Biogramm Hotz
Günter Hotz (geboren 1931)
Die Informatik, das Glanz- und Vorzeigefach der Universität des Saarlandes, ist nicht vorstellbar ohne die Pionierleistung ihrer Gründergestalt, Günter Hotz. Der gebürtige Hesse, promoviert in Mathematik und zunächst drei Jahre als Entwicklungsingenieur in der Industrie tätig, kam 1962 an das Institut für Angewandte Mathematik der Saar-Universität. Hier beschäftigte er sich vor allem mit der Theorie der Algorithmen, der Theorie der formalen Sprachen und Automaten sowie mit Rechnerarchitektur und trug durch seine Arbeiten maßgeblich zur Etablierung der Informatik als eigenständiger Disziplin in Deutschland und auf internationaler Ebene bei.
Saarbrücken wurde durch ihn, den Mitbegründer und ersten Vorsitzenden der Gesellschaft für Informatik, schon früh ein wichtiger Informatikstandort; Meilensteine waren die von ihm mitgetragenen Sonderforschungsbereiche 100 „Elektronische Sprachforschung“ und 124 „Rechnerentwurf und Parallelität“. Dank seiner Weichenstellungen, nicht zuletzt durch weitsichtige Berufungen junger Kollegen, wurde der Weg gebahnt zum heutigen, international führenden Saarland Informatics Campus, in dem universitäre Informatik und hochrangige Forschungseinrichtungen auf Exzellenzniveau zusammenarbeiten.
Den Namen des vielfachen Ehrendoktors, Ehrensenators der Saar-Uni und Vaters von fünf Töchtern tragen unter anderem die seit 2001 vergebene „Günter-Hotz-Medaille“ sowie seit 2011 der große Informatik-Hörsaal auf dem Saarbrücker Campus.1
Wolfgang Müller
- Messerschmidt/Molitor/Steimle, Festschrift; Biographische Sammlung Universitätsarchiv Saarbrücken; SZ, 17.11.2016 und 7.2.2023.