Dinge

Amtskette

Bei der Immatrikulationsfeier im November 1954 präsentierte Rektor Joseph-François Angelloz zum Einzug der Professoren im Talar stolz seine neue Amtskette und beschrieb in der Begrüßungsrede ihre Beschaffenheit „aus saarländischem Metall und purem Gold“. Dank der Vermittlung des Kunsthistorikers Josef Adolf Schmoll genannt Eisenwerth hatte sie Peter Raacke (1928 – 2022), Leiter der Klasse für Metallformung an der Saarbrücker Schule für Kunst und Handwerk, gestaltet, und zwar in betont nüchternem Design. „Die Hauptglieder der Kette bestehen aus oblongen rechteckigen Ringen mit abgerundeten Ecken aus Stahl mit den Umriss betonenden eingelegten, gehämmerten Feingoldbändern.“

Die Kette überrascht durch ihre Größe und ihr Gewicht – Rektor Werner Maihofer nannte sie einmal im Gespräch eine „Kette für ein Pferd“. Ihr zentrales Präsentationsstück ist das Medaillon mit dem Emblem. Auf ovaler Platte zeigt sich hier das Eulen-Signet der Universität des Saarlandes, das in „streng geometrisch stilisierte(r)“ Form der ebenfalls an der Schule für Kunst und Handwerk tätige Grafiker Robert Sessler (1914–1988) entworfen hatte, umgeben von der Umschrift „Universitas Saraviensis“.

Bis zum Ende des Rektorats Maihofer (1969) benutzt, befindet sich die Amtskette heute als Dauerleihgabe im Historischen Museum Saar und gilt als „zeitlos-historische Kreation“ des renommierten Produktdesigners Peter Raacke, der übrigens 1957 auch das Abendmahlsgerät der Evangelischen Studierendengemeinde Saarbrücken geschaffen hat.1