Mikrostrukturbasierte Lebensdauerberechnung „MibaLeb“
Mikrostrukturbasierte Lebensdauerberechnung „MibaLeb“
Ansprechpartner:
M. Sc. Ruth Acosta
ruth.acosta(at)uni-saarland.de
Das Ziel des Verbundprojektes ist die Entwicklung einer Verfahrensweise zur Bewertung der verbleibenden Einsatzdauer von im Betrieb gealterten metallischen Komponenten in Kernkraftwerken. Dabei wird berücksichtigt, dass sich bei Bauteilen die örtlichen Werkstoffeigenschaften aufgrund der im Betrieb auftretenden Beanspruchungen deutlich verändern können. Dies gilt insbesondere dann, wenn zu den mechanischen und thermischen Beanspruchungen noch korrosive Einflüsse hinzukommen.
Die zentralen Aufgaben des Lehrstuhls für zerstörungsfreie Prüfung und Qualitätssicherung bestehen in der Entwicklung und Bereitstellung zerstörungsfreier Mess- und Prüfverfahren, welche insbesondere zur Charakterisierung des unbeanspruchten Ausgangszustandes, sowie zur Bewertung des Ermüdungsverhaltens in vorgangsorientierten Einstufenversuchen eingesetzt werden. Darüber hinaus wird der LZfPQ die Erweiterung der PHYBAL Methode bezüglich der spezifischen Randbedingungen in kerntechnischen Anwendungen vorantreiben und die eingesetzten Mess- und Prüfverfahren für den Einsatz in der PHYBAL Methode ertüchtigen, wodurch eine Basis für die Erweiterung bestehender Lebensdauerberechnungsverfahren wie bspw. PROST geschaffen wird.
Bei einer mit Heißdampf oder unterkühltem Wasser gefüllten, druckführenden Rohrleitung muss nach einer bestimmten Betriebsdauer davon ausgegangen werden, dass sich die beanspruchungsspezifische lokale Streuung der Werkstoffeigenschaften kontinuierlich erhöht. Die Auswirkungen solcher Einflüsse werden derzeit bei der Auslegung der Komponenten in Ermangelung weiterer Informationen eher pauschal über Sicherheitsfaktoren abgedeckt. Ein Mehr an qualifizierter Information kann bei gleichbleibender Sicherheit den Austausch von betroffenen Komponenten evtl. deutlich verzögern. Hier soll das Verbundprojekt entscheidende Beiträge leisten.