Lehre

Aktuelle Veranstaltungen

Sommersemester 2025

Prof. Dr. Fabian Lemmes

Vorlesung: Mediengeschichte vom 18. bis zum 21. Jahrhundert (II)

Zeit: Montags 16:15 bis 17:45 Uhr
Raum: Gebäude C5 1 - MUSIKSAAL 1.01 (Hörsaal)
Dauer: 07.04.2025 bis 14.07.2025

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Es handelt sich um die Fortsetzung der im Wintersemester begonnen Überblicksvorlesung zur Mediengeschichte vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Belegung von Teil I ist aber keine Voraussetzung für die Belegung dieses zweiten Teils.

Die Vorlesung will die Studierenden mit zentralen Ansätzen, Fragestellungen, Themen und Quellen der Mediengeschichte vom 18. bis ins 21. Jahrhundert vertraut machen. Sie bietet weniger einen chronologischen Überblick als eine problemorientierte Einführung. Was sind Medien und wie haben sie sich entwickelt? In welchem Zusammenhang stehen mediale Entwicklungen mit breiteren historischen Prozessen und was macht sie für uns interessant? Welche unterschiedlichen disziplinären und methodischen Zugänge zur Mediengeschichte gibt es? Dabei wird eine vergleichende und transnationale Perspektive vermittelt. Es geht also nicht nur um Deutschland, sondern auch um weitere europäische sowie punktuell auch um außereuropäische Kontexte.

Einführende Literatur: 

  • Frank Bösch: Mediengeschichte. Vom asiatischen Buchdruck zum Computer, 2. Aufl., Frankfurt a.M./New York 2019.
  • Jane Chapman: Comparative Media History. An Introduction, Cambridge 2005.
  • Werner Faulstich: Mediengeschichte von 1700 bis ins 3. Jahrtausend, Stuttgart 2006.
  • Werner Faulstich: Die Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts, München 2012.
  • Jürgen Wilke: Grundzüge der Medien- und Kommunikationsgeschichte, 2. Aufl., Köln/Weimar/Wien 2008.
Hauptseminar/Oberseminar: „Grenzüberschreitungen“: Von Paris über Saarbrücken ins KZ Ravensbrück. Deportation von Frauen aus Frankreich (1942-44). Geschichte und Erinnerung - Zusammen mit Prof. Dr. Mechthild Gilzmer

Zusammen mit Prof. Dr. Mechthild Gilzmer 
Zeit: Dienstags 10:15 bis 11:45 Uhr
Raum: Gebäude B3.1, Raum 3.18
Dauer: 08.04.2025 bis 15.07.2025

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In diesem Seminar soll die besondere Rolle des Gestapo-Lagers Neue Bremm als einer zentralen Drehscheibe für die Deportation von Frauen aus Frankreich betrachtet werden. Insgesamt wurden während des Zweiten Weltkriegs 9000 Frauen aus Frankreich deportiert, 7000 kamen ins Konzentrationslager Ravensbrück, ein Drittel von ihnen über Saarbrücken. In zahlreichen Augenzeugenberichten wird der Aufenthalt im Gestapo-Lager Neue Bremm als ein zentraler Moment des Übergangs in eine andere Welt beschrieben: die Überschreitung nicht nur einer Landesgrenze, sondern auch der ersten Begegnung mit dem nationalsozialistischen System der Entmenschlichung.

Im Seminar werden wir den historischen Kontext der Repression und Verfolgung von Frauen aus Frankreich erarbeiten und die betroffenen Frauen im Hinblick auf die Gründe für ihre Verhaftung, Inhaftierung und Deportation aus Genderperspektive untersuchen. Daneben werden wir auch andere in der Neuen Bremm inhaftierte Verfolgtengruppen, insbesondere Frauen aus der Grenzregion und Zwangsarbeiterinnen betrachten. Schließlich soll die Erinnerung an diese Geschichte thematisiert werden.

Ein Besuch der Gedenkstätte Neue Bremm mit Führung und in Kooperation mit Akteuren der Erinnerung ist ebenso Teil des Seminars wie eine Exkursion nach Esch/Luxemburg zum Nationalen Widerstandsmuseum am Mittwoch, den 23. April 2025. Dort wird ab März 2025 eine Ausstellung zum Thema "Widerstand und Deportation von Frauen aus Frankreich" gezeigt. Angedacht sind auch eine eintägige Exkursion nach Paris und/oder Veranstaltungen mit anderen Kooperationspartnern (Kino 8 1/2, Institut Français; Frankreichzentrum).

Das interdisziplinäre Seminar richtet sich an Studierende der Geschichtswissenschaft, Hok/AK, Europawissenschaften, Romanistik, Gender Studies, Border Studies u.ä. Es bietet die Möglichkeit für projektorientierte, biographische Arbeiten mit dem Ziel, diese auch digital umzusetzen (podcast). 1400 Frauen sind namentlich erfasst, zu rund einem Dutzend prominenter Häftlingsfrauen gibt es vielfältiges (Video- und Audio-)Material. Ein Besuch des Landesarchivs soll dazu dienen, weiteres Archivmanterial zu erschließen. Für solche Arbeiten sind gute Französischkenntnisse hilfreich. Sie sind aber keine Teilnahmebedingung und werden nicht vorausgesetzt.

Einführende Literatur:

  • Sprute, Hannah / Gilzmer, Mechthild (Hg.): Frauen aus Frankreich im KZ-Ravensbrück (1942-1945). Deutsch-französische Forschungsperspektiven, Metropol-Verlag, Berlin 2023.
  • Thalhofer, Elisabeth: Neue Bremm – Terrorstätte der Gestapo. Ein Erweitertes Polizeigefängnis und seine Täter 1943–1944. Vollständig überarbeitete und ergänzte Neuausgabe, St. Ingbert, Röhrig Universitätsverlag, 2019.
  • Bernard, Horst: Neue Bremm - das Lager. Ehemalige Häftlinge des Gestapolagers Neue Bremm erinnern sich, Blattlaus-Verlag, Saarbrücken 2014.

