Forschung
B. Laufende Projekte
Informationen: Käte Hamburger Kolleg
Das Käte Hamburger Kolleg für kulturelle Praktiken der Reparation startet am 01. April 2024. Alle aktuellen Informationen zum Forschungsprogramm, Stellenausschreibungen und Publikationen sind auf der Webseite des Kollegs zu finden.
Käte Hamburger Kollegs für kulturelle Praktiken der Reparation (CURE)
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Prof. Dr. Christiane Solte-Gresser und Prof. Dr. Markus Messling (Romanistik) mit der Finanzierung des Käte Hamburger Kollegs für kulturelle Praktiken der Reparation (CURE). Die Förderung für die erste Phase von vier Jahren umfasst ca. 9 Mio. Euro, über die mögliche Gesamtlaufzeit des Kollegs von zwölf Jahren kann die Fördersumme bis zu 25 Mio. Euro betragen.
Jacob von Weizsäcker, Minister der Finanzen und für Wissenschaft des Saarlandes, und der Präsident der Universität des Saarlandes, Prof. Dr. Manfred Schmitt, sprachen den Geförderten ihre Glückwünsche aus und betonten die herausgehobene Bedeutung der Einrichtung dieses „Leuchtturms der Forschung in den Geisteswissenschaften“ (BMBF) für den Wissenschaftsstandort Saarbrücken.
Zur Pressemeldung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
C. Abgeschlossene Projekte
Graduiertenkolleg »Europäische Traumkulturen« (GRK 2021)
Von der deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Forschungs- und Qualifizierungsprogramm für Doktoranden || Sprecherin: Christiane Solte-Gresser
Der Traum hat als anthropologisches Grundphänomen die Menschen aller Zeiten und Kulturen fasziniert. Er konfrontiert uns mit einer Erlebensweise, die ebenso rätselhaft wie offensichtlich anders ist als die unseres wachen Lebens. Diese Fremdheit der Traumwelt als Skandalon und Faszinosum begründet das Jahrtausende alte interdisziplinäre Interesse am Traum. Auch die (Kultur‑)Wissenschaften sind durch das Phänomen Traum in besonderer Weise herausgefordert. Eine systematische Erforschung der Kultur- und Mediengeschichte des Traums steht jedoch noch aus.
Das Graduiertenkolleg »Europäische Traumkulturen« bietet mit diesem thematischen Alleinstellungsmerkmal DoktorandInnen erstmalig die Möglichkeit, gemeinsam mit den international renommiertesten TraumwissenschaftlerInnen, die auch über Fellowships in das Kolleg integriert werden, ästhetische Traumdarstellungen im Rahmen eines strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramms in kulturpoetischer, interdisziplinärer, intermedialer und europäisch vergleichender Perspektive zu erforschen.
Den Schwerpunkt der Forschungsarbeit bilden literarische Traumdarstellungen und die jeweiligen Wechselwirkungen zwischen Traumästhetik, Wissenspoetik, Kunst und Kultur. Zum intermedialen Vergleich werden Traumdarstellungen in Malerei, Fotografie, Film und Musik einbezogen. Anders als weite Bereiche der bisherigen Traumforschung, die literarische und künstlerische Träume durch die direkte Applikation psychoanalytischer Traumtheorien deuten, besteht die Innovation des Graduiertenkollegs in seiner kulturwissenschaftlichen sowie medienästhetischen Ausrichtung: Gemeinsamer Forschungsgegenstand ist der Traum als Produkt kultureller Arbeit und ästhetischer Konstruktion. Weitere Innovationen liegen in der Medien vergleichenden Konzeption und der dezidiert komparatistischen, also Kulturraum übergreifenden, europäischen Perspektive. Damit werden großräumige Synthesen sowie die systematische Erschließung der Geschichte, Ästhetik und Poetik von Traumdarstellungen angestrebt, die in der Forschung bislang fehlen. Das zentrale Erkenntnisinteresse des Kollegs besteht darin, die Eigenheiten ästhetischer Traumdarstellungen in wissenspoetischer und medialer Perspektive herauszuarbeiten. Hierfür wird das Forschungsfeld einerseits durch den Fokus auf Epochenschwellen und historische Zäsuren und andererseits durch inter- und transmediale Bezüge strukturiert. Im Mittelpunkt des interdisziplinären Gemeinschaftsprojekts steht somit die Frage nach Parallelen und Brüchen der ästhetischen Traumgestaltung im medialen und kulturellen Vergleich.
