Peniskarzinom

Das Peniskarzinom stellt eine eher seltene Krebsentität dar (Inzidenz 1/100.000 Männer), wobei es regional deutliche Unterschiede gibt. Bekannte Risikofaktoren sind Infektionen mit Humanen Papillomviren (v.a. HPV 16), die Phimose, Rauchen und chronisch entzündliche Veränderungen des Penis wie beispielsweise der Lichen sclerosus et atrophicus. Die überwiegende Mehrzahl der Peniskarzinome sind Plattenepithelkarzinome (>90%). 30-60% der Patienten haben bei initialer Vorstellung tastbare Leistenlymphknoten. 80% der Peniskarzinompatienten können derzeit vom Krebs geheilt werden, wobei im fortgeschrittenen und metastasiertem Stadium ein rasches Fortschreiten der Erkrankung und schnelles Versterben der Patienten aufgrund fehlender effektiver systemischer Therapieformen. Die operative Entfernung des Primärtumors und der Lymphknoten stellt für den Patienten ein sehr einschneidendes Ereignis mit physischen aber auch psychischen Belastungen dar, weshalb eine Übertherapie, v.a. im Bezug auf die Radikalität der Operation, dringend vermieden werden sollte. Deshalb ist es umso wichtiger, die Kenntnisse der molekularen Pathogenese des Peniskarzinoms, insbesondere unter Berücksichtigung der HPV-Infektion, zu erweitern und so eine individuelle Therapieentscheidung zu ermöglichen. Ein Schwerpunkt unserer Forschung ist die Analyse der Bedeutung Humane Papillomviren für die Krebsentstehung und die Prognose des Peniskarzinoms.

Etablierung humaner primärer Zelllinien des Peniskarzinoms unter berücksichtigung des HPV-Staus
Hiresh Ayoubian, Kerstin Junker

Etablierung Patienten-abgeleiteter Xengraftmodelle des Peniskarzinoms in der Maus
Johannes Linxweiler, Hiresh Ayoubian, Kerstin Junker
Gefördert durch: HOMFOR

Expressionsanalyse von microRNAs in Korrelation zur HPV-induzierten Tumorgenese beim Peniskarzinom
Hiresh Ayoubian,  Kerstin Junker 

Histopahtologische und klinische Charakterisierung HPV-assoziierter Peniskarzinome
Jan MinkKerstin Junker
in Zusammenarbeit mit den Instituten für Pathologie in Homburg, Erlangen und Bonn, dem Institut für Virologie, Homburg sowie der Klinik für Urologie des Onkozentrums Moskau