Die Auffassung von Kunst und Kultur als sozialer Praxis ist die gemeinsame Grundlage der im Sommersemester 2015 gegründeten Fachrichtung Kunst- und Kulturwissenschaften. Das Institut fürKunstgeschichte, die Professur und Juniorprofessur für Europäische Kulturanthropologie und die Juniorprofessur Europäische Medienkomparatistik ermöglichen an der Universität des Saarlandes ein profundes Studium, das ausgehend von den visuellen und sinnlichen Aspekten der Bildwirkung und -wahrnehmung kunst- und kultur- sowie bildwissenschaftliche Herangehensweisen einschließt.
Das historische und mediale Panorama der Disziplinen reicht von der Spätantike bis zur Gegenwart sowie von der Architektur über die traditionellen Bild- und Objektgattungen der Kunstgeschichte (Malerei und Druckgraphik, Skulptur) bis hin zur Gebrauchskunst. Sowohl die Grundbedürfnisse und Grundbefindlichkeiten des Menschen als auch Phänomene der Alltagskultur und daran gebundene soziale Praktiken im Umgang mit Artefakten und Kunstwerken gehören zum Untersuchungsspektrum.
Im Zentrum steht das Studium vielfältiger Methoden und Theorien der Kunst- und Kulturwissenschaften. Dabei verfolgt die Fachrichtung eine interdisziplinäre Auffassung vom Gegenstand, wie sie u.a. mit der „Bild-Anthropologie“ (Hans Belting) begründet wurde. Der Fokus liegt auf Europa, doch auch die Kulturen der Welt und die zunehmende Globalisierung der Gegenwartskunst sowie die Schnittstelle zwischen kulturwissenschaftlicher und „künstlerischer Forschung“ („artistic research“) beschäftigen uns in Forschung und Lehre. Auf den Seiten der einzelnen Abteilungen / Professuren der Fachrichtung bieten wir Ihnen weiterführende Einblicke in unsere Tätigkeitsfelder und Studiengänge.
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Kunstgeschichte
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Europäische Medienkomparatistik
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Europäische Kulturanthropologie
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Aktuelle Veranstaltungen und Veranstaltungsarchiv
Hinweise auf die von der Fachrichtung Kunst- und Kulturwissenschaften ausgerichteten oder mitgetragenen Gastvorträge, Workshops, Tagungen, Ringvorlesungen und Ausstellungen finden Sie im Folgenden sowie jeweils auf den Websites der Abteilungen unter "Aktuelles".
Online Lecture Series "Sensing Stories. Approaches on Multisensory Narration in Arts and Media"
International and transdisciplinary online lecture series (Nov ‘23 – Jan ’24)
How could stories be told immersively? Is storytelling beyond text, language and image even possible? What narrative potential do kinaesthetics, proprioception, olfaction, haptics or gustation hold in this regard?
The international and transdisciplinary online lecture series "Sensing Stories: Approaches on Multisensory Narration in Arts and Media" will explore these questions from November 7 2023 to January 30 2024. Thematically, the lectures will address historical antecedents and current analogous examples of multisensory narration as well as the promises of patents, prototypes and utopias of multisensory media and arts.
The declared aim of the lecture series is no more and no less than to break open the existing paradigm of linguistic and audiovisual narration and to reflect on multisensory narration against the background of past and current developments, visions and imaginaries.
The event will take place via the online platform Zoom. Please register at: contact(at)sensingstories.net. For more information, please see the programme attached and sensingstories.net.
The lecture series is a cooperation between Patrick Rupert-Kruse (University of Applied Sciences Kiel) and Nora Benterbusch (Saarland University, Saarbrücken).
Öffentliche Ringvorlesung im SoSo 2021
Arbeit - Industrie - Alltag. Kulturwissenschaftliche Annäherungen an die Industriekultur im Saarland
Das Saarland ist bekannt als Industrieland, das sich insbesondere durch Kohle und Stahl einen Namen machte. Im Rahmen eines zweisemestrigen Forschungsprojekts haben sich Studierende des Fachs Historische Anthropologie/Europäische Ethnologie auf Spurensuche in die einst industriell geprägte Alltagswelt vieler Saarländerinnen und Saarländer begeben: Welche Erlebnisse aus ihrem Arbeitsalltag haben die Menschen nach Feierabend am Tresen ihrer Lieblingskneipe besprochen? Wie wurde das Ende des saarländischen Bergbaus erlebt? Wie werden industriell geprägte Orte heute (um)genutzt und aufgewertet? – Diese und andere spannende Themen rund um die Auswirkungen der industriellen Geschichte auf zentrale Bereiche des Alltagslebens werden in einer öffentlichen Ringvorlesung in Kooperation mit dem UNESCO Weltkulturerbe Völklinger Hütte ab dem 15.04.2021 jeweils donnerstags von 18.15-20.00 Uhr präsentiert und zur Diskussion gestellt.
Die coronabedingt digital stattfindende Ringvorlesung richtet sich sowohl an Studierende als auch an interessierte externe Zuhörerinnen und Zuhörer.
Hier finden Sie das Poster sowie das Programm zur Ringvorlesung.
Online-Ringvorlesung "Architektur, Kunst und Gesellschaft im Umbruch der 60er Jahre"
Im vergangenen Jahr wurde die Mensa der Universität des Saarlandes 50 Jahre alt. Neben studentischen Projekten knüpft nun im Sommersemester 2021 auch die öffentliche Ringvorlesung "Architektur, Kunst und Gesellschaft im Umbruch der 60er Jahre" an dieses Ereignis an. Die Online-Vortragsreihe findet ab dem 14. April jeweils mittwochs abends von 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr statt und wird dabei in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kunst- und Kulturwissenschaften der Universität des Saarlandes, der Schule für Architektur Saar (SAS) an der htw saar und der Landeshauptstadt Saarbrücken (Filmhaus) durchgeführt.
Weitere Informationen und das vollständige Vortragsprogramm finden sich im Veranstaltungskalender der Universität des Saarlandes.
Antrittsvorlesung "Die Kunst der Zerstörung. Prozesse des Destruktiven im Medienvergleich"
Gerade die materielle Beständigkeit dürfte als eine ideale Medieneigenschaft unerlässlich für die Rezeption kultureller Artefakte sein, schließlich bleiben transportierte Botschaft und künstlerische Ästhetik (und natürlich ominös wie vielbeschworen: 'Genie' und 'Geist' des Kunstschaffenden) ja – vermeintlich – nur im intakten, vollkommenen Werk erhalten.
Dementsprechend radikal war Gustav Metzgers Idee einer 'autodestruktiven Kunst', die er in Manifesten entwarf, in Performances ausprobierte und im großangelegten "Destruction in Arts Symposium" 1966 in London institutionalisierte. Die eingeladenen Künstler*innen rückten ihren Werken mit Feuer und Wasser, Säure und Sprengstoff zu 'Leibe' – und der Prozess künstlerischer Schöpfung ist nun untrennbar verbunden mit dessen gleichzeitiger (oder zumindest mittelbarer) Zerstörung.
Dies hinterfragt zwangsläufig ebenso traditionelle Begriffe von Materialität und 'Lesbarkeit' wie es Kunstverständnis und Kunstmarkt gleichermaßen provoziert – eröffnet aber auch spannende Perspektiven, vor allem im Medienvergleich.
Die Antrittsvorlesung möchte sich am 13. Januar 2020 diesem ambivalenten Verhältnis von Kreativität und Zerstörung annähern und anhand ausgewählter Beispiele unterschiedlicher Medien vergleichend nachgehen.