Über das Zentrum Allgemeinmedizin
2014 hat die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes ein Zentrum für Allgemeinmedizin eingerichtet. Hierzu wurde damals ein Kooperationsvertrag zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland – als Vertretung der niedergelassenen Ärzte - und der Universität des Saarlandes abgeschlossen. Am 26.08.2014 wurde das Zentrum offiziell eröffnet und die Ernennungsurkunde an Herrn Prof. Johannes Jäger überreicht, der die Leitung übernommen hat.
Ziel dieser Kooperation ist es, durch die Verstärkung der Allgemeinmedizin an der Universität des Saarlandes junge Studierende für dieses Fach zu begeistern und damit die zukünftige hausärztliche Versorgung im Saarland zu sichern. Die Ausbildung soll Kenntnisse, Fertigkeiten und Haltungen vermitteln. Die Besonderheiten der Allgemeinmedizin werden systematisch unterrichtet. Studentinnen und Studenten sollen Probleme erkennen und sprachlich formulieren lernen. Problemlösungen werden selbst erarbeitet, und Umsetzung geübt. Die eigenen Fähigkeiten und Kenntnisse sollen eingeschätzt und der Mut zur Diskussion von Risiken und eigenen Fehlern als Eigenschaften kritischen Arztseins gefördert werden.
Zusätzlich soll das Zentrum für Allgemeinmedizin Strukturen etablieren, um Versorgungsforschung im Saarland zu betreiben. Netzwerke der niedergelassenen Hausärzte und unterschiedliche Lehrstühle der Fakultät sollen zusammenarbeiten, um insbesondere die Ursachen von Volkskrankheiten im Saarland sowie deren Behandlung zu untersuchen und zu verbessern.
Warum brauchen wir die Allgemeinmedizin?
Die Allgemeinmedizin ist der erste Ansprechpartner bei Gesundheitsproblemen für alle Bürgerinnen und Bürger. Im Zentrum der Allgemeinmedizin steht die auf Dauer angelegte Patient-Arzt-Beziehung. Sie schafft einerseits einen Vertrauensraum für individuelle, familiäre oder subjektive Besonderheiten, auf der anderen Seite verwirklicht die Allgemeinmedizin eine am Stand der ärztlichen Kunst orientierte Versorgung. Dabei berücksichtigt sie bei ihrer Entscheidungsfindung die epidemiologischen Besonderheiten der Hausarztpraxis, die sich aus Niedrigprävalenz und Niedrigausprägung ergeben.