Seminare 2024
Seminar in Lausanne im Januar 2024
Am 22. und 23.1.2024 fand unter der Leitung von Prof. Marc Bungenberg ein Seminar mit dem Titel „Die Außenwirtschaftsbeziehungen Deutschlands und der Europäischen Union im Zeichen ‚offener strategischer Autonomie‘“ in den Räumen des „Institut Suisse de droit comparé (ISDC)“ der Université de Lausanne statt. Verschiedene höchst aktuelle Themen wurden präsentiert und ausgiebig diskutiert. Die großen Themenblöcke des Seminars waren: die Wirtschaftssanktionen der Europäischen Union gegen Russland, die Fälle Rosneft und Gazprom, Outbound-Investitionskontrolle, der Europäische Fußball und die Foreign Subsidies Regulation, Subventionsuntersuchungen in Zusammenhang mit der E-Auto-Produktion in China, der digitale Handel, die Frage nach der Perspektive einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungsunion, ein möglicher „Stahlclub“ zwischen den USA und der EU sowie verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Lieferketten.
Abgerundet wurde das Seminar mit einem gemeinsamem Käsefondue-Essen. Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ein gelungenes Seminar vor dem wunderschönen Panorama der Schweizer Berge und des Genfer Sees!
Seminar im Sommersemester 2024 auf Frauenchiemsee
Auch in diesem Jahr veranstaltete der Lehrstuhl von Professor Dr. Marc Bungenberg das Seminar im Sommersemester traditionell im Kloster Abtei Frauenwörth auf der Fraueninsel im Chiemsee.
Als Teil der Veranstaltungen des Jean-Monnet-Lehrstuhls lag der inhaltliche Schwerpunkt des Seminars auf Fragen der Rechtsstaatlichkeit in Bereichen des internationalen Wirtschaftsrechts, des Europarechts sowie des Rechts der alternativen Streitbeilegung. So diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielsweise die unionalen Wirtschaftssanktionen vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Weltlage. In anregenden Diskussionen tauschten sich die Studierenden darüber aus, ob die EU eingefrorene Vermögenswerte zu Zwecken des Wiederaufbaus verwenden darf oder ob der Erlass von Sekundärsanktionen vom Recht der Union gedeckt ist. Darüber hinaus setzten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Anti Coercion Instrument, dem Carbon Border Tariff sowie den Möglichkeiten der Überprüfung von Outbound Investments auseinander.
Daneben standen auch Themen des internationalen Investitionsschutz- sowie des Welthandelsrechts zur Diskussion. So etwa die Frage nach der Reichweite der Ausnahmevorschrift zur Wahrung der Sicherheit des Art. XXI GATT. Auch der Umfang des staatlichen Regulierungsinteresses im internationalen Investitionsrecht war Gegenstand der Beiträge seitens der Studierenden. Von besonderer Aktualität war die Untersuchung des Zusammenspiels von unionalen Wirtschaftssanktionen und dem internationalen Investitionsschutzrecht.
Bei bestem frühsommerlichem Wetter hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben dem anregenden akademischen Austausch auch die Möglichkeit, die malerische Umgebung des Chiemsees zu genießen. Eine Exkursion zur Herreninsel erlaubte eine Führung durch das beeindruckende „neue Schloss Herrenchiemsee“ Ludwigs des II., welches ein Abbild des Schlosses von Versailles werden sollte. Daneben gab der Besuch der Herreninsel auch Anstoß dazu, über die deutsche Verfassungsgeschichte nachzudenken, wurde doch gerade hier mit dem Verfassungskonvent von 1948 ein Verfassungsentwurf erarbeitet, der später maßgeblich die Gestaltung des Grundgesetzes beeinflusste.
Insgesamt ging nach vier Tagen wieder einmal ein erkenntnisreiches Seminar auf Frauenchiemsee zu Ende.