des Hippocampus assoziiert sind, auswirken, wurde noch nicht nachgewiesen. Da beeinträchtigte hippocampale Gedächtnis- und Lernleistungen einen Wirkmechanismus darstellen könnten, wie sich strukturelle Veränderungen des Hippocampus sich auf Anforderungen im Alltag, kontext- und diskriminanzspezifische Lernleistungen und psychische Gesundheit auswirken, soll der Zusammenhang zwischen mentaler Gesundheit, hippocampalen Dysfunktionen und belastenden Kindheitserfahrungen im klinischen Kontext genauer untersucht werden.