Konrad von Würzburg: Sangspruchdichtung

Prof. Dr. Nine Miedema

Heute gilt Konrad von Würzburg als einer der vielseitigsten Dichter des Mittelalters – ihm werden u.a. groß- und kleinepische Texte zugeschrieben (z.B. Partonopier, Trojanerkrieg, Engelhard; Das Herzmäre, Der Schwanritter, Der Welt Lohn; mehrere Heiligenlegenden), aber auch eine Reihe von Minneliedern und Sangsprüchen. Folgt man der Überlieferung dieser Texte, so zeigt sich jedoch, dass vom Mittelalter an bis weit in das 17., sogar bis in das 18. Jahrhundert hinein die Sangspruchdichtung diejenige literarische Gattung war, für die Konrad von Würzburg gekannt und geschätzt wurde. Genaue Analysen der Textcorpora in den ältesten Handschriften sowie in den Codices der Meistersinger, die Konrad von Würzburg als einen der ‚Zwölf alten Meister‘ verehrten, erlauben eine differenzierte Skizze der Werk- und Rezeptionsgeschichte von Konrads Sangspruch-Lyrik.

 

Veröffentlichungen

Nine Miedema: Konrad von Würzburg als Sangspruchdichter. Studien und Texte zum Wandel des Autorbildes eines der zwölf alten Meister (Habilitationsschrift, in Druckvorbereitung; auf Anfrage können Auszüge aus dem Text zur Verfügung gestellt werden).

Nine Miedema und Hessel Miedema †: De Ulmer Postenbrief (1545). In: Het einde van de middeleeuwen. Vijftig kunstwerken uit de tijd van Jeroen Bosch en Erasmus. Hg. von Matthijs Ilsink, Bram de Klerck und Annemarieke Willemsen. Nijmegen 2019 (NKS 25), S. 176-181 und 331f.

Nine Miedema: in Theothonico multorum bonorum dictaminum compilator. Konrad von Würzburg als Verfasser geistlicher Sangspruchdichtung. In: Sangspruchdichtung um 1300. Akten der Tagung in Basel vom 7. bis 9. November 2013. Hg. von Gert Hübner und Dorothea Klein. Hildesheim 2015 (Spolia Berolinensia 33), S. 147-165.

Nine Miedema: Himmlischer Gesang auf Erden. Die Meistersinger und ihre Kunst. In: Himmel auf Erden / Heaven on Earth. Hg. von Rudolf Suntrup und Jan R. Veenstra. Frankfurt am Main u.a. 2009 (Medieval to Early Modern Culture / Kultureller Wandel vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit 12), S. 57-88.

Nine Miedema: Text, Texttyp und Überlieferungstyp bei den Meistersingern. In: Texttyp und Textproduktion in der deutschen Literatur des Mittelalters. Hg. von Elizabeth Andersen, Manfred Eikelmann und Anne Simon. Berlin/New York 2005 (Trends in Medieval Philology 7), S. 395-411.

Sangspruchtradition. Aufführung – Geltungsstrategien – Spannungsfelder. Hg. von Margreth Egidi, Volker Mertens und Nine Miedema. Frankfurt am Main u.a. 2004 (Kultur, Wissenschaft, Literatur 5).

Nine Miedema: Dichter(selbst)krönungen. Zur Selbstauszeichnung der Meistersinger in der frühen Neuzeit. In: Vir ingenio mirandus. Studies Presented to John L. Flood. Hg. von William J. Jones, William A. Kelly und Frank Shaw. Göppingen 2003 (Göppinger Arbeiten zur Germanistik 710), S. 279-299.

Nine Miedema: Ein Sangspruchdichter im Dialog. Zu den Sänger- und Publikumsrollen in den Konrad von Würzburg zugeschriebenen Sangsprüchen. In: Dialoge. Sprachliche Kommunikation in und zwischen Texten im deutschen Mittelalter. Hamburger Colloquium 1999. Hg. von Nikolaus Henkel, Martin H. Jones und Nigel F. Palmer. Tübingen 2003, S. 189-212.

Nine Miedema: Die Strophen 18 und 19 in Konrads von Würzburg Hofton. Überlegungen zur Mehrstrophigkeit in der Sangspruchdichtung. In: Neue Forschungen zur mittelhochdeutschen Sangspruchdichtung. Hg. von Helmut Tervooren und Horst Brunner. Berlin 2000 (Zeitschrift für deutsche Philologie 119, Sonderheft), S. 167-182.