Sommersemester 2009

Cuba y las Américas - Kuba und 'die Amerikas': Einführung in die lateinamerikanische Literaturwissenschaft 2

Ringvorlesung

Im 50. Jahr der kubanischen Revolution befasst sich diese Vorlesung mit den vielfältigen Impulsen, die die sehr facettenreiche kubanische Kultur seit dem späten 19. Jahrhundert weltweit zu geben vermochte. Hochrangige GastwissenschaftlerInnen aus dem In- und Ausland werden im Laufe des Semesters ihre aktuellen Forschungsergebnisse an der UdS vorstellen und so einen multiperspektivischen Blick auf die kulturellen Verschränkungen zwischen Kuba und 'den Amerikas' eröffnen. Neben Vorträgen zu aktuellen politischen Entwicklungen auf der Insel treten Untersuchungen der kubanischen und (latein)amerikanischen Literatur sowie Überlegungen zum internationalen Einfluss von theoretischen und ästhetischen Modellen kubanischer Provenienz. Zu der in deutscher Sprache gehaltenen Vortragsreihe sind alle Interessierten herzlich eingeladen! Darüber hinaus kann die Vorlesung als Pflichtveranstaltung zur "Literatur(wissenschaft) Lateinamerikas" von Studierenden der alten und neuen Studiengänge belegt und mit einer Klausur abgeschlossen werden.

Die Nation erzählen: Der lateinamerikanische Roman im Kontext der Unabhängigkeitsbewegungen

Hauptseminar

Der Beginn vom Ende der spanischen Kolonialherrschaft auf dem amerikanischen Kontinent nähert sich seinem 200. Jahrestag. Mit der Unabhängigkeit, die ab 1810 durchgesetzt wurde, standen die neuen Staaten vor der Aufgabe, sich von Europa und seinen Metropolen zu lösen und eigene nationale wie kulturelle Identitätsmodelle herauszubilden. Unter der Fragestellung, welchen - ideellen wie ästhetischen - Beitrag die Literatur zu dieser "Erfindung" der hispanoamerikanischen Nationen lieferte, befasst sich das Seminar mit narrativen Texten des 19. Jahrhunderts, welche die Offenheit der nachkolonialen Situation problematisieren, das Verhältnis zwischen Alter und Neuer Welt neu verhandeln und alternative nationale Modelle entwerfen.

Primärliteratur:
Gertrudis Gómez de Avellaneda: Sab (Cuba/Spanien 1841); José Marmol: Amalia (Argentinien 1851); Alejandro Tapia y Rivera: La palma del cacique (Puerto Rico 1852); Jorge Isaacs: María (Kolumbien 1873).

Sekundärliteratur:
Doris Summer: Foundational Fictions: The National Romances of Latin America. Oxford, Berkeley, Los Angeles 1991. Wolfgang Matzat: Lateinamerikanische Identitätsentwürfe. Essayistische Reflexion und narrative Inszenierung. Tübingen, Narr 1996.

Einführung in Literaturwissenschaft Spanisch II

Vorlesung (für alle Studiengänge)

Die Vorlesung bietet Studierenden aller Spanisch-Studiengänge einen Überblick über die spanische Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Im Laufe des Sommersemesters werden epochale Charakteristika und exemplarische Werke dieses Zeitraums vorgestellt und anhand von Textbeispielen veranschaulicht. Ausführungen zu literaturtheoretischen und methodischen Fragestellungen erweitern die literaturgeschichtliche Perspektive und vermitteln einen Einblick in aktuelle Ansätze literatur- und kulturwissenschaftlichen Arbeitens.

Einführende Literatur:
Hans-Jörg Neuschäfer (ed.) (22006): Spanische Literaturgeschichte. Metzler, Stuttgart.
Kimmrich, Dorothee/ Renner, Rolf Günter/ Stiegler, Bernd (ed.) (2000): Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart. Reclam, Stuttgart.

Kolloquium: Vorbereitung einer studentischen Exkursion nach Havanna

Kolloquium

Dieses Kolloquium richtet sich an diejenigen Studierenden, die im Wintersemester das Hauptseminar "Por un aniversario más..." Kubanische Kultur im 50. Jahr der Revolution besucht haben und sich für die Kuba-Exkursion im Oktober 2009 angemeldet haben. Die Lehrveranstaltung wird die Vorbereitung der einzelnen Forschungsprojekte der Studierenden betreuen, einen DAAD-Antrag ausarbeiten und das Programm der Studienreise detailliert vorbereiten. Das Kolloquium findet in Form von zwei Blockseminaren (zu Beginn und am Ende des Semesters) statt.

Literatur- und Kulturtheorien des 20. Jahrhunderts

Hauptseminar

Die Ausdifferenzierung wissenschaftlicher Theorien im 20. Jahrhundert hat zu einer breiten Auffächerung philologischer Fragestellungen geführt. Geht damit eine überaus produktive aber auch kontrovers diskutierte Erweiterung des literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschungsfeldes einher, ist es Studierenden nicht immer leicht, Zugang zu der hoch komplexen aktuellen Theoriedebatte zu finden. Das Seminar will sich deshalb der Lektüre von Grundlagentexten (der Psychoanalyse, Diskursanalyse, Intertextualität, Dekonstruktion, Gender- und Postcolonial Studies) widmen und in einem close reading die zentralen Prämissen heutiger geisteswissenschaftlicher Arbeit herausarbeiten.

Die Anschaffung des folgenden Sammelbands wird empfohlen:
Kimmrich, D. / Renner, R. G./ Stiegler, B. (ed.) (2000): Texte zur Literaturtheorie der Gegenwart. Reclam, Stuttgart.