Dr. Daniel Ludwig

d.w.ludwig(at)arcor.de

Zur Person

  • Geboren 1984
  • 2005-2011: Studium der Geschichte und der französischen Sprach- und Literaturwissenschaft für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen an der Universität des Saarlandes und der Université Paul Verlaine Metz.
  • 2011: Erstes Staatsexamen.
  • Mai 2012-September 2012: Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters.
  • Oktober 2012-September 2013: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte des Spätmittelalters.
  • Oktober 2013-September 2015: Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters und Stipendiat der Graduiertenförderung der Universität des Saarlandes.
  • Oktober 2015-September 2018: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte des Mittelalters im Rahmen des DFG-Projektes "Die Bedeutung von Tausch als sozio-ökonomisches Phänomen in ländlichen Gesellschaften zur Zeit der Franken".
  • Mai 2018: Abschluss der Promotion durch Disputatio

Dissertationsprojekt

„Tausch und Tauschsysteme im fränkischen Frühmittelalter. Vergleichende Analyse der Regionen Lotharingien, Baiern und Alemannien (bis ca. 900)“

Tausch nahm im mittelalterlichen Europa in verschiedenen Kontexten eine wichtige Rolle ein, wie die große Anzahl überlieferter Tauschurkunden sowie rechtliche Bestimmungen über Tauschgeschäfte, unter anderem auch von Seiten der fränkischen Könige, verdeutlichen. Über den zeitlich wie geographisch breit gestreuten Einblick in das Phänomen des mittelalterlichen Tausches hinaus, den der 2013 erschienene Sammelband über „Tauschgeschäft und Tauschurkunde vom 8. bis zum 12. Jahrhundert“ (herausgegeben von Irmgard Fees und Philippe Depreux; Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde, Beiheft 13) bietet, existiert jedoch keine umfassende monographische Studie zu dieser Thematik. Ziel des Dissertationsprojektes ist daher die systematische Erforschung von Tausch im fränkischen Frühmittelalter insbesondere anhand der urkundlichen Quellen und die Beurteilung seiner Rolle im Kontext anderer üblicher Transaktionsmöglichkeiten wie Kauf, Leihe und Schenkung. Hierfür werden auch kulturwissenschaftliche Theorien des Tauschens berücksichtigt und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit auf die frühmittelalterliche Gesellschaft bzw. deren Tauschpraktiken überprüft.

Das fränkische Reich im Frühmittelalter bietet sich nicht zuletzt deswegen als Untersuchungsraum an, weil es sich trotz Dynastiewechsel und Reichsteilungen als politisches Gebilde von großer Kontinuität erwies, was eine Analyse von Verfahrensweisen, Häufigkeit und Inhalt von Tauschgeschäften über mehrere Jahrhunderte ermöglicht. Der konkrete geographische Rahmen der Untersuchung, für welchen sämtliche urkundlichen Quellen untersucht werden, umfasst mit Lotharingien, Alemannien und Baiern drei Regionen des fränkischen Großreiches. Hierdurch eröffnen sich wiederum Untersuchungsansätze hinsichtlich regional unterschiedlicher Merkmale des Tauschens. Die anhand der Regionalstudien gewonnenen Erkenntnisse werden abschließend im Kontext des fränkischen Großreiches einer vergleichenden Bewertung bezüglich der Bedeutung von Tausch und Tauschsystemen im frühen Mittelalter unterzogen.

Veröffentlichungen

Daniel Ludwig, Die Bedeutung von Tausch in ländlichen Gesellschaften des fränkischen Frühmittelalters. Vergleichende Untersuchung der Regionen Baiern, Alemannien und Lotharingien (Besitz und Beziehungen. Studien zur Verfassungsgeschichte des Mittelalters 2), Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2020, 404 S. [Dissertation]


Header-Bild: Universitätsbibliothek Heidelberg, Cod. Pal. germ. 848, Große Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse), https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/cpg848/0018