Synthese von Aminosäuren und Peptiden
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Synthese komplexer und hoch funktionalisierter Aminosäuren. Hierbei werden vor allem Umsetzungen chelatverbrückter Aminosäureesterenolate untersucht, deren Reaktionen aufgrund der Fixierung der Enolat-Geometrie durch Chelatisierung häufig hoch stereoselektiv verlaufen. Neben klassischen Enolatreaktionen, wie etwa Michael-Additionen und Aldolreaktionen, gelingen mit diesen Enolaten auch Umsetzungen, die sich mit anderen Enolaten nicht ohne weiteres durchführen lassen, wie etwa Claisen-Umlagerungen und Übergangsmetall-katalysierte allylische Alkylierungen. Führt man metallierte Seitenketten ein, so lassen sich diese anschließend in Kreuzkupplungen weiter modifizieren.
Diese Methoden sind keinesfalls auf Aminosäuren beschränkt, sie lassen sich auch auf Peptide übertragen. Dies erlaubt die nachträgliche Einführung z.B. ungesättigter Seitenketten in ein bereits bestehendes Peptid. Durch mehrfache Allylierung und anschließende Ringschlussmetathese gelangt man zu Cyclopeptiden. Diese Variation von Peptiden kann verwendet werden zur Synthese und Modifizierung von Naturstoffen.