Die Veranstaltung findet interdisziplinär in Zusammenarbeit mit der Romanistik statt.

Hauptseminar/Oberseminar: Soziale Bewegungen und Medien: zwischen Konflikt und Symbiose (vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart)

Zeit: Mittwochs 10:15 bis 11:45 Uhr
Raum: Gebäude B3.1, Raum 3.18
Dauer: 09.04.2025 bis 16.07.2025

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Soziale Bewegungen sind mobilisierte Netzwerke von Personen und Gruppen, die durch kollektive Aktionen sozialen Wandel herbeiführen, verhindern oder rückgängig machen wollen. Solche Protestbewegungen haben in der Geschichte seit der Französischen Revolution immer wieder eine wichtige Rolle gespielt. Eine neue Dynamik haben sie seit den 1970er Jahren entfaltet (die sog. „Neuen soziale Bewegungen”).
Zum Wesen sozialer Bewegungen gehört es, Protest in der Öffentlichkeit zu artikulieren, Aufmerksamkeit zu erzeugen und mit unterschiedlichen Publika zu kommunizieren. Daher liegt es auf der Hand, dass Medien und die Medienstrukturen einer Gesellschaft für sie eine wichtige Rolle spielen. Umso erstaunlicher ist es, dass mediengeschichtliche Perspektiven bisher in der Forschung zu sozialen Bewegungen kaum vorkommen. Im Seminar wollen wir genau eine solche mediengeschichtliche Perspektive einnehmen und gemeinsam ergründen, inwiefern sie uns hilft, die Geschichte sozialer Bewegungen besser zu verstehen. Dabei fragen wir zum einen nach dem Verhältnis zwischen sozialen Bewegungen und den etablierten (Massen)Medien und der Darstellung sozialer Bewegung in den Massenmedien. Zum anderen untersuchen wir die Medien der sozialen Bewegungen selbst, denn um untereinander zu kommunizieren und ihre Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen, produzierten und nutzten soziale Bewegungen vielfach eigene, alternative Medien (von Flugblättern, Broschüren und Zeitungen bis zu internetbasierten Formaten).
In vergleichender und transnationaler Perspektive werden wir auf unterschiedliche Bewegungen des 19. bis 21. Jahrhunderts in Europa (und teilweise darüber hinaus) blicken – von Antisklaverei-, Arbeiter- und Frauenbewegung über anarchistische, faschistische und rechtsextreme Bewegungen, Anti-Atomkraft und Umweltbewegung bis hin zur Occupy-Bewegung.

Einführende Literatur:

  • Mittag, Jürgen / Stadtland, Helke (Hg.): Theoretische Ansätze und Konzepte der Forschung über soziale Bewegungen in der Geschichtswissenschaft, Essen 2014, darin insbesondere der Beitrag von Frank Bösch: Kommunikative Netzwerke. Zur glokalen Formierung sozialer Bewegungen am Beispiel der Anti-Atomkraftproteste, S. 149-166.
  • Marchi, Regina: Media and Social Movements, in: Philip M. Napoli (Hg.): Mediated Communication, Berlin, Boston 2018, Kap. 31.
  • Tilly, Charles / Castañeda, Ernesto / Wood, Lesley J.: Social Movements, 1768-2018, 4. Aufl., New York, NY 2020.
  • Rucht, Dieter / Neidhardt, Friedhelm: Soziale Bewegungen und kollektive Aktionen, in: Hans Joas / Steffen Mau (Hg.): Lehrbuch der Soziologie, 4. Aufl., Frankfurt 2020, S. 831-864.
Kolloquium zur Kultur-, Medien- und Gesellschaftsgeschichte

Zeit: Dienstags 16:00 bis 18:00 Uhr
Raum: Gebäude B3.1, Raum 3.19
Dauer: 15.10.2024 bis 04.02.2025

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Im Kolloquium werden neuere Forschungen und Ansätze zur Kultur-, Medien- und Gesellschaftsgeschichte des 18. bis 21. Jahrhunderts diskutiert. Auf dem Programm stehen Vorträge von auswärtigen Gästen und von Forscher:innen der UdS, die laufende oder abgeschlossene Projekte präsentieren. Darüber hinaus bietet das Kolloquium Studierenden die Möglichkeit, ihre laufenden Abschlussarbeiten zur Diskussion zu stellen. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Unser Regeltermin ist Dienstag 16-18 Uhr, einige Termine werden jedoch an anderen Tagen bzw. Zeiten stattfinden. Das genaue Programm wird zur ersten Sitzung bekanntgegeben.

Dr. Gunter Mahlerwein

Übung: Musik in Filmen und TV-Serien

Zeit: Dienstags 14:15 bis 15:45 Uhr
Raum: B4.1, Seminarraum 0.02.1
Dauer: 08.04.2025 bis 15.07.2025

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Von Anfang an spielte Musik in der Kinogeschichte eine wesentliche Rolle, waren es zunächst Pianisten und Organisten, kleinere Ensembles und große Orchester, die die Stummfilme live begleiteten, wurde über den kurzen Umweg der Filmuntermalung mit Schallplatten mit der Einführung des Tonfilms Musik endgültig zu einem unabdingbaren Bestandteil von Film.
In der Übung soll an verschiedenen Kinofilmen und TV-Serien der Einsatz von Musik analysiert werden. Es sind dafür keine musikalischen Fach-/Notenkenntnisse erforderlich, vielmehr soll eine Methode entwickelt werden, über Höranalysen den Effekt von Musik im Film allgemeinverständlich zu beschreiben.
Dabei sind insbesondere die Filme interessant, in denen Musik diegetisch, also als Teil der Filmhandlung, als auch nicht-diegetisch, als die Filmhandlung klanglich unterstützendes Element eingesetzt wird. Zudem ist gerade für TV-Serien die Bedeutung von Titelsongs/signature songs im Intro hervorzuheben, die zudem die Verwertung der Filmmusik in einem nicht nur auf das Medium Film bezogenen Medienensemble ermöglichen.
Da es sich um eine Übung im Rahmen der Kultur- und Mediengeschichte handelt, wird die historische Entwicklung inkl. auch der Produktionshintergründe der Filme und Serien in den Blick genommen.

