Selbstbestimmtes Sterben, fremdbestimmte Gesetzgebung? Zeitschrift für Lebensrecht 2023, 1 ff.

"Perfektes Timing", Klappe, die Zweite! Anlässlich des aktuellen Gesetzgebungsverfahrens zu einer Regelung der Suizidhilfe infolge der Nichtigerklärung von § 217 StGB durch das BVerfG und der sich im Rennen befindlichen Gesetzesentwürfe, hat Professor Oğlakcıoğlu gemeinsam mit Hanna Göken einen Beitrag in der Zeitschrift für Lebensrecht (2023, 1) verfasst. Sie setzen sich darin näher mit den Vorgaben auseinander, die das BVerfG in seiner Entscheidung zur Nichtigkeit des § 217 StGB für eine Neuregelung formuliert hat und ob die im Raum stehenden Entwürfe diesen genügen. Zwar sind die ebenso in den Blick genommenen liberaleren Konzepte von Helling-Plahr und Künast/Keul nach Abgabe ihres Mansukripts zu einem verschmolzen; doch macht dies deren Ausführungen glücklicherweise nicht zur Makulatur, da sich ihre Ausführungen v.a. auf den dritten im Bunde konzentrieren (den Castellucci-Entwurf). Die Bündelung der Kräfte lässt zudem hoffen, dass das zu Beginn des Beitrags geschilderte Déjà-vu nicht zur Realität wird, mithin mit einem neuen (und partiell erweiterten!) § 217 StGB ein Gesetz in Kraft tritt, dessen einziges Ziel darin besteht, den Anforderungen des BVerfG „gerade noch“ zu entsprechen...Herrn Thomas Windhöfel wird gedankt für die tolle redaktionelle Betreuung!