Elisabeth von Nassau-Saarbrücken

Prof. Dr. Nine Miedema

In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts profilierte sich eine Frau sowohl als Politikerin als auch als Schriftstellerin: Elisabeth von Lothringen, Gräfin von Nassau-Saarbrücken († 1456), übernahm nach dem Tod ihres Ehemannes Graf Philipp I. von Nassau-Saarbrücken zwischen 1429 und 1438 bzw. 1442 die Regentschaft für ihre beiden unmündigen Söhne – und übersetzte außerdem insgesamt vier Prosaromane vom Französischen ins Deutsche, die entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung dieser literarischen Gattung ausübten. Mag auch der genaue Anteil, den Elisabeth selbst beim Verfassen der Prosaromane hatte, umstritten sein, so lassen sich in Ansätzen durchaus Veränderungen gegenüber den Vorlagen beobachten, die z.B. von einem Bewusstsein der besonderen Anforderungen an weibliches Sprechen zeugen. Durch den Einbezug bisher nicht edierter Briefe und Urkunden sollen diese Untersuchungen ergänzt und vertieft werden.

 

Veröffentlichungen

Nine Miedema: Eine Fürstin spricht. Die Erzählungen und Briefe Elisabeths von Nassau-Saarbrücken. In: Zwischen Herrschaft und Kunst. Fürstliche und adlige Frauen im Zeitalter Elisabeths von Nassau-Saarbrücken. Hg. von Wolfgang Haubrichs und Patricia Oster. Saarbrücken 2013 (Veröffentlichungen der Kommission für Saarländische Landesgeschichte und Volksforschung 44), S. 245-270.