Biogramm Hüfner

Stefan Hüfner (1935–2013)

Der hochrenommierte Physiker, eigenwillige Wissenschaftsstratege und „kreative Querdenker“ in Jeans und Pullover mit unverwüstlichem Fahrrad sah sich „gerne als den ‚Stein des Anstoßes‘ in vielerlei Hinsicht, sei es im wissenschaftlichen oder im philosophisch/gesellschaftlichen Sinne“ (M. Veith).

Stets „begeisterter Forscher“ und „überzeugter Hochschullehrer“, wirkte Hüfner seit 1975 weit über Saarbrücken hinaus durch seine Beiträge zur Photoelektronenspektroskopie und seine Aktivitäten für die wissenschaftliche Gemeinschaft. So gestaltete er in der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder bei Hochschulevaluationen forschungspolitische Weichenstellungen und kommentierte regelmäßig in kritischen, immer pointierten Beiträgen die aktuelle Wissenschaftspolitik.

Der durch Forschungsaufenthalte und Gastprofessuren in den USA und Europa auch international bestens vernetzte Ehrendoktor der Universität Fribourg und der Freien Universität Berlin war 1994 Gründungssprecher des Sonderforschungsbereichs 277 „Grenzflächenbestimmte Materialien“ und stand in engem Austausch mit mehreren Nobelpreisträgern, darunter sein ehemaliger Darmstädter Doktorand Peter Grünberg.

Auch als Vizepräsident für Planung und Strategie (2000–2003) scheute Hüfner nicht den Konflikt und betonte beharrlich den Vorrang von Qualität und wissenschaftlicher Leistung. Sein Œuvre umfasst über 350 wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie vier Romane, darunter den Krimi „Der Tote von Dresden“.1

Wolfgang Müller / Thilo Offergeld

 

Anmerkungen

  1. Querdenker-Zitat: Kultusminister Jürgen Schreier im Presse-Info (2003), Nr. 185 vom 30.9.2003. Biographische Sammlung Universitätsarchiv Saarbrücken; Veith, Begrüßung, S. 7 und S. 6 (weitere Zitate).