Aktuelles
Buchvorstellung von Margret Greiner: „In mir tobt und brodelt stets etwas Gefährliches – Das Leben der Elsa Asenijeff“ am 23.6.2025
Die FrauenGenderBibliothek Saar und die AfÖLK laden ein:
Elsa Asenijeff (1867-1941) stammte aus einer bürgerlichen Wiener Familie. Nach dem Tod des Vaters heiratete sie gezwungenermaßen einen ungeliebten, aber nicht unvermögenden Mann. Mit seiner Unterstützung beginnt sie als eine der ersten Frauen in Leipzig zu studieren: Philosophie und Psychologie. Daneben veröffentlicht sie Gedichte, Essays und Erzählungen. 1897 lernt sie den Künstler Max Klinger kennen – der Beginn einer leidenschaftlichen Beziehung. Das glamouröse Paar steht im Zentrum intellektueller und künstlerischer Zirkel. Asenijeff unterstützt die jungen expressionistischen Schriftsteller, unter ihnen Franz Werfel. Sie selbst feiert literarische Erfolge mit ihren Gedichten und Erzählungen um das Thema der weiblichen Selbstfindung und Selbstschöpfung. Sie fordert die Autonomie weiblichen Begehrens in Erotik und Sexualität. Doch als Max Klinger sie für eine 16-Jährige verließ, geriet sie in wirtschaftliche Not, wurde kurzzeitig verhaftet, als Querulantin, Männerfeindin, Verfasserin anstößiger Bücher an den Pranger gestellt, schließlich entmündigt. Sie verbrachte die letzten zwanzig Lebensjahre bis zu ihrem Tod 1941 in psychiatrischen Kliniken und Versorgungsanstalten. Mit ihrer ersten umfassenden Biografie gelingt es Margret Greiner, Elsa Asenijeff aus der Vergessenheit zu holen. Die Autorin lädt dazu ein, in das aufregende Leben dieser frühen Feministin einzutauchen.
(Textquelle: Penguin Random House Verlagsgruppe www.penguin.de)
Buchveröffentlichung: 11.6.2025
Buchvorstellung in Saarbrücken: 23.06.2025, 18 Uhr
Veranstaltungsort: FrauenGenderBibliothek Saar, Großherzog-Friedrich-Str. 111, 66121 Saarbrücken
Veranstalterinnen:
– FrauenGenderBibliothek Saar www.frauengenderbibliothek-saar.de
– AfÖLK
Eintritt: frei
Anmeldungen an: info(at)frauengenderbibliothek-saar.de
Seminarangebot im Sommersemester 2025
Dr. Stephanie Blum: Theaterskandale aus Österreich (Proseminar)

Neuerscheinung
Der Sammelband “Sprachkritik und Sprachzweifel in der österreichischen Literatur” enthält die Beiträge der gleichnamigen AfÖLK-Tagung und ist beim Verlag Frank & Timme gedruckt oder als E-Book erhältlich.
Wie lässt sich die Komplexität der Welt sprachlich erfassen? Die Frage nach den Grenzen des sprachlich Darstellbaren ist so alt wie die Literatur selbst. Vor allem in der österreichischen Literatur sind Sprachkritik und Sprachzweifel präsent. Ihre Traditionslinien von 1945 bis zur Gegenwart stellen die Autorinnen und Autoren dieses Bandes vor. Sie diskutieren den Einfluss sprachskeptischer Philosophen wie Fritz Mauthner und Ludwig Wittgenstein. Auch die Folgen von Sprachverlust und Schweigen angesichts von NS-Verbrechen und propagandistischem Sprachmissbrauch werden thematisiert. Im Fokus stehen dabei Texte von Elias Canetti, Ingeborg Bachmann, Peter Handke, Franz Innerhofer, Peter Turrini, Peter Rosei, Elfriede Jelinek, Reinhard P. Gruber, Franz Josef Czernin, Thomas Stangl, Ann Cotten und Raphaela Edelbauer.