Exzellenzlabor 2021: Internationale Sommerakademie in der Villa Vigoni
Im Jahr 2021 fand die erste Sommerakademie statt, die den Auftakt für die neue Kooperation „Exzellenzlabor Europa“ zwischen dem CEUS und der Villa Vigoni bildet. Sie wurde auf Initiative von Christiane Solte-Gresser und Markus Messling vom 9. bis 13. September 2021 in der Villa Vigoni veranstaltet und von Mario Laarmann, Carla Seemann und Laura Vordermayer organisiert.
Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Restitution, Reparationen, Reparation – Wege zu einer neuen Weltgesellschaft?“ und widmete sich der Frage nach den ethischen Konsequenzen, die mit dem Ruf nach materiellen Reparationen verbunden sind: (Wie) kann Reparation gedacht werden, wenn sie nicht materiell aufwiegen kann, was zerstört wurde, aber auch kein rein symbolischer Akt sein soll? In verschiedenen Sektionen ging es um die Grenzen und Möglichkeiten einer multidirektionalen Erinnerungskultur, indem verschiedene historische Konstellationen in den Blick genommen werden, in denen Verbrechen gegen die Menschlichkeit die Humanität als solche erschüttert haben. So soll die Sommerakademie einen Raum bieten, Europa und seine Weltrelationen zu reflektieren und neu zu denken.
Das Konferenzbericht kann online eingesehen werden.
Zum Reparationsthema und der neuen Zusammenarbeit mit der Villa Vigoni erschien am 30. August 2021 ein Artikel in der Saarbrücker Zeitung.
Literarische Träume der Shoah
Über Frau Solte-Gressers Forschungsprojekt zur Darstellung des Holocaust in erzählten Träumen ist ein Artikel in der Fachzeitschrift Scientia erschienen, den Sie hier lesen können.
2021 erschien dazu das Buch Shoah-Träume. Vergleichende Studien zum Traum als Erzählverfahren, dass mehrfach rezensiert und besprochen wurde. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Saarbrücker Beiträge
Prof. Dr. Manfred Schmeling und Prof. Dr. Christiane Solte-Gresser sind Herausgeber der Reihe "Saarbrücker Beiträge zur vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaft" (unter Mitarbeit von Prof. Dr. Jürgen Lüsebrink und Prof. Dr. Klaus Martens), die im Verlag Königshausen & Neumann erscheint.
Kulturökologie und ökologische Kulturen in der Großregion
Transdisziplinäre Tagung (Luxemburg – 1.-2. Juni 2017)
Organisation: Jeanne E. Glesener, Christiane Solte-Gresser und Sébastian ThiltgesÉcologie culturelle et cultures écologiques dans la Grande Région
Colloque transdisciplinaire (Luxembourg – 1-2 juin 2017) organisé par Jeanne E. Glesener, Christiane Solte-Gresser et Sébastian Thiltges
Ob es sich um die aktuellen Debatten über den anthropogenen Klimawandel handelt, um die wieder erstarkte Natursehnsucht vieler stadtmüder Bürger oder auch die zahlreichen lokalen Umweltinitiativen, die zu einem achtsamen Umgang mit der Natur aufrufen: Stets stehen die Beziehungen zwischen Natur und Kultur im Zentrum der Reflexionen und Aktivitäten. Auch wenn Umweltfragen im sozialen und politischen Bereich derzeit ausgesprochen intensiv diskutiert werden, so fällt doch auf, dass umfassende, systematische Studien über die kulturellen Darstellungen von Natur, Umwelt und Ökologie vollständig fehlen. Die Environmental Humanities und die Kulturökologie beschäftigen sich mit den sozialen, psychologischen, diskursiven und emotionalen Interaktionen zwischen Menschen/Gesellschaften einerseits und der physischen Umwelt und ihren nicht-menschlichen Agenten andererseits. Solche produktiven interdisziplinären Forschungsansätze sollen für unsere Tagung nun auf einen ganz bestimmten ökokulturellen Raum, nämlich Luxemburg und die Großregion, bezogen werden.
Literatur und Ökologie
Neue literatur- und kulturwissenschaftliche Perspektiven
Ökologie ist während der letzten Jahrzehnte in der westlichen Welt unverkennbar zu einem Leitdiskurs avanciert. Aus kulturgeschichtlicher Perspektive stellt sich nur die Frage, welche Funktionen, Konzeptionen und Modelle des Verhältnisses zwischen Natur und Gesellschaft sich in Literatur und angrenzenden Künsten finden, in welchem Bezug solche Werke zur gesellschaftlichen Wirklichkeit stehen und wie sich diese Blickrichtung für das Verständnis von Ökologie insgesamt fruchtbar machen lässt.