Als Beispiele sind u.a. geplant: Casablanca (1942); The Adventures of Robin Hood (Film 1938, TV Serie 1956-1959); L’Ascenseur pour l’échafaud/Fahrstuhl zum Schafott (1958); Spiel mir das Lied vom Tod (1968); The Addams Family (TV Serie 1964); Wednesday (TV Series 2022); Woodstock (1969)

Die Übung ist Teil der ITM-Veranstaltung: "Intermediale Beziehungen: Film, Literatur und Musik", zusammen mit dem Seminar “Medienreflexion in Literatur und Film” von Dr. Claudia Schmitt. 

 

Julika Badstieber-Waldt, M.A.

Proseminar: Paris und Brüssel unter deutscher Besatzung, 1940-1944. Chancen und Grenzen transnationaler Besatzungsforschung

Zeit: Mittwochs 08:30 bis 10:00 Uhr 
Raum: B4.1, Seminarraum 0.02.1
Dauer: 09.04.2025 bis 16.07.2025

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„Paris ist zur offenen Stadt erklärt worden. (…) Während meines gesamten Hin- und Rückweges war Paris völlig verlassen. Das richtige Wort ist: leer“, so beschrieb der Pariser Schriftsteller Paul Léautaud die Stimmung in der französischen Hauptstadt am 13. Juni 1940. „Paris! Frankreich! Dass dieser Traum für mich noch einmal in Erfüllung gehen würde, wer hätte das gedacht!“, schrieb die ankommende deutsche Nachrichtenhelferin Gertrud Woltmann beinahe zeitgleich euphorisch in ihrem ersten Brief an ihre Eltern.
Auch in Brüssel zahlreiche Perspektiven: Der ankommende Generalfeldmarschall Fedor von Bock notierte am 28. Mai 1940 offenbar erstaunt wie beglückt in sein Tagebuch: „Um 10.10 Uhr melde ich Brauchitsch am Telefon, daß der bevollmächtigte belgische General die bedingungslose Kapitulation des Heeres unterschrieben hat (…) In 18 Tagen zwei feindliche Heere geschlagen und gefangen“. Der katholische Erzbischof van Roey dagegen gab dem Gefühl der Brüsseler Bevölkerung Ausdruck, wenn er verkündete: „Und schließlich, seien wir gewiss, dass wir in diesem Moment einem außergewöhnlichen Akt der göttlichen Vorsehung beiwohnen, die ihre Kraft durch enorme Ereignisse zum Ausdruck bringt, gegenüber denen wir uns recht klein fühlen.“
Zur selben Zeit zwei Städte, hunderte Erfahrungen: Das Proseminar macht es sich zur Aufgabe, die Geschichte der beiden Hauptstädte Paris und Brüssel zur Zeit der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten, diese zu kontrastieren und im Sinne einer transnationalen Besatzungsgeschichte zu kreuzen.

Zu diesem Proseminar findet ein begleitendes Tutorium zur Methodik wissenschaftlichen Arbeitens statt. Bitte beachten Sie, dass die Teilnahme am Tutorium VERPFLICHTEND ist. Dieses findet zweiwöchentlich unter der Leitung von Lisa Jost statt. Zeit und Ort werden noch bekanntgegeben. 

Einführende Literatur:

  • Bernd Wegener: Das deutsche Paris: Der Blick der Besatzer 1940-1944, Paderborn 2019.
  • Chantal Kesteloot: Bruxelles sous l'Occupation 1940-1944, Brüssel 2008.
  • Karl Schlögel: Im Raume lesen wir die Zeit: Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik, München 2003.
Übung: „Das erste Opfer im Krieg ist die Wahrheit“ – über Propaganda, das Ringen um Glaubwürdigkeit und Aufklärungsversuche im Zweiten Weltkrieg

Zeit: Dienstags 14:15 bis 15:45 Uhr 
Raum: Gebäude B3.1, Seminarraum 2.17
Dauer: 08.04.2025 bis 15.07.2025

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In unserer demokratischen Gesellschaft verstehen sich die etablierten Massenmedien als „die vierte Gewalt“. Sie wollen informieren und gleichzeitig kritische Beobachter des Staates und der Gesellschaft sein. Das war nicht immer so: Die Nationalsozialisten machten Medien zu einem zentralen Herrschaftsinstrument. Besonders in Kriegszeiten sollten Rundfunk, Presse und Wochenschau als „Stütze des Regimes“ fungieren. So zumindest die Theorie, denn heute hat die Forschung festgestellt, dass die Mediennutzung und -rezeption spätestens ab 1941 bei Weitem nicht immer der gewünschten Wirkung entsprach. Skepsis und Unzufriedenheit mit dem, was man zu lesen, sehen und hören bekam, waren genauso in der deutschen Bevölkerung vorzufinden wie im besetzten Frankreich. Dort wurde Gegenrede gar zum wichtigsten Mittel des Widerstandes. Es folgte daraus ein permanentes Ringen um Glaubwürdigkeit und die Deutungshoheit.

