DIFUTURE - Data Integration for Future Medicine
Innovative IT-Lösungen können entscheidend dazu beitragen, die Versorgung von Patientinnen und Patienten zu verbessern. Täglich werden unzählige Daten in Kliniken, Arztpraxen und in der Forschung erhoben. Diese werden derzeit jedoch noch unzureichend genutzt, da die Datenformate und auch die IT-Systeme der Kliniken oft nicht zusammenpassen. Das BMBF setzt hier mit dem Förderkonzept Medizininformatik an. Dessen Ziel ist es, einheitliche Systeme zu schaffen, die das Wissen aus der Krankenversorgung und der Forschung zusammenführen können. Kernelemente sind hierbei der Aufbau und die Vernetzung von Datenintegrationszentren an den Universitätskliniken sowie die Entwicklung intelligenter IT-Lösungen für spezifische Anwendungsfälle.
DIFUTURE harmonisiert, integriert und analysiert verschiedenste Arten von Daten aus der Krankenversorgung und der Forschung. Ziel ist es, Krankheitsursachen und Verläufe besser zu verstehen. Mit diesem Wissen sollen Erkrankungen künftig wirkungsvoll verhindert, schneller diagnostiziert sowie zielgerichteter und nebenwirkungsarm therapiert werden.
Erste Anwendungsfälle, die den Mehrwert der geschaffenen Strukturen demonstrieren sollen, betreffen neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose, die Parkinson’sche Erkrankung sowie Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei sollen viele tausend Krankheitsverläufe von Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose miteinander verglichen werden. Die Ergebnisse sollen zum frühestmöglichen Zeitpunkt gezielte und personalisierte Medikationsempfehlungen ermöglichen und eine optimale Therapie sicherstellen. Langfristiges Ziel des Förderkonzeptes ist es, ein leistungsfähigeres, digital vernetztes Gesundheitssystem zu schaffen, das Ärzte, Therapeuten und Patienten dabei unterstützt, Krankheiten besser und früher zu erkennen und die für jede Einzelperson bestmögliche Therapie zu finden.
Beitrag der Universität des Saarlandes
Die Universität des Saarlandes (UdS) hat sich mit ihrem Partner, dem Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Homburg, bereits in der Konzeptphase der Medizininformatik-Initiative des BMBF dem Konsortium DIFUTURE angeschlossen. Die Rolle ist die eines Vernetzungs- und Roll-out Partners in der seit 1.1.2018 laufenden Aufbau und Vernetzungsphase.
Die vernetzte Datennutzung erfordert umfassende Maßnahmen des Datenschutzes. Das Vertrauen der Patientinnen und Patienten und deren informationelle Selbstbestimmung sind Kernpunkte für DIFUTURE. Ferner beteiligt sich DIFUTURE intensiv an den nationalen und konsortialübergreifenden Aktivitäten der Medizininformatik-Initiative. Die Ziele von DIFUTURE decken sich mit denen des UKS und der UdS. Sie harmonieren auch mit den Vor- und Forschungsarbeiten von UKS und UdS, etwa in den Bereichen epidemiologische Forschung und Life Sciences.
In der Ausbau- und Erweiterungsphase sollen IT-Konzepte des Konsortiums übernommen werden. Um dies vorzubereiten und erfolgreich durchzuführen, sollen die Vernetzungs- und Roll-out Partner frühzeitig in die strategischen und operativen Abstimmungen innerhalb des Konsortiums sowie das Design der zu entwickelnden IT-Lösungen einbezogen werden. Dies umfasst auch die Bereitschaft zur Kooperation auf der nationalen Ebene.
Perspektivisch wird der Aufbau zumindest der Kernelemente eines eigenen DIZ möglichst noch in der Aufbau- und Vernetzungsphase an der UdS mit Standort UKS angestrebt. Für die UdS und das UKS bedeutet dies einen entscheidenden Schritt in Richtung digitale Medizin mit allen sich daraus ergebenden wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten.