Sommersemester 2014
Einführung in die Literaturwissenschaft Spanisch
Vorlesung, Di., 16:00 bis 18:00 Uhr, Gebäude C5 2, HS 4.01
Die Vorlesung bietet Studierenden aller Spanisch-Studiengänge einen Überblick über die faszinierende spanische Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Im Laufe des Sommersemesters werden epochale Charakteristika und exemplarische Werke dieses Zeitraums vorgestellt und anhand von Textbeispielen veranschaulicht. Ausführungen zu literaturtheoretischen und methodischen Fragestellungen erweitern die literaturgeschichtliche Perspektive und vermitteln einen Einblick in aktuelle Ansätze des literatur- und kulturwissenschaftlichen Arbeitens.
Einführende Literatur:
Hans-Jörg Neuschäfer (ed.) (42011): Spanische Literaturgeschichte. Metzler, Stuttgart.
Kimmrich, Dorothee/ Renner, Rolf Günter/ Stiegler, Bernd (ed.) (2000): Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart. Reclam, Stuttgart.
Examens- und Forschungskolloquium
Mi., 10:00 bis 12:00 Uhr, Gebäude C5 2, Raum 1.08
Das Kolloquium unterstützt Studierende aller Studiengänge bei der gezielten Vorbereitung auf ihre Abschlussprüfungen sowie bei der Anfertigung ihrer Abschlussarbeiten.
In den ersten Wochen werden wir schwerpunktmäßig die mündlichen Prüfungen der Staatsexamina behandeln (Themenwahl, Bibliographie, inhaltliche Vorbereitung). In Kurzreferaten können die Inhalte der Prüfung vorgestellt und vertieft werden. Anschließend erhalten Sie die Gelegenheit, in konkreten Prüfungssimulationen Ihr Wissen zu überprüfen und konkrete Strategien für die mündliche Prüfungssituation zu entwickeln.
Der zweite Teil des Kolloquiums widmet sich der wissenschaftlichen Abschlussarbeit (wissenschaftliches Schreiben, Entwicklung relevanter Fragestellungen für die wissenschaftliche Abschlussarbeit, Bibliographie, Theorie und Methoden, Strukturierung). Es wird den Studierenden ermöglicht, ihre Projekte inhaltlich vorzustellen und ihre Gliederung sowie eine erste Textprobe in der Gruppe zu diskutieren.
Studierenden des Master-Studiengangs Romanistik (Schwerpunkt Spanisch) wird die Mitarbeit an einem Forschungsprojekt des Lehrstuhls ermöglicht.
Proseminar "Die portugiesische Nelkenrevolution in Geschichte und Kultur (Lusophone Kulturen und Literaturen)"
Di., 10:00 bis 12:00 Uhr, Gebäude C5 2, Seminarraum 3.12
Die Lehrveranstaltung, die Methoden eines Proseminars mit denen einer Vorlesung verschränkt, bietet Studierenden (des Optionalbereichs, der Portugiesischen Sprache sowie des Zertifikats „Portugiesisch – Lusophone Sprachen und Kulturen“) die einmalige Gelegenheit einer überaus vielfältigen, lebendigen Auseinandersetzung mit der portugiesischen Geschichte und Kultur der letzten 40 Jahre. Nach einer Einführung in die historischen Grunddaten der Nelkenrevolution, ihre Voraussetzung und ihre Folgen (Auftaktveranstaltung), werden in verschiedenen thematischen Blöcken unterschiedliche Aspekte dieses besonders produktiven Wechselspiels zwischen Geschichte und Kultur vorgestellt und behandelt. Zunächst sind dies drei kardinale Filme über den 25 de abril und seine Zeit: 24.4.14: A costa dos murmurios vonMargarida Cardoso, 2004; 25.4.14 Capitães de Abril von Maria de Medeiros, 2000; 26.4.14: Um Adeus Português von João Botelho, 1986 (jeweils OmU, 20 Uhr im Kino achteinhalb). Es folgen am 1.5.14 eine Theateraufführung des Schlüsseldramas Manchmal schneit es im April (Às vezes neva em Abril) von João Santos Lopes (20 Uhr im TiV, in dt. Übersetzung) sowie am 2.5.14 eine Lesung der bekannten portugiesischen Romanautorin Lidia Jorge (20 Uhr im TiV, in Portugiesischer Sprache mit Simultanübersetzung). Am 2. (9.30-18.00) und 3. Mai (10.00-14.00) werden zehn internationale WissenschaftlerInnen an der UdS in geschichts-, literatur- und kulturwissenschaftlichen Vorträgen der Frage nachgehen, wie die Ereignisse jener Zeit in der portugiesischen Literatur und auch in Theater und Film damals und heute thematisiert, problematisiert und inszeniert wurden und werden. Eine resümierende Seminarsitzung am Ende des Semesters schließt den Zyklus.