Die Übung macht es sich zum Ziel, einen Einblick in dieses Spannungsfeld zu vermitteln. Dafür werden Perspektiven zwischen dem deutschen Reich und dem besetzten Frankreich im Sinne einer transnationalen Mediengeschichte des Krieges gekreuzt. Dabei soll nicht zuletzt der Umgang mit unterschiedlichen Quellen wie z.B. Gesetzestexten, Abwehrprotokollen und Tagebüchern eingeübt werden.

Einführende Literatur:

  • Clemens Zimmermann: Medien im Nationalsozialismus. Deutschland 1933-1945, Italien 1922-1943, Spanien 1936-1951, Wien u.a. 2007.
  • Bernd Heidenreich/Sönke Neitzel (Hrsg.): Medien im Nationalsozialismus, Paderborn 2010.
  • Frank Bösch: Mediengeschichte. Vom asiatischen Buchdruck zum Computer, 2. Auflage, Frankfurt/New York 2019.

Wintersemester 2024/2025

Prof. Dr. Fabian Lemmes

Vorlesung: Mediengeschichte vom 18. bis zum 21. Jahrhundert

Zeit: Montags 16:15 bis 17:45 Uhr
Raum: Gebäude B3.2, Hörsaal 0.03
Dauer: 21.10.2024 bis 03.02.2025

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Was sind Medien und wie haben sie sich entwickelt? In welchem Zusammenhang stehen mediale Entwicklungen mit breiteren historischen Prozessen und was macht sie für uns interessant? Was ist überhaupt Mediengeschichte? Welche unterschiedlichen disziplinären und methodischen Zugänge gibt es, und was ist ein speziell geschichtswissenschaftlicher Zugriff?

Die Vorlesung will die Studierenden mit zentralen Ansätzen, Fragestellungen, Themen und Quellen der Mediengeschichte vom 18. bis ins 21. Jahrhundert vertraut machen. Sie bietet also weniger einen chronologischen Überblick der medialen Entwicklungen der letzten 300 Jahre als eine problemorientierte Einführung. Insbesondere will sie eine vergleichende und transnationale Perspektive vermitteln: Es geht folglich nicht nur um Deutschland, sondern auch um weitere europäische, punktuell auch um außereuropäische Kontexte.

Einführende Literatur: 

  • Frank Bösch: Mediengeschichte. Vom asiatischen Buchdruck zum Computer, 2. Aufl., Frankfurt a.M./New York 2019.
  • Jane Chapman: Comparative Media History. An Introduction, Cambridge 2005.
  • Werner Faulstich: Mediengeschichte von 1700 bis ins 3. Jahrtausend, Stuttgart 2006.
  • Werner Faulstich: Die Mediengeschichte des 20. Jahrhunderts, München 2012.
  • Jürgen Wilke: Grundzüge der Medien- und Kommunikationsgeschichte, 2. Aufl., Köln/Weimar/Wien 2008.

Die Veranstaltung beginnt in der zweiten Vorlesungswoche.

Hauptseminar/Oberseminar: Grenzen und Grenzregionen im Europa des 19. und 20. Jahrhunderts

Zeit: Dienstags 10:15 bis 11:45 Uhr
Raum: Gebäude B3.1, Raum 3.18
Dauer: 22.10.2024 bis 04.02.2025

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Grenzen haben eine eigentümliche Doppelnatur, denn sie trennen und verbinden zugleich. Dies gilt auch für Staatsgrenzen, die im Mittelpunkt dieses Seminars stehen. Deshalb waren und sind Grenzregionen einerseits Kontaktzonen und Interferenzräume, andererseits – vor allem seit der Entstehung des modernen Nationalismus und der Nationalstaatsbildung des 19. Jahrhunderts – Zonen des Konflikts und aggressiver Abgrenzung vom Nachbarn. Das Streben der Nationalstaaten nach innerer Homogenisierung und der Schaffung eindeutiger Loyalitäten stand gerade in Grenzregionen oft in einem Spannungsverhältnis zu sprachlich-ethnischen, sozialen und konfessionellen Gemengelagen, mehrfach wechselnden nationalen Zugehörigkeiten und regionalen Identitäten. 

Diese Ambivalenzen und weitere Charakteristika von Grenzregionen will das Seminar beleuchten. Hierzu werden wir zunächst theoretische und methodische Ansätze der historischen Raumforschung, der Border studies und der transnationalen Geschichte lesen und diskutieren. Anschließend untersuchen wir vergleichend (ökonomische, gesellschaftliche, kulturelle und politische) Verflechtungen, Entflechtungen, Transfers und Konflikte in europäischen Grenzregionen an ausgewählten Beispielen zur Geschichte des späten 18. bis frühen 21. Jahrhunderts. Geographisch ist unser Blick europäisch und vergleichend, wobei ein besonderes Augenmerk auf dem deutsch-französischen Grenzraum, dem deutsch-polnischen Grenzraum und dem (italienisch-österreichisch-jugoslawischen) Alpen-Adria-Raum liegen soll. Darüber hinaus sind aber auch Anregungen aus dem Kreis der Studierenden willkommen. 

Einführende Literatur:

  • Struck, Bernhard: Grenzregionen, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2012-12-04. URL: http://www.ieg-ego.eu/struckb-2012-de. 
  • Baud, Michiel / van Schendel, Willem: Toward a Comparative History of Borderlands, in: Journal of World History 8 (1997), Nr. 2, S. 211–243. Rau, Susanne: Räume. Konzepte, Wahrnehmungen, Nutzungen, Frankfurt a.M. u.a. 2013. 
  • François, Étienne / Seifarth, Jörg / Struck, Bernhard (Hg.): Die Grenze als Raum, Erfahrung und Konstruktion. Deutschland, Frankreich und Polen vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, Frankfurt a.M. u.a. 2007. 
  • Duhamelle, Christophe / Kossert, Andreas / Struck, Bernhard: Grenzregionen. Ein europäischer Vergleich vom 18. bis zum 20. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 2007. 
  • Höpel, Thomas: Der deutsch-französische Grenzraum: Grenzraum und Nationenbildung im 19. und 20. Jahrhundert, in: Europäische Geschichte Online (EGO), hg. vom Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), Mainz 2012-04-11, http://www.ieg-ego.eu/hoepelt-2012-de.