Lesung mit Rhea Krčmářová
Am 18.06.2024 begrüßen wir die Autorin Rhea Krčmářová zu einer Lesung aus Ihrem Roman Monstrosa in der AfÖLK. Die Lesung findet ab 18 Uhr in den Räumlichkeiten der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Gebäude A3 1 auf dem Campus der Universität des Saarlandes statt. Der Eintritt ist frei, die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen.
Ansprechpartnerin: stephanie.blum@uni-saarland.de
Monstrosa ist feministischer Anti-Diät-Bodyhorror in Zeiten von Social Media.
Informationen, Buchtrailer, erste Rezensionen (u.a Die Presse und Deutschlandfunk) und den Link zur Leseprobe finden Sie hier.
Tagung: Sprachkritik und Sprachzweifel in der österreichischen Literatur (von 1945 bis zur Gegenwart)
Universität des Saarlandes, Campus C9 3 Graduate Centre, 24. und 25.08.2023
Reflexionen über Darstellungs- und Ausdrucksmöglichkeiten mittels Sprache sind so alt wie die Literatur selbst. Literatur konstituiert sich sogar über poetische Abweichungen von der Alltagssprache sowie ihre sprachbewussten und sprachreflexiven Eigenschaften. Immer wieder werden in literarischen Texten die Grenzen des sprachlich Darstellbaren ausgelotet oder Zweifel an einer sprachlichen sowie adäquaten Erfassung der Welt artikuliert. Sprachkritik und Sprachzweifel können auf ganz unterschiedliche Art und Weise präsent sein: Etwa über Aussagen auf Handlungs- oder Erzählebene oder selbstreflexive Passagen, explizit oder implizit durch Symbolik des Schweigens sowie Darstellung scheiternder Kommunikationsakte, über experimentelle Sprachspiele und Abweichungen vom gängigen Sprachgebrauch oder über die Verweigerung von Sinnhaftigkeit. So werden Sprachkritik und Sprachzweifel einerseits auf Ebene der Literatur dazu genutzt, über das Verhältnis von Kunst, potenzieller Wirklichkeit und Erkenntnis zu reflektieren, aber auch um andererseits über den literarischen Text hinaus auf gesellschaftliche oder politische Missstände hinzuweisen.
Ausgehend von einer klassisch-modernen Sprachkrise an der Wende zum 20. Jahrhundert sind es prominente Beispiele der österreichischen Literatur, in denen Sprachkritik und Sprachzweifel besonders präsent zu sein scheinen. In ihnen äußert sich der Einfluss sprachskeptischer Philosophen, wie beispielsweise Fritz Mauthner und im Laufe des 20. Jahrhunderts hauptsächlich Ludwig Wittgenstein. Aber auch eine spezifisch sprachkritische Tradition lässt sich in Verbindung mit sozialhistorischen Krisen und Veränderungsprozessen feststellen, beispielsweise als Reaktion auf gesellschaftliche Sprachklischees und propagandistischen Missbrauch der Sprache oder als Sprachverlust angesichts der Verbrechen während der NS-Zeit sowie des Schweigens darüber in der Nachkriegszeit.
Diese Phänomene möchte die Tagung zum Ausgangspunkt nehmen, um Sprachkritik und Sprachzweifel in der österreichischen Literatur von 1945 bis zur Gegenwart diskutieren. Der Fokus soll auf literarischen Texten aller Gattungen von österreichischen Autor:innen liegen, die sich explizit sprachkritisch äußern, ihre Sprachverwendung in diesem Zusammenhang reflektieren oder Sprachskepsis artikulieren.
Arbeiten in der AfÖLK
Unser neuer Arbeitsraum befindet sich zusammen mit der Fachrichtung Germanistik in Gebäude A2 2: Er bietet einen Arbeitsplatz für Besucherinnen und Besucher, die mit unserem Archivmaterial arbeiten möchten. Auch die Verwaltung der AföLK ist hier untergebracht, sowie Buchbestände aus den Nachlässen und das kleine Robert-Musil-Zeitungsarchiv.
Unsere Archivmaterialien sind in das Magazin der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) umgezogen, wo sie fachgerecht gelagert werden. Unter dem Link Archiv und Bestand erhalten Sie einen Überblick über unsere Materialien, die Bestandserfassung und deren digitale Abbildung sind noch in Arbeit.