DFG-Forschungsprojekt (Aline Maldener)
"Stadion-Frauen" – Ein Platz in der Arena? Deutsch-französische Perspektiven im langen 20. Jahrhundert
Das Projekt verfolgt die Absicht, fallstudienartig die Geschichte des Frauen-Fußballs respektive Frauen-Sports und die Geschichte von Sport-Arenen bzw. Stadien zusammen zu denken. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach Rollen und Funktionen, die Frauen in diesen räumlichen Kontexten einnahmen bzw. einnehmen konnten. So spielen einerseits normative Zuschreibungen und Platzzuweisungen (durch männliche Funktionäre, Spieler, Fans etc.) eine Rolle, andererseits eigeninitiativ-emanzipatorische Raumaneignungen und -eroberungen durch die Frauen selbst. In einem diachronen und synchronen Vergleich sollen die Geschlechterverhältnisse in den Arenen jeweils für (West-)Deutschland und Frankreich für das lange 20. Jahrhundert nachgezeichnet werden. Wie hat sich der „Platz in der Arena“ für Frauen ausgestaltet? Wie und warum hat er sich im Laufe der Zeit verändert? Wie ähnlich oder verschieden stellen sich dabei die zentralen Trends in Deutschland und Frankeich dar? In den Blick gerät damit ein ganzes Spektrum an Frauen, die in verschiedenen Stadion-Kontexten und an diversen Stadion-Orten als Akteurinnen auftraten und deren soziokulturelles Profil, deren Praktiken der Raumnutzung und des Konsums herauszustellen sind. So sollen nicht nur Sportler*innen auf dem "Kampfplatz" oder Zuschauerinnen auf den Tribünenrängen betrachtet, sondern sämtliche Funktionsträgerinnen von der Verwaltungs- oder Serviceangestellten bis hin zur Politikerin in den Blick genommen, ferner auch das Stadionumfeld, in der Regel der erweiterte Stadtraum in diesem Zusammenhang untersucht werden.