Die Veranstaltung beginnt in der zweiten Vorlesungswoche.

Hauptseminar/Oberseminar: Erfahrungen der Deindustrialisierung – eine Epochenwende? Eine sozial- und kulturgeschichtliche Perspektive auf den Saar-Lor-Lux-Raum im europäischen Kontext (1960-heute) - Zusammen mit Dr. Birgit Metzger

Zusammen mit Dr. Birgit Metzger

Zeit: Mittwochs 10:15 bis 11:45 Uhr
Raum: Gebäude B3.1, Raum 3.18
Dauer: 23.10.2024 bis 05.02.2025

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Das Seminar steht in Zusammenhang mit unserem laufenden Forschungsprojekt DesinEE und bietet eine hervorragende Möglichkeit für forschungsnahes Lernen und eigenständiges Arbeiten mit Quellen und Oral History. 

In aktuellen Debatten wird Deindustrialisierung in Bezug auf verschiedene Krisenerscheinungen diskutiert: die Krise der Automobil- und Zuliefererindustrie, die Krise des Sozialstaats, die Krise der liberalen Demokratie, das „Ende der Arbeiterklasse“. Auch in der historischen Forschung wird dieser Prozess, der ganz Europa von den 1960er Jahren an erfasste, als tiefgreifende soziale Transformation verstanden. Wir wollen im Seminar den Fragen nachgehen, wie Deindustrialisierung in verschiedenen Regionen verlief, wie sie das Leben und soziale Gefüge der dort lebenden Menschen veränderte, welche unterschiedlichen Betroffenheiten dabei erzeugt wurden, welche Deutungen und Sinngebungen damit verbunden wurden und wie diese Deutungen die Debatten über aktuelle und zukünftige Transformationsprozesse prägen. 

Zu Beginn des Seminars werden wir zeitgenössische Analysen und historische Darstellungen über unterschiedliche Formen und Erfahrungen von Deindustrialisierung in europäischen und globalen Kontexten lesen. Im Anschluss wollen wir uns die Entwicklungen, (mediale) Diskurse, Erfahrungen, Erinnerungen in der Region genauer ansehen: Wie verliefen die Deindustrialisierungsprozesse und der mit ihnen verbundene soziale Wandel im Saarland, in Lothringen und in Luxemburg? Welche Auswirkungen haben sie auf gegenwärtige Herausforderungen? 

Für Referate und Hausarbeiten sollen nach Möglichkeit Recherchen zu Fallbeispielen in der Region durchgeführt werden. Dazu können Archivbestände und Medienquellen ausgewertet, aber auch selbständig Interviews geführt werden (es bietet sich ggf. eine parallele Belegung der Übung „Oral History“ von Ines Heisig an).  Die Veranstaltung beginnt in der zweiten Vorlesungswoche.

Einführende Literatur:

  • Raphael, Lutz: Jenseits von Kohle und Stahl: Eine Gesellschaftsgeschichte Westeuropas nach dem Boom, Berlin, Suhrkamp, 2019.
  • Raggi, Pascal: La désindustrialisation de la Lorraine du fer, Paris, Classiques Garnier, 2019. 
  • Scuto, Denis/Knebeler, Christophe: BELVAL. Passé, présent, et avenir d'un site Luxembourgeois exceptionnel : 1911-2011. Esch-sur-Alzette: Editions le Phare, 2010.
  • High, Steven: The Wounds of Class. A Historiographical Reflection on the Study of Deindustrialization, 1973–2013, History Compass, 11 (2013), S. 994–1007.
  • Fontaine, Marion/Vigna, Xavier: La désindustrialisation, une histoire en cours, in: 20 & 21. Revue d'histoire Nr. 144 (2019), S. 2-17. 
Kolloquium zur Kultur-, Medien- und Gesellschaftsgeschichte

Zeit: Dienstags 16:00 bis 18:00 Uhr
Raum: Gebäude B3.1, Raum 3.18
Dauer: 15.10.2024 bis 04.02.2025

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Im Kolloquium werden neuere Forschungen und Ansätze zur Kultur-, Medien- und Gesellschaftsgeschichte des 18. bis 21. Jahrhunderts diskutiert. Auf dem Programm stehen Vorträge von auswärtigen Gästen und von Forscher:innen der UdS, die laufende oder abgeschlossene Projekte präsentieren. Darüber hinaus bietet das Kolloquium Studierenden die Möglichkeit, ihre laufenden Abschlussarbeiten zur Diskussion zu stellen. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Unser Regeltermin ist Dienstag 16-18 Uhr, einige Termine werden jedoch an anderen Tagen bzw. Zeiten stattfinden. Das genaue Programm wird zur ersten Sitzung bekanntgegeben.

Dr. Birgit Metzger

Hauptseminar/Oberseminar: Erfahrungen der Deindustrialisierung – eine Epochenwende? Eine sozial- und kulturgeschichtliche Perspektive auf den Saar-Lor-Lux-Raum im europäischen Kontext (1960-heute) - Zusammen mit Prof. Dr. Fabian Lemmes

Zusammen mit Prof. Dr. Fabian Lemmes

Zeit: Mittwochs 10:15 bis 11:45 Uhr 
Raum: Gebäude B3.1, Seminarraum 3.18
Dauer: 23.04.2024 bis 05.02.2025

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Das Seminar steht in Zusammenhang mit unserem laufenden Forschungsprojekt DesinEE und bietet eine hervorragende Möglichkeit für forschungsnahes Lernen und eigenständiges Arbeiten mit Quellen und Oral History. 

