Biogramm Müller-Adams

Armgard Müller-Adams (geboren 1973)

Das bekannteste Bild der größten Protestdemonstration in der Geschichte der Saar-Uni am 11. Juli 1996 zeigt die 23-jährige Referentin für Hochschulpolitik und spätere Vorsitzende des AStA (1997–1998), Armgard Müller-Adams, in vorderster Reihe mit Mitgliedern des Universitätspräsidiums.  Dies war neu: Zeugten die früheren Proteste von Universitätsangehörigen oft noch von inneren Spannungen und Gruppendifferenzen, so rückten die Mitglieder der Saar-Uni Mitte der 1990er Jahre im Widerstand gegen Stellensperren und Fächerstreichungen eng zusammen.

Müller-Adams, die in ihrer Rede auf der Abschlusskundgebung der Landesregierung „Verschleiern, Verleugnen, Verzögern, um Diskussionen zu verhindern“ als Taktik vorwarf, kritisierte angesichts der massiven Streichungen gerade im sozialwissenschaftlichen Bereich den „Trugschluss, ausschließlich Technik und wirtschaftsnahe Forschung zu fördern“. Die Versuche der Studierenden, etwa durch Einrichtung eines Studiengangs „Internationale Gesellschaftswissenschaften“ eigene Reformkonzepte einzubringen, verhallten angesichts dieses „Anschlag[s] auf die Eigenständigkeit der Universität“ ungehört.

Nach ersten praktischen Erfahrungen bereits im Studium machte die Sprach- und Literaturwissenschaftlerin als vielseitige Journalistin Karriere und wurde 2019 Chefredakteurin des Saarländischen Rundfunks. 2021 war sie im engsten Kreis der Kandidaten für die Nachfolge in der Intendanz, scheiterte jedoch knapp.1

Thomas Kees

 

Anmerkungen

  1. Champus 11 (1996), Nr. 6, S. 6; FAZ, 30.6.1998, S. 4; Wikipedia-Eintrag „Armgard Müller-Adams“; Müller-Adams, Moderatoren.