Mappe: Offene Unterrichtshilfe
Erwerbslosigkeit: Vorschläge – Methoden - Materialien (1999, Autorin: Elke Hoffmann)
Moderne Zeiten: Leben mit mehr oder weniger oder ohne Erwerbsarbeit.
Ein aktuelles Thema und Handlungsbedarf für die Schule
“Erwerbslosigkeit – eine offene Unterrichtshilfe” so lautet eine wohl in der Bundesrepublik bisher einmalige und interessant gestaltete fächer- und schulformübergreifende Mappe mit Vorschlägen, Methoden und Materialien. Sie wurde von der Arbeitskammer des Saarlandes finanziert und steht ab nun den Regelschulen mit Sekundarstufe I und den berufsbildenden Schulen im Saarland kostenfrei zur Verfügung. Die Autorin Elke Hoffmann stellte die umfangreiche Unterrichtshilfe im Juni 99 auf einem ganztägigen interdisziplinären Fortbildungstag vor über 50 Personen vor.
Lehrer/-innen und Mitarbeiter/-innen von außerschulischen Institutionen hatten auf diesem abwechslungsreichen Fortbildungstag Gelegenheit, Kontakt- und Kooperationsmöglichkeiten in der Region kennenzulernen. Sie erhielten vielfältige Anregungen und Arbeitsvorschläge zur Bildungsarbeit mit interessanten Methoden (z.B. zu Film- und Literaturarbeit, Spielmöglichkeiten) und umfangreichen Materialien (z. B. künstlerisches Bildmaterial, Musik).
Zu der Veranstaltung hatten die Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt, der Lehrstuhl Soziologie der Universität des Saarlandes (Prof. Dr. Hans Leo Krämer) und das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) nach Saarbrücken-Dudweiler eingeladen.
Hans Leo Krämer als Herausgeber und die Verfasserin der Unterrichtshilfe stellen dazu fest:
Alle Welt redet von “Arbeitslosigkeit” als dem zentralen Thema.
Auch Schüler/-innen sind betroffen: Als Kinder sind sie schon heute häufig von veränderten elterlichen Erwerbsbiografien (z.B. brüchige Erwerbsverläufe, prekäre Erwerbs-Arbeitsplätze, Erwerbslosigkeit) mitbetroffen, als zukünftige Erwachsene stehen sie selbst vor einer veränderten Erwerbs-Arbeits-Welt. Sie stufen Erwerbslosigkeit als ihr Problemthema Nr. 1 (vgl. u.a. Shell-Studie,1997) ein. Trotz verstärkter Anstrengungen zur Bekämpfung der Erwerbslosigkeit seitens der Verantwortlichen in Politik und andernorts fühlen sie sich mit diesem Thema weitgehend alleine gelassen. Ebenso fühlen sich Schulen und Lehrer/-innen damit allzuoft alleine gelassen, wo sie doch auf das Leben, also auch (und immer mehr) auf das Erwerbsleben vorbereiten sollen.
Zum Erwerbsleben gehören aber immer mehr Erwerbsbiographien, die Erwerbsverhältnisse mit ganz unterschiedlichen Ausformungen beinhalten. Sie verlaufen diskontinuierlicher und oft unsicherer. Sie sind gekennzeichnet von Brüchen bis hin zu Phasen mit mehr oder weniger lang andauernder Erwerbslosigkeit, die ihrerseits häufig mit ökonomischen, sozialen, psychischen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen einhergehen. Dieses Faktum bei der Lebensvorbereitung durch die Schule und in der Schule auszusparen und zu tabuisieren würde u.a. bedeuten, die reale Lebenswelt von einigen Millionen Menschen und ihren Angehörigen wie auch die zukünftige Lebensrealität nicht zur Kenntnis zu nehmen. Wie aber können Lehrer/-innen auf veränderte Erwerbs-Arbeits-Welten erfahrungs-, wissens- und handlungsorientiert vorbereiten, an ihnen anknüpfen, sie mit einbeziehen? Welche Möglichkeiten bieten sich in Erziehung und Unterricht, die veränderte Erwerbs-Arbeits-Gesellschaft einschließlich ihrer problematischen Anteile in ihren Ursachen und vielfältigen Folgen besser kennenzulernen und zu verstehen? Wie kann realitätsangemessen und konstruktiv darauf eingegangen und produktiv damit umgegangen werden?
Wie können Schüler/-innen von der Schule in ihrer jetzigen und zukünftigen Bewältigung solch neuartiger Lebenssituationen unterstützt werden? Wie können ihnen trotz unsicherer Perspektiven Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und sie zugleich gestärkt werden, ihr Leben und die Gesellschaft als zu gestaltende anzusehen?
Diese Mappe ist nicht mehr erhältlich!