Linking Borderlands: Dynamiken grenzregionaler Peripherien
BMBF-Verbund-Forschungsvorhaben (2021-2024)
Europäische Binnengrenzen haben seit dem Frühjahr 2020 eine neue Sichtbarkeit und Bedeutung erlangt: Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurden Grenzübergänge innerhalb der EU in Teilen verstärkt kontrolliert oder geschlossen. Dreißig Jahre nach der Unterzeichnung des Schengener Abkommens im Jahr 1985 kehrten Grenzen zurück, was vor Augen geführt hat, wie eng Grenzregionen heute miteinander verflochten sind. Diesen Verflechtungsräumen gilt es, mehr Aufmerksamkeit zu schenken – sie von der Peripherie ins Zentrum zu rücken. Im Verbund mit mehreren Partner*innen werden nun Grenzräume an den Rändern Deutschlands aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus interdisziplinär verglichen. Das Verbundvorhaben "Linking Borderlands: Dynamiken grenzregionaler Peripherien"– gefördert mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) – zielt darauf ab, einen Fokus auf europäische Grenzregionen als Kontaktzonen und Übergangsbereiche an nationalstaatlichen Rändern zu richten. So können fortbestehende Entwicklungspfade sowie Umbrüche in so genannten Borderlands beleuchtet werden. Den gemeinsamen Zugang bilden die Border Studies, die sich verstärkt seit den 1990er Jahren konstruktivistisch ausgerichtet weiterentwickelt haben und eine interdisziplinäre Bearbeitung grenzregionaler Fragen ermöglichen.