In aktuellen Debatten wird Deindustrialisierung in Bezug auf verschiedene Krisenerscheinungen diskutiert: die Krise der Automobil- und Zuliefererindustrie, die Krise des Sozialstaats, die Krise der liberalen Demokratie, das „Ende der Arbeiterklasse“. Auch in der historischen Forschung wird dieser Prozess, der ganz Europa von den 1960er Jahren an erfasste, als tiefgreifende soziale Transformation verstanden. Wir wollen im Seminar den Fragen nachgehen, wie Deindustrialisierung in verschiedenen Regionen verlief, wie sie das Leben und soziale Gefüge der dort lebenden Menschen veränderte, welche unterschiedlichen Betroffenheiten dabei erzeugt wurden, welche Deutungen und Sinngebungen damit verbunden wurden und wie diese Deutungen die Debatten über aktuelle und zukünftige Transformationsprozesse prägen. 

Zu Beginn des Seminars werden wir zeitgenössische Analysen und historische Darstellungen über unterschiedliche Formen und Erfahrungen von Deindustrialisierung in europäischen und globalen Kontexten lesen. Im Anschluss wollen wir uns die Entwicklungen, (mediale) Diskurse, Erfahrungen, Erinnerungen in der Region genauer ansehen: Wie verliefen die Deindustrialisierungsprozesse und der mit ihnen verbundene soziale Wandel im Saarland, in Lothringen und in Luxemburg? Welche Auswirkungen haben sie auf gegenwärtige Herausforderungen? 

Für Referate und Hausarbeiten sollen nach Möglichkeit Recherchen zu Fallbeispielen in der Region durchgeführt werden. Dazu können Archivbestände und Medienquellen ausgewertet, aber auch selbständig Interviews geführt werden (es bietet sich ggf. eine parallele Belegung der Übung „Oral History“ von Ines Heisig an). Die Veranstaltung beginnt erst in der zweiten Vorlesungswoche. 

Einführende Literatur:

  • Raphael, Lutz: Jenseits von Kohle und Stahl: Eine Gesellschaftsgeschichte Westeuropas nach dem Boom, Berlin, Suhrkamp, 2019.
  • Raggi, Pascal: La désindustrialisation de la Lorraine du fer, Paris, Classiques Garnier, 2019. 
  • Scuto, Denis/Knebeler, Christophe: BELVAL. Passé, présent, et avenir d'un site Luxembourgeois exceptionnel : 1911-2011. Esch-sur-Alzette: Editions le Phare, 2010.
  • High, Steven: The Wounds of Class. A Historiographical Reflection on the Study of Deindustrialization, 1973–2013, History Compass, 11 (2013), S. 994–1007.
  • Fontaine, Marion/Vigna, Xavier: La désindustrialisation, une histoire en cours, in: 20 & 21. Revue d'histoire Nr. 144 (2019), S. 2-17. 

Dr. Gunter Mahlerwein

Proseminar: Mediengeschichte und Tourismus

Zeit: Dienstags 14:15 bis 15:45 Uhr
Raum: B4.1, Seminarraum 0.02.1
Dauer: 15.10.2024 bis 04.02.2025

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Reiseberichte, Reiseführer, Zeitungsannoncen, Ansichtskarten, Fotos, Filme, Schlager – in der Entwicklung eines Tourismus, der seit dem 19. Jahrhundert zunehmend auch von breiteren Gesellschaftsschichten praktiziert wurde, hatten Medien von Anfang an wichtige Funktionen. Über sie wurde über Reiseziele informiert, wurden Reiseverläufe vorgeschlagen, Zielorte und Verkehrsmittel beworben, kommunizierten Reisende mit den Daheimgebliebenen, wurden Situationen versucht festzuhalten und in den Alltag zu translozieren. Das Proseminar beschäftigt sich mit der eng verwobenen Entwicklung von Medien und Tourismus im 20. Jahrhundert, mit besonderer Konzentration auf die 1950er bis 1970er Jahre. Dabei werden durch die Analyse verschiedener Medien unterschiedliche Analysekompetenzen eingeübt.

Zu diesem Proseminar findet ein begleitendes Tutorium zur Methodik wissenschaftlichen Arbeitens statt. Bitte beachten Sie, dass die Teilnahme am Tutorium VERPFLICHTEND ist. Dieses findet zweiwöchentlich unter der Leitung von Leah Rajchlin statt. Zeit: Donnerstags, 16:15-17:45 Uhr; Gebäude B3.1, Raum 2.18.

Literaturhinweis:
Rüdiger Hachtmann, Tourismus und Tourismusgeschichte, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 22.12.2010.

Julika Badstieber-Waldt, M.A.

Proseminar: Von „Blitzmädchen“, Scharfschützinnen und Résistance-Kämpferinnen. Eine transnationale Geschichte von Frauen im Zweiten Weltkrieg

Zeit: Mittwochs 10:15 bis 11:45 Uhr 
Raum: B4.1, Seminarraum 0.02.1
Dauer: 16.10.2024 bis 05.02.2025

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Und da waren ja auch noch… die Frauen! Bis heute bleiben Narrative und Forschungsinteressen zum Zweiten Weltkrieg oftmals männlich dominiert. Obwohl in Deutschland auch die Militärgeschichte nach Wolfram Wettes Forderung für eine Erforschung des „kleinen Mannes“ bereits in den 1990er Jahren begonnen hat, sich für eine weit größere Akteursgruppe zu interessieren, rückten Nachrichtenhelferinnen oder Rotekreuzschwestern bisher nur selten in den Blick. Einen sehr ähnlichen Befund könnte man auch für die Erzähltraditionen anderer Länder treffen. Wer denkt beispielsweise bei der französischen Résistance nicht an Charles De Gaulle und die Maquis und wie viele Namen von Résistance-Kämpferinnen kommen in den Sinn? Der Kurs möchte den Fokus bewusst verschieben und nimmt dafür gezielt weibliche Biographien im Zweiten Weltkrieg in den Blick. Ausgehend von ihren Fallbeispielen macht es sich das Seminar zum Ziel, Wege einer transnationalen Alltagsgeschichte von Frauen im Zweiten Weltkrieg zu erkunden und den Umgang mit entsprechenden Quellen aus und über den Krieg zu thematisieren. 

