Keimzelltumore des Hodens
Die Keimzelltumore des Hodens stellen die häufigste solide Krebserkrankung bei Männern zwischen 20 und 45 Jahren dar. Prinzipiell wird zwischen der homogenen Gruppe der Seminome und der heterogenen Gruppe der Nichtseminome (Anteile aus Embryonalzellkarzinom, Dottersacktumor, Teratom, Chorionkarzinom, Seminom) unterschieden.
Die klinische Behandlung der Hodentumore wird wesentlich durch die Evaluation der Tumormarker alpha-Fetoprotein (AFP), humanes beta-Choriongonadotropin (beta-HCG) und Laktatdehydrogenase (LDH) bestimmt. Diese Biomarker sind sehr spezifisch, aber nur 50-60% der testikulären Keimzelltumore weisen eine Markererhöhung auf,beim Seminom sogar nur etwa 20%. Entsprechend besteht ein Bedarf an verlässlichen aussagekräftigen Tumormarkern.
Hinzu kommt, dass bisher keine verlässlichen prognostischen Marker existieren, die eine Metastasierung zuverlässig vorhersagen beziehungsweise ausschließen könnten. Entsprechend werden zahlreiche Patienten in frühen Stadien der Erkrankung unnötigerweise einer Chemotherapie unterzogen. Diese Therapien sind mit einem erheblichen Maß an Kurz – und Langzeittoxizitäten verbunden. Somit besteht ein essentieller Bedarf an prognostischen Biomarkern.
Etablierung einer miRNA-Signatur zur individuellen Prognosebewertung und Therapieentscheidung bei Patienten mit Seminom
Kerstin Junker, Julia Heinzelbecker, Farzaneh Zohari
Gefördert durch: Deutsche Krebshilfe
MicroRNA miR-371a-3p – neuer Serum-Biomarker bei Keimzelltumoren: eine multizentrische prospektive klinische Studie der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Hodentumore Deutschland (German Testicular Cancer Study Group)
Julia Heinzelbeckerin Kooperation mit der Klinik für Urologie, Albertinen-Krankenhaus Hamburg,
Prof. Dr. med. Klaus-Peter Dieckmann und dem Zentrum für Humangenetik,
Universität Bremen, PD Dr. rer. nat. Gazanfer Belge
(Gefördert durch: Wilhelm-Sander Stiftung)