Beginn der Lehrveranstaltung: 22.4.2014. Bitte beachten Sie die besonderen Seminarzeiten! (22.4.: 10-12; 24.-26.4., jeweils 20-21.30; 1.5.; 2.5.: 20-21.30; 2.5.: 9.30-18, 3.5.: 10.00-14.00). Alles Weitere in der ersten Sitzung.
Hauptseminar "Y los sueños, sueños son" – Traumbilder im spanischen Barock
Mo., 16:00 bis 18:00 Uhr, Gebäude C5 2, Seminarraum 3.16
Die Unterscheidung zwischen Wachen und Schlafen, zwischen Realität und Traum, zwischen Sein und Schein hat die Menschheit seit ihren Anfängen beschäftigt. In Spanien war eine gesamte Epoche von dem grundsätzlichen Zweifel geprägt, inwieweit überhaupt zwischen Wachen und Schlafen/Träumen unterschieden werden kann. Die eklatanten historischen, politischen und kulturellen Gegensätze des sog. „Goldenen Zeitalters“, der Siglos de Oro, beförderten diese Ungewissheit. Eine zusätzliche Schwierigkeit bestand darin, dass das Lexem „sueño“ im Spanischen sowohl Schlaf als auch Traum bedeutet. Das Seminar wird sich mit dem Phänomen des Traums aus kulturhistorischer Perspektive befassen und nach einer grundlegenden Einführung in die spanische Barockzeit die verschiedenen Dimensionen der literarischen Traumkonfigurationen in ausgewählten spanischen Texten (Lyrik, Theater, Erzählung, Essay) analysieren.
Primärliteratur:
Pedro Calderón de la Barca (2006): La vida es sueño [1636]. Madrid: Cátedra.
Francisco de Quevedo (2013): "El sueño del Juicio final [ca. 1605]", "El sueño de la muerte [1621]”. In: ders.: Los Sueños. Versiones impresas: Sueños y discursos, Juguetes de la niñez, Desvelos soñolientos. Madrid: Cátedra.
Diego de Saavedra Fajardo (2006): República literaria [ca. 1612]. Barcelona: Crítica.
María de Zayas (2010): "Aventurarse perdiendo [1637]". In: dies. Novelas amorosas y ejemplares. Madrid: Cátedra:173-212.
Sekundärliteratur:
Antonio Alatorre (2003): El sueño erótico en la poesía española de los siglos de oro. México: Fondo de Cultura Económica.
Teresa Gómez Trueba (1999): El sueño literario en España. Consolidación y desarrollo del género. Madrid: Cátedra.
Jacinto Rivera de Rosales (1998): Sueño y Realidad. La ontología poética de Calderón de la Barca. Hildesheim u.a.: Olms.
Weitere Literaturangaben in der ersten Sitzung.