Zu diesem Proseminar findet ein begleitendes Tutorium zur Methodik wissenschaftlichen Arbeitens statt. Bitte beachten Sie, dass die Teilnahme am Tutorium VERPFLICHTEND ist. Dieses findet zweiwöchentlich unter der Leitung von Lisa Jost statt. Zeit: Mittwochs, 14:15-15:45 Uhr, Gebäude B4.1, Seminarraum 0.02.1.

Einführende Literatur:

  • F. Maubach: Die Stellung halten: Kriegserfahrungen und Lebensgeschichten von Wehrmachthelferinnen, 2009.
  • L. Tewes: Rotkreuzschwestern: ihr Einsatz im mobilen Sanitätsdienst der Wehrmacht 1939- 1945, 2016.
  • R. Killius: Frauen im Krieg: Zehn Schicksale im Zweiten Weltkrieg, 2022.
Übung: "Medienskepsis?“ – Zur Frage des „Vertrauens“ in Massenmedien seit den 1920ern

Zeit: Mittwochs 08:30 bis 10:00 Uhr 
Raum: Gebäude B3.1, Seminarraum 3.18
Dauer: 16.10.2024 bis 05.02.2025

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Was denken wir über Medien? Welche Medien "brauchen" wir eigentlich? Und für wie verlässlich halten wir die darüber kommunizierten Informationen? Diese Fragen treiben Gesellschaften nicht erst heutzutage um. Diskussionen über den Wert, "Gefahren" und den Umgang mit bestimmten Medien gab es auch schon in vorherigen Jahrhunderten. Beginnend bei der Geschichte der Einführung des Radios in den 1920ern macht sich die Übung zum Ziel, nach Momenten solcher Debatten und der Sichtbarwerdung von Medienskepsis und -vertrauen in Deutschland (BRD) zu fragen. Dabei werden auch hier und da Perspektiven auf Frankreich geworfen. Sie prüft methodische Ansätze und erkundet mögliche Quellen, um sich einem aus geschichtswissenschaftlicher Sicht noch mitunter offenen Forschungsfeld zu nähern.

Einführende Literatur:

  • A. Blom (et.al.) (Hrsg.): Medienvertrauen. Historische und aktuelle Perspektiven, 2020.
  • B. Blöbaum (et.al.) (Hrsg.): Medienskepsis in Deutschland: Ursachen, Ausprägungen und Konsequenzen, 2021.
  • F. Bösch: Mediengeschichte, 2019.

Mia Berg, M.A.

Übung: Von Sophie Scholl bis Ukraine-Krieg – Social Media in der historischen Forschung

Zeit: Freitags 10:15 bis 11:45 Uhr 
Raum: Gebäude B3.1, Seminarraum 3.18 (Aufenthaltsraum für Studierende - Veranstaltung findet online über MSTeams statt)
Dauer: 18.10.2024 bis 07.02.2025

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Von Erklärvideos, über historische Personen und Selfies an historischen Orten hin zu Geschichtsrevisionismus und Fake News – Geschichtscontent ist in sozialen Medien heute vielfältig vertreten. Insbesondere die komprimierten Beiträge auf audiovisuellen Plattformen wie Instagram und TikTok werden häufig millionenfach rezipiert, gelikt und geteilt. Doch welche Geschichtsbilder werden in den Medien vermittelt? Welchen Einfluss nehmen Algorithmen auf die Wahrnehmung? Wie können die Aushandlungsprozesse diverser Akteur*innen analysiert werden?

Die Übung beleuchtet die (mögliche) Rolle sozialer Medien in der Geschichtswissenschaft und führt in historische Social-Media-Forschung ein. Basierend auf der Auseinandersetzung mit Beispielen sowie pragmatischen, rechtlichen und ethischen Fragen sollen die Studierenden am Ende der Veranstaltung eigene Fragestellungen und Forschungsideen zum Gegenstandsbereich entwickeln. Aufgrund der Auseinandersetzung mit digitalen Gegenständen sowie der Erprobung digitaler Tools findet die Übung digital über Teams statt. Studierende sollten bereit sein, einzelne Social Media zu testen und die Anwendungen dafür ggf. auf ihren Endgeräten zu installieren. Etwaige Bedenken werden zu Beginn der Übung thematisiert und das Vorgehen gemeinsam festgelegt.

Literatur:

  • Bösch, Marcus: Vergangenheitsbezogene Diskurse – Erinnern, aber wie?, www.bpb.de/lernen/bewegtbild-und-politische-bildung/themen-und-hintergruende/lernen-mit-und-ueber-tiktok/523949/vergangenheitsbezogene-diskurse-erinnern-aber-wie/
  • Berg, Mia/Kuchler, Christian (Hg.): @ichbinsophiescholl. Darstellung und Diskussion von Geschichte in Social Media. Göttingen 2023.
  • Bunnenberg, Christian/Steffen, Nils (Hg.): Geschichte auf YouTube. Neue Herausforderungen für Geschichtsvermittlung und historische Bildung, Berlin 2019.
  • Bunnenberg, Christian/Thorsten Logge/Nils Steffen: SocialMediaHistory: Geschichtemachen in Sozialen Medien, in: Historische Anthropologie 29/2 (2021), S. 267-283.
  • Burkhardt, Hannes: Geschichte in den Social Media. Nationalsozialismus und Erinnerungskulturen auf Facebook, Twitter, Pinterest und Instagram, Göttingen 2021.
  • Lohmeier, Christine/Schwarzenegger, Christian /Schreiber, Maria: Instamemories. Geschichte in digitalen Medien als lebendige Erinnerungskultur jenseits formaler Bildungskontexte, in: merz wissenschaft 6 (2020), S. 48-61.

