Aktuelles

Panoramaaufnahme des Campus Saarbrücken © Universität des Saarlandes

Nachruf

Walter Siewert †

Am 2. November 2024, dem Tag Allerseelen, verstarb Oberstudienrat Walter Siewert, langjähriger Vorsitzender des DAV-Landesverbandes Saarland, im Alter von 79 Jahren. Mit ihm verlieren wir einen ebenso engagierten wie kreativen Streiter für die Alten Sprachen, der sich als Lehrer wie auch in Wahrnehmung verschiedener wichtiger Funktionen und Ämter Verdienste um unser Fach erwarb.

Persönlich lernte ich Walter Siewert im Jahre 2000 bereits in seiner Funktion als damals frischgewählter Landesvorsitzender des saarländischen DAV kennen, als ich als Assistent des neuberufenen Lehrstuhlinhabers für Klassische Philologie, Peter Riemer, nach Saarbrücken kam. Walter Siewert ergriff die Gelegenheit des Lehrstuhlwechsels, um sogleich mit dem neuen universitären Fachvertreter das Gespräch zu suchen und konkrete Überlegungen zum gemeinsamen Vorgehen zum Wohle der Alten Sprachen in unserem Bundesland anzustellen. Einige Jahre später fragte er auch mich, ob ich mich im Vorstand des Landesverbandes engagieren wolle, und seiner mit einer charakteristischen energischen Liebenswürdigkeit vorgetragenen Bitte konnte und wollte ich mich nicht verschließen. Eine gute Entscheidung, denn uns verband schnell auch persönliche Wertschätzung, ja Freundschaft. Gern erinnere ich mich der Vorstandssitzungen im Hause Siewert, die von ihm und seiner ihm auch in enger beruflicher Partnerschaft verbundenen Frau Christiane in gemütlich-inspirierender Atmosphäre abgehalten wurden, an die gemeinsamen Redaktionsbesprechungen zum Scrinium, das er zuvor lange Jahre als Verantwortlicher zu einem lebendigen Forum gestaltet hatte, an die von ihm interessant und lebendig gestalteten Tagungen, nicht zuletzt auch an die Gespräche über Literatur und Musik – Walter Siewert war ein durch und durch musischer Mensch, dem der gemeinsam mit seiner Frau ausgeübte Chorgesang und sein geliebtes Flötenspiel viel geistige Kraft und Inspiration schenkten. Auch für seine Mitmenschen außerhalb seines beruflichen Wirkungskreises engagierte er sich in vielfacher Weise, insbesondere in der ehrenamtlichen Tätigkeit für Kinder und Senioren.

Beruflich führte ihn sein Weg durch mehrere renommierte Schulen des Saarlands, darunter das Saarbrücker Ludwigs-Gymnasium, das Gymnasium Wendalinum in St. Wendel und bis zu seiner Pensionierung das Gymnasium am Rotenbühl, wiederum in Saarbrücken. Als führendes Mitglied der Landesfachkonferenz Latein stritt er mit Verve für die Alten Sprachen, die schon zu dieser Zeit um ihren Bestand als Schulfächer kämpfen mussten – eine bedenkliche Entwicklung der Bildungspolitik, mit der Walter Siewert sich abzufinden niemals bereit war. Sein Interesse an der Fachwissenschaft wie auch an der wissenschaftlichen Untermauerung des altsprachlichen Unterrichts belegt ein Reihe von Veröffentlichungen: mehrere Artikel in der Zeitschrift „Der Altsprachliche Unterricht“, seine Mitarbeit an den Lehrbüchern „Ostia“ und „Pontes“, viele Fachaufsätze und Rezensionen in „Forum Classicum“ und „Scrinium“, nicht zuletzt Ausgaben von Petron, Phaedrus und Augustinus im Münsteraner Aschendorff-Verlag. Das gesprochene Latein liebte er sehr und gebrauchte diese angeblich „tote“ Sprache bei mancher Gelegenheit in gewandter und äußerst lebendiger Weise. Zeugnis davon, in Verbindung mit seiner schon oben erwähnten Neigung zur Musik, legt das im Fidula-Verlag Boppard erschienene lateinische Liederbuch „Cantate Latine“ ab. Freilich bedeutete ihm die Vermittlung des Lateinischen keineswegs nur bloßen Sprachunterricht; stets nahm er die gesamte Antike auch in ihren materiellen, kulturellen und ideellen Hinterlassenschaften in den Blick und begeisterte sich für die römische Archäologie, namentlich für die keineswegs unbedeutenden Zeugnisse, die heute noch davon künden, dass unser Saarland einst auch ganz konkret der römischen Welt angehörte. Der von ihm begründete „Tag der Alten Sprachen“, an dem sich nach wie vor schulische und universitäre Lehrkräfte des Saarlandes an jährlich wechselnden archäologischen Stätten unseres Bundeslandes versammeln, lag ihm daher ganz besonders am Herzen.

Wenn wir uns an Walter Siewert erinnern, dann erinnern wir uns an einen guten Freund und engagierten Philologen, der sich mit Herz und Leidenschaft dafür einsetzte, dass die Kenntnis des griechischen und römischen Altertums auch weiteren Generationen gut vermittelt wird. Wir bewahren ihm ein ehrendes Andenken und sind in Gedanken bei seiner Familie, insbesondere seiner Frau Christiane.

Christoph Kugelmeier

Aufführung der "Antigone" im Saarländischen Staatstheater

Am Staatstheater Saarbrücken wird derzeit die „Antigone“ des Sophokles in einer modernisierten Fassung des Regisseurs und Dramatikers Armin Petras aufgeführt. Von einigen Kommilitonen wurde der Vorschlag geäußert, man könne eine der Vorstellungen gemeinschaftlich besuchen und sich im Anschluss über die bestimmt diskussionswürdige Version des klassischen und dennoch hochaktuellen Stücks austauschen. Wer sich beteiligen möchte, sei herzlich eingeladen, sich für einen oder mehrere Termine einzutragen, die in der Liste am Schwarzen Brett der Klassischen Philologie als Vorschläge aufgeführt sind.

Latinum/Graecum

Der nächste Prüfungstermin für das Latinum/Graecum ist der 11. Februar 2025.

Die Anmeldung ist möglich bis zum 1.Dezember 2024.

Bitte melden Sie sich an beim


Ministerium für Bildung und Kultur
Referat C 4 (Gymnasien)
Frau Zimmermann
Trierer Straße 33
66111 Saarbrücken


Dem schriftlichen, formlosen Antrag zur Zulassung sind unter Angabe der Kontaktdaten (Adresse, Telefonnummer, Email) beizufügen:

1. ein eigenhändig unterzeichnetes Lichtbild, das nicht älter als ein Jahr ist
2. eine amtlich beglaubigte Abschrift oder Ablichtung des Zeugnisses der allgemeinen Hochschulreife
3. Angaben über Umfang und Art der Vorbereitung auf die Ergänzungsprüfung
4. eine Erklärung über alle bisherigen Versuche, die Ergänzungsprüfung in dem gewünschten Fach abzulegen, oder eine Erklärung, dass der Bewerber/die Bewerberin sich bisher keiner derartigen Prüfung unterzogen und auch keine Zulassung beantragt hat.