Biogramm Stalter

Hedwig Stalter (1907–1986)

Hedwig Stalter wuchs auf dem Websweiler Hof in der Nähe von Homburg auf, dem landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Familie, deren viertes Kind sie war. In einer Zeit, in der ein Medizinstudium für Frauen alles andere als eine Selbstverständlichkeit darstellte, studierte sie an den Universitäten München, Bonn, Kiel und Heidelberg. 1936 schloss sie ihr Studium mit dem Staatsexamen ab, ihre Promotion trägt den Titel „Vergiftungen in der Landwirtschaft“.

Ihre erste Anstellung fand Hedwig Stalter im Bürgerhospital auf dem Reppertsberg in Saarbrücken, während des Krieges arbeitete sie im Kinderkrankenhaus Bremen. 1948 ließ sie sich als Kinderärztin in Sulzbach nieder, von wo aus sie auch die Kinderstation des Dudweiler Krankenhauses betreute. Um schneller bei ihren kleinen Patienten zu sein, fuhr sie mit dem Motorrad, später mit ihrem VW-Käfer durch die Stadt. Ab 1960 praktizierte sie aus ihrem Haus in der Martin-Luther-Straße in Dudweiler.

Vielseitig interessiert, war Hedwig Stalter fachlich insbesondere dem Institut für Humangenetik in Homburg zugetan, das unter anderem die genetischen Ursachen von Tumorerkrankungen erforschte, an denen die spätere Stifterin selbst litt. Zwei Jahre nach ihrem Tod wurde mit ihrem hinterlassenen Vermögen auf ihren Wunsch die Hedwig-Stalter-Stiftung zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses am Institut eingerichtet. Die Arbeiten von fünfzehn Preisträgerinnen und Preisträgern konnten seither durch großzügige Forschungsstipendien unterstützt werden.1

Ute E. Flieger

 

Anmerkungen

  1. Wikipedia-Eintrag vom 10.6.2023 (biographische Daten autorisiert von Familie Stalter Dezember 2022); Informationen zurHedwig-Stalter-Stiftung auf der Webseite von Prof. Eckart Meese; SZ, 3.11. sowie 5.11.2016.