Dinge

Universitätsbus

Für die in vielen Studienfächern unabdingbaren Exkursionen beschaffte die Universität erstmals 1974 einen eigenen Bus, der jahrzehntelang zum festen und vielgenutzten Uni-Inventar gehörte. Das erste Exemplar war ein in der Türkei gefertigter Bus der Marke M.A.N. Schwache Motorisierung sowie das Fehlen von Klimaanlagen und Toiletten ließen keinen Gedanken an Luxustourismus aufkommen, störten jedoch nicht die gute Laune.

Im heißen Sommer des Jahres 1983 profitierte ein junger Romanist auf der Studienfahrt nach Mittelitalien von der spanischen Herkunft seiner Sitznachbarin, die sich nach heimatlicher Gepflogenheit mit einem Fächer gewappnet hatte. In der Schweiz wiederum sondierte kein Geringerer als der unvergessene Linguist Max Pfister höchstselbst auf einem geliehenen Fahrrad, ob die engen Serpentinen zu einer entlegenen Dialekt-Forschungsstelle für das voluminöse Gefährt passierbar seien.

Am Lenkrad saß ein Vierteljahrhundert lang Manfred Besch, Fels in der Brandung der wechselnden Reisegesellschaften, zupackend wenn es darum ging, verlorene Exkursionsteilnehmer aufzufinden oder notdürftige Schlafgelegenheiten im Bus zu improvisieren. 1984 und 1993 wurden jeweils modernere Modelle beschafft, doch seit Ende der 90er Jahre setzt die Universität aus Kostengründen auf die Anmietung externer Fahrzeuge. Den familiär-vertrauten „Uni-Bus“, der auch für die alljährlichen Betriebsausflüge und Senatsfahrten über die Straßen rollte, gibt es nicht mehr.1

Bernd Hagenau

 

Anmerkungen

Zeitzeugeninterview Manfred Besch, 30.9.2022.