Schwerpunkt Transplantationsvirologie, neue antivirale Wirkstoffe und Therapieverfahren
Ein zweiter Schwerpunkt unserer Forschung sind persistierende Infektionen bei transplantierten Patienten. Persistierende, d.h. lange im Körper bestehende Virusinfektionen, wie die Herpesviren Cytomegalievirus (CMV), Epstein-Barr-Virus (EBV), Herpes-Simplex-Virus (HSV), das Varizella-Zoster-Virus (VZV) oder das BK Polyomavirus (BKPyV) spielen in der Transplantationsmedizin eine wichtige Rolle. Wenn das Immunsystem unterdrückt wird, kann es zur Reaktivierung der Infektionen kommen. Dies betrifft Knochenmarks-transplantierte Patienten, aber auch Patienten mit Nieren-, Leber-, Lungen- oder Hornhauttransplantation. Unser Ziel ist, antivirale Wirkstoffe gegen Viren zu entwickeln, die schwerwiegende Erkrankungen hervorrufen können, für die jedoch noch keine antiviralen Medikamente zur Verfügung stehen.
So erforschen wir in unserem Projekt ANTIPOLE, das durch die VolkswagenStiftung gefördert wird, Therapieansätze gegen die BK Polyomavirus-Infektion bei Nieren- und Knochenmarks-transplantierten Patienten mittels modernster 3D-Zellkultur- und genomischer Technologien sowie künstlicher Intelligenz.
Die Arbeitsgruppe von Prof. Smola zur Erforschung antiviraler Wirkstoffe ist direkt an das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) angebunden.
Prof. Smola ist Mitglied des Leibniz Science Campus zur Erforschung von Living Therapeutic Materials am Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM). Diese biologischen Stoffe stellen eine vielversprechende Ergänzung zu traditionellen Therapien dar.