Ringvorlesung "Traumwelten. Texte, Bilder und cinematographische Visionen"
Di., 12:00 bis 14:00 Uhr, Geb. B3 2 - Hörsaal 0.03
Der Traum hat als anthropologisches Grundphänomen die Menschen aller Zeiten und Kulturen fasziniert. Er konfrontiert uns mit einer rätselvollen und fremden Erlebniswelt, deren unheimliche Seite bereits Augustinus in seinen Confessiones charakterisierte: « Wahrhaftig, solch ein Unterschied ist zwischen mir und mir, schon innerhalb des Augenblicks, wo ich von hinnen in den Schlaf hinübergehe oder vom Schlafe zurück herüberkomme. Bin ich dann nicht ich, Herr mein Gott?" Die Psychoanalyse hat sich intensiv mit dieser Form der Fremderfahrung im Traum auseinandergesetzt. Die Ringvorlesung geht aber weder der psychoanalytischen, noch der modernen neurophysiologische Traumdeutung nach. Vielmehr steht die kulturelle ‘Traumarbeit » im Zentrum des Interesses. Der Traum als intermediales und transmediales Phänomen wird in Einzeldarstellungen vor Augen geführt. Wie wurde der Traum in Literatur, Dichtung, Malerei und Film reflektiert? Dabei wird es nach einer Einführung in das Thema im ersten Teil der Vorlesungsreihe zunächst um systematische Fragen gehen, die das Verhältnis von Traum und Literatur, Traum und Film und Traum und Musik erörtern. Der zweite Teil der Vorlesung hat eine historische Perspektive und verfolgt exemplarisch Traumdarstellungen in Text, Film und Bild vom Mittelalter bis zur Moderne.
Programm:
- 28. April: Prof. Dr. Manfred Engel (Deutsche Philologie und Literaturwissenschaften): Reise durch die Kultur- und Mediengeschichte des Traumes in 12 Stationen
- 5. Mai: Jun.Prof. Dr. Stefanie Kreuzer (Neuere deutsche Literatur und Medienwissenschaften): Erzähltes Traumwissen in Literatur und Film
- 12. Mai: Prof. Dr. em. Renate Lachmann (Universität Konstanz, Slavische Literaturen und Allgemeine Literaturwissenschaften): Der poetische Traum als Text im Text
- 19. Mai: Prof. Dr. Rainer Kleinertz (Musikwissenschaft): Zwischen Traumszene und Träumerei: Musik und Traum
- 26. Mai: Prof. Dr. Nine Midema (Deutsche Philologie des Mittelalters): Traum und Träumen in der mittelalterlichen Literatur
- 2. Juni: Jun.Prof. Dr. Amalia Barboza (Theorie und Methoden der Kulturwissenschaften): Mühlen oder Giganten? Über die Sinnprovinz des Traumes bei Alfred Schütz und Miguel de Cervantes
- 16. Juni: Prof. Dr. Joachim Frenk (Britische Literatur- und Kulturwissenschaften): Shakespeares Träume
- 30. Juni: PD Dr. Christian Rivoletti (Italianistik): Von geträumten Welten bis hin zum „Sogno di Parnaso“: Erzählte Träume in Texten und Bildern der italienischen Renaissance
- 7. Juli: Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle (Französische Literaturwissenschaften): Überraschtes Denken. Der Traum in der französischen Spätaufklärung
- 14. Juli: Prof. Dr. Henrieke Stahl (Universität Trier, Slavische Literaturwissenschaften): Der Traum in der modernen russischen Lyrik
- 21. Juli: Prof. Dr. Christiane Solte-Gresser (Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaften): Traum-Bilder-Bücher – Wie Text und Bild gemeinsam das Träumen inszenieren
- Freitag, 11. Juli und Samstag, 12. Juli, 20:00 Uhr - Kino 8,5; (Nauwieser 19): Cinéconcert mit dem Stummfilm „Geheimnisse der Seele“ (1926) von Georg Pabst; in Kooperation mit der Hochschule der Musik des Saarlandes
- Einführung am 12. Juli: Prof. Dr. Stefanie Kreuzer
Auskunft:
Universität: Lehrstuhl Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle, m.mondou@mx.uni-saarland.de (0681/3024566)
und Lehrstuhl Prof. Dr. Janett Reinstädler
LHS, Kulturamt, Kontaktstelle Wissenschaft, christel.drawer@web.de, 0681/905-4904