SMART-NAFLD

Bei SMART-NAFLD handelt es sich um einen systemmedizinischen Ansatz zur Früherkennung und Prävention des hepatozellulären Karzinoms bei nichtalkoholischer Fettlebererkrankung (NAFLD).

Gegenwärtig leiden bereits 25% der Weltbevölkerung an NAFLD. Diese kann zu nichtalkoholischer Steatohepatitis (NASH), Leberfibrose/Zirrhose und HCC fortschreiten, dass nach wie vor eine der Krebserkrankungen mit der höchsten Mortalitätsrate ist. Eine zentrale Hypothese in SMART-NAFLD ist, dass frühe Veränderungen in den verknüpfenden Stoffwechsel- und Signalnetzwerken die NAFLD-induzierte HCC-Bildung fördern. Bei einer Früherkennung eines HCC kann eine chirurgische Entfernung des Tumors noch möglich sein. Hierfür ist es unerlässlich neue Ansätze zu entwickeln, um das regenerative Potenzial der Leber verlässlich zu beurteilen und um Entscheidungskriterien für die kurative chirurgische Therapie von frühen Läsionen zu etablieren und damit die Krebsmortalität signifikant zu reduzieren.

Um diese klinische Herausforderung zu adressieren, verfolgt ein interdisziplinäres Team, bestehend aus Ärzten, klinischen Wissenschaftlern, Zellbiologen, Systembiologen sowie Theoretikern aus den Bereichen Physik und Bioinformatik in SMART-NAFLD einen integrativen systemmedizinischen Ansatz, der auf Arbeiten im LiSyM Netzwerk aufbaut, wie z.B. der Entwicklung dynamischer Signalwegmodelle der durch den Hepatozyten-Wachstumsfaktor (HGF) oder durch pro-inflammatorische Faktoren induzierten Signaltransduktion in Hepatozyten sowie Gewebemodelle der Lebersteatose. Weiterhin kann auf neueste Technologien wie beispielsweise den Einsatz künstlicher Intelligenz für die Mustererkennung und bereits etablierte Methoden der quantitativen Proteomik zurückgegriffen werden. Zu diesem Zweck wird in SMART-NAFLD ein neuer Modellierungsansatz entwickelt, der auf essenzielle Stoffwechselreaktionen zugeschnitten ist, um metabolische Netzwerke mit dynamischen Modellen der Signaltransduktion zu verbinden. Damit soll die Früherkennung von NAFLD-Patienten verbessert werden, bei denen das Risiko besteht, dass die Erkrankung zu HCC fortschreitet.