Die Wirkung von Trainingsinterventionen zur effektiveren Nutzung visuell-dynamischer Repräsentationen räumlicher Strukturen

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Kurzbeschreibung

In multimedialen Lernmedien werden den Lernenden zunehmend visuell-dynamische Repräsentationen räumlicher Strukturen interaktiv zugänglich gemacht. Beispiele finden sich in geografischen Informationssystemen und in der Darstellung physikalischer, mechanischer oder biologischer Systeme. Ein prototypisches Beispiel ist die Exploration virtueller Umgebungen (z.B. virtueller Gebäude) aus verschiedenen Perspektiven. Lernende können die dargestellten räumlichen Strukturen mit verschiedenen interaktiven Kontrollmöglichkeiten (z.B. Rotation, Zoom, Eigenbewegung im Modell) selbst explorieren. Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens steht die Frage, inwieweit Lernende die interaktiven Möglichkeiten gezielt und effektiv zum Erfassen und Verstehen der räumlichen Zusammenhänge einsetzen können und wie Lernende durch Trainingsintervention dabei unterstützt werden können.

 

Um von den dynamischen und interaktiven Möglichkeiten der visuellen Medien zu profitieren, benötigen Lernende sowohl gute kognitive Fähigkeiten im Bezug auf ihre visuell-räumliche Wahrnehmung als auch angemessene Explorations- und Lernstrategien. Befunde hinsichtlich inter-individueller Unterschieden zeigen, dass lediglich Personen mit guten visuell-räumlichen Fähigkeiten von Animationen und interaktiven Explorationsmöglichkeiten profitieren. Im Gegensatz dazu können Personen mit niedrigen räumlichen Fähigkeiten die visuell-dynamischen Medien nicht effektiv nutzen.

 

Dieser Befund motiviert die Zielsetzungen des vorliegenden Dissertationsvorhabens. Zunächst wird verglichen, welche Strategien Lernende mit hohen bzw. mit niedrigen räumlichen Fähigkeiten bei der Exploration räumlicher Strukturen einsetzen. Weiterhin soll geklärt werden, ob diese Strategien tatsächlich lernwirksam sind. Ein weiteres Ziel ist es, vergleichend zu untersuchen, welche Trainingsmaßnahmen im Hinblick auf einen effektiven Umgang mit interaktiven Darstellungsmöglichkeiten erfolgversprechend eingesetzt werden können. Das dritte Ziel ist, ein Trainingsprogramm mit mehreren Komponenten zu entwickeln und zu überprüfen.