Biogramm Paquet
Regina Paquet (1927-2017)
„Das Bewußtsein, bei der Geburt dieses ungewollten und lange ungeliebten Kindes ein paar bescheidene Hebammen-Dienste geleistet zu haben, bereitet mir heute noch eine kleine Freude.“ Mit diesen Worten enden die autobiographischen Impressionen, in denen Regina Paquet, eine Studentin der ersten Stunde, auf die Gründungsjahre der Universität zurückblickte. Es ist der wohl farbigste und lebendigste Erinnerungstext, der zur Geschichte der Saar-Universität vorliegt.
Pointiert, kritisch und mit Freude an der effektvollen Zuspitzung schildert Paquet darin ihren Weg vom ersten Zentralabitur an der Saar 1947 über das propädeutische Jahr am Homburger „Institut d'Etudes Supérieures“ und ihr Engagement während des für die Universitätsgründung so ▶ wichtigen Studentenstreiks um Pfingsten 1948.1
Eindringlich skizziert sie ihre Begegnungen mit prägenden, zeitgenössisch hoch umstrittenen Persönlichkeiten wie Hochkommissar Gilbert Grandval, Ministerpräsident Johannes Hoffmann und Kultusminister Emil Straus oder den Besuch Robert Schumans an der Universität im Dezember 1948. Als Studentin der Germanistik, Anglistik und Geographie repräsentierte sie ihre Fakultät in der studentischen Selbstverwaltung und verfasste Artikel zum Frauenstudium und zu aktuellen Fragen. Nach obligatorischem Auslandsaufenthalt und Studienabschluss begann Paquet 1952 ihre Lehramtslaufbahn und war dann bis 1989 am Robert-Schuman-Gymnasium in Saarlouis tätig.2
Wolfgang Müller
- Video: Von Homburg nach Europa, 6:22–7:39 Min.
- Paquet, Ab ovo.