Erstellung einer Broschüre: Stress – Ursachen und Wirkung
Erstellung einer Broschüre Stress – Ursachen und Wirkung
Forschungsprojektantrag aus dem Jahr 1998
Projektleitung: Prof. Dr. med. Axel Buchter
Institut und Poliklinik für Arbeitsmedizin der Universität des Saarlandes und Präventivmedizinisches Zentrum für arbeits- und umweltbedingte Erkrrankungen, Homburg
Ziel:
Stress, definiert als Anforderung an die adaptiven Fähigkeiten von Körper und Geist, häufig auch als Krankheit der Gegenwart bezeichnet, hat in unserem überwiegend leistungsbezogenen Alltag sowohl auf beruflicher wie auch auf privater Ebene in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Einerseits ist Stress ein lebenswichtiger Vorgang, der die Leistungsfähigkeit des einzelnen Individuums sogar zu steigern vermag, andererseits ist ein Übermaß an Stress direkt und indirekt Mitverursacher zahlreicher Erkrankungen. Typische Stresskrankheiten, darunter v.a. Herz- und Kreislauferkrankungen, sind keine Einzelfälle mehr, ihre Zahl ist erheblich gestiegen, so dass heutzutage bereits von einer Massenerscheinung gesprochen werden muss. Die Herz- und Kreislauferkrankungen stehen an erster Stelle der Mortalitätsstatistik, sie sind verantwortlich für die Hälfte aller Todesfälle. Übermäßiger Stress gehört inzwischen zu den anerkannten Risikofaktoren der Herz- und Kreislauferkrankungen. Bei einer jährlichen Inzidenz von rund 200.000 Herzinfarkten allein in der Bundesrepublik Deutschland kommt dem Risikofaktor „Stress“ eine bedeutende Rolle zu. Aufgrund des immer häufiger von den Japanern zitierten sozialmedizinischen Begriffs „Karoshi“ (plötzlicher Tod oder bleibende Behinderung als Folge akuter kardiovaskulärer Ereignisse, ausgelöst durch exzessive Arbeitsbelastung und Stress) ist für eine präventiv-medizinische allgemeinverständliche Aufklärung, die breiten Bevölkerungsschichten zugänglich sein muss, somit ein dringender Handlungsbedarf gegeben.
Die Broschüre soll allgemein verständlich und praxisgerecht den häufig und oft undifferenziert verwendeten Begriff „Stress“ analysieren, entsprechende medizinische Erkenntnisse vorstellen, Stressoren am Arbeitsplatz aufführen, über wirksame Stressbewältigungsstrategien informieren und alltagstaugliche Methoden zu aktiver Entspannung und Problembewältigung aufzeigen.
Arbeitsprogramm:
In Zusammenarbeit mit dem Ergonomiezentrum der Arbeitskammer und Herr Prof. Dr. Schonecke, Medizinische und Klinische Psychologie, sind sogenannte Stressoren, die dadurch hervorgerufenen kurzfristigen Stressreaktionen und langfristigen Stressfolgen mit all ihren gesundheitlichen Auswirkungen insbesondere auf das kardiovaskuläre System, zu definieren und darzustellen. In den letzten Jahren entwickelte und sich als effektiv erwiesene Interventions- und Stressbewältigungsprogramme sollen alltagstauglich und für jedermann umsetzbar veranschaulicht werden. Anhand praxisbezogener Beispiele und Fragebögen sollen dem einzelnen Denkanstöße und Hilfestellungen gegeben werden, sich mit den individuellen Belastungssituationen auseinanderzusetzen und für sich selbst ein wirksames Konzept zu erarbeiten.