Martin Christoph Kloza, M.A.

Übung: Berliner Luftbrücke, Ungarn 1956, Prager Frühling... – Heiße Herde in Europas Kaltem Krieg

Zeit: Donnerstags 10:15 bis 11:45 Uhr
Raum: Gebäude B3 1, Seminarraum 2.17
Dauer: 07.11.2024 - 06.02.2025 

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Die Aufteilung der Welt in einen West- sowie einen Ostblock prägte maßgeblich die Außen- und Sicherheitspolitik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Neben Schauplätzen wie Korea oder Vietnam war vor allem Europa von dieser Zweiteilung betroffen, da „from Stettin in the Baltic to Trieste in the Adriatic, an 'iron curtain' has descended across the continent” (Winston Churchill, 1946). Obschon in Europa ein ‚heißer‘ Krieg nie ausgebrochen ist, bestimmten nichtsdestotrotz zahlreiche Krisen die über vier Jahrzehnte währende Epoche: Berlin nimmt infolge von Luftbrücke und mehr noch Mauer den wohl symbolischsten Ort des Kalten Krieges ein, doch nicht minder gehören die Aufbegehren der Bevölkerung in der DDR (1953), Ungarn (1956), der Tschechoslowakei (1968) oder Polen (1956, 1980) dazu. Im Kurs werden wir die ‚heißen Herde‘ in Europa untersuchen, aber auch prüfen, welchen Einfluss außereuropäische Kriege und Krisen hatten. Die Rolle der beiden Hegemonen, UdSSR und USA, und ihre in Europa verfolgte Politik auf beiden Seiten des ‚eisernen Vorhangs‘ stellen ebenfalls einen Aspekt der Übung dar. Die Veranstaltung beginnt erst am 7.11.2024.

Einführungsliteratur:

  • Gaddis, John Lewis: The Cold War. A New History, New York 2005.
  • Stöver, Bernd: Der Kalte Krieg. Geschichte eines radikalen Zeitalters, München 2017.
  • Westad, Odd Arne: Der Kalte Krieg. Eine Weltgeschichte, Bonn 2020.

Alexander König, M.A.

Übung: Digitale Arbeitsmethoden und Kulturtechniken in der Geschichtswissenschaft (Blockveranstaltung)

Zeit: Freitag, 18.10.24, 16-18 Uhr; Samstage 02.11.24, 7.12.24 und 18.01.25, 09:00-17:00 Uhr
Raum: Gebäude B 3.1, Raum 3.18
Dauer: Blockveranstaltung

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Webgestützte Dienste, mobile Anwendungen auf dem Smartphone oder dem Tablet, haben sich als Arbeitswerkzeuge etabliert. Der Einsatz digitaler Technologien ist zur Routine geworden. Das Word Wide Web dient dabei nicht mehr allein als Informationsressource. Vielmehr ist es zugleich auch Plattform des kooperativen und interaktiven wissenschaftlichen Austauschs. Die Anzahl virtueller Museen und digital zugänglicher Archive wächst stetig. Zugleich unterstützen Sprach- und Übersetzungsprogramme, gestützt durch sog. Künstliche Intelligenz, teilweise integriert in Webanwendungen und Bürosoftware als digitale Assistenten das wissenschaftliche Arbeiten. Ziel dieser Übung ist zum einen in die digitale Daten- und Informationsgewinnung und deren professionelle Verwertung im Rahmen geschichts- und kulturwissenschaflticher Fragestellungen einzuführen (u. a. im Rahmen von Literatur- und Quellenverwaltung), zum anderen wird ein kritisch-reflexiver Umgang mit den Medien und Werkzeugen einer „Kultur der Digitalität“ (Stadler) an ausgewählten Beispielen eingeübt. Informations- und Erschließungstechniken werden in der Praxis erprobt. Die Veranstaltung ist als Blended-Learning Szenario angelegt. Kleinere Übungen sind für die Sitzungen in einer virtuellen Lernumgebung anzufertigen. Die Bereitschaft bestimmte Software (u. a. OpenSource und Freeware) auf den eigenen Rechner zu installieren und zu testen sollte gegeben sein. 

Literatur:

  • Ebersbach, A./Glaser, M./Heigl, R. (2010): Social Web. Konstanz: UVK.
  • Föhr, P. (2018): Historische Quellenkritik im Digitalen Zeitalter. Basel: Buchbinderei Bommer.
  • Gasteiner, M./Haber, P. (Hrsg.) (2010): Digitale Arbeitstechniken für die Geistes- und Kulturwissenschaften. Wien, Köln, Weimar: Böhlau.
  • Haber, P./Pflanzelter, E. (Hrsg.) (2013): historyblogosphere. Bloggen in den Geschichtswissenschaften. München: Oldenbourg Verlag.
  • Hauck-Thum, U./Noller, J. (Hrsg.) (2021): Was ist Digitalität? Philosophische und pädagogische Perspektiven. Berlin: J. B. Metzler.
  • Döring, K./Haas, S./König, M./Wettlaufer, J. (2022): Digital History. Konzepte, Methoden und Kritiken digitaler Geschichtswissenschaft. Berlin: DeGruyter Verlag. (= Studies in Digital History and Hermeneutics).

Archiv Lehre

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