Der Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft will diesen mit einem Stipendienpreis und einem Call for Papers begegnen.
Literatur und Ökologie stehen im Mittelpunkt der XVI. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (DGAVL) an der Universität des Saarlandes vom 10. bis 13. Juni 2014.
Ökologie ist während der letzten Jahrzehnte in der westlichen Welt unverkennbar zu einem Leitdiskurs avanciert. Aus kulturgeschichtlicher Perspektive stellt sich nur die Frage, welche Funktionen, Konzeptionen und Modelle des Verhältnisses zwischen Natur und Gesellschaft sich in Literatur und angrenzenden Künsten finden, in welchem Bezug solche Werke zur gesellschaftlichen Wirklichkeit stehen und wie sich diese Blickrichtung für das Verständnis von Ökologie insgesamt fruchtbar machen lässt.
Erzählte Theorie/Raconter la théorie
Christiane Solte-Gresser und Manfred Schmeling laden ein zu einer Arbeitsgruppe auf dem Weltkongress der ICLA im Juli 2013 in Paris.
Sie setzen sich mit der Frage auseinander, was genau geschieht also, wenn Literaturtheorie nicht wissenschaftlich dargestellt, sondern erzählt wird bspw. in Romanen und anderen narrativen Texten?
Vorschläge für Vorträge auf Französisch oder Englisch reichen Sie bitte bis zum 1. Juni 2012 über die Internetseite des Weltkongresses ein. Wählen Sie im Anmeldeprozess das Main Topic mit der Nummer 21 Raconter la théorie dans le roman. Sie können auch der detaillierten Anleitung zur Einreichung folgen.
In Bildern erzählen: Frans Masereel
Die Vorlesungsreihe CampusLektüren widmet sich im Wintersemester 2012/13 dem Leben und Werk des belgischen Künstlers Frans Masereel (1889-1972). Vor allem durch seine "Romane in Bildern", Holzschnittfolgen mit hohem künstlerischem Wert, wurde Masereel international bekannt. Masereel ist außerdem eine wichtige Figur für die Geschichte des Saarlands nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Vorlesung möchte den bedeutenden Künstler Frans Masereel durch einführende Experten-Vorträge zu den zahlreichen Facetten seines Wirkens wieder stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen.
Zwischen Transfer und Vergleich
Die Literatur- und Kulturbeziehungen haben sich während der letzten Jahre im Zuge von Globalisierung, Kulturwandel und Medienrevolution radikal verändert. Diese Veränderungen schlagen sich direkt in neueren und neuesten theoretischen sowie methodischen Reflexionen nieder. Auf fruchtbare, aber auch auf besonders kontroverse Weise werden sie im deutsch-französischen Kontext diskutiert.
Mit dem Saarbrücker Kolloquium wird erstmals ein kritischer Dialog eröffnet zwischen neuesten, zumeist durch junge Nachwuchswissenschaftler/-innen vertretenen literatur- bzw. kulturtheoretischen Zugängen und etablierten Experten-Ansätzen zu Fragen des Transfers und des Vergleichs.
Le Dictionnaire universel des créatrices
Vierzig Jahrhunderte kreatives Schaffen von Frauen rund um den Globus in Kultur und Geschichte, in den Künsten und den Wissenschaften vereinigt das Lexikon in drei Bänden auf je 1600 Seiten.
Auf den Bereich Literatur entfallen 2000 Seiten. Zu deutschsprachigen Literaturen haben 80 LiteraturwissenschaftlerInnen unter der Leitung von Christiane Solte-Gresser 120 Lexikon-Einträge beigesteuert.
Relire Madeleine Bourdouxhe (Cécile Kovacshazy und Christiane Solte-Gresser)
Internationale wissenschaftliche Tagung zum Werk der belgischen Schriftstellerin Madeleine Bourdouxhe (1906-1996), April 2009 in Paris in Kooperation mit dem Centre Wallonie-Bruxelles Paris und den Universitäten Limoges (Frankreich), Bremen (Deutschland) und Liège (Belgien), unterstützt durch den Service de la Promotion des Lettres du Ministère de la Communauté française de Belgique.
Lexikon der Poetiken (Manfred Schmeling)
Das literaturwissenschaftliche Forschungs- und Editionsprojekt Lexikon der Poetiken wird in Kooperation der Komparatistik-Lehrstühle an der Universität des Saarlandes und an der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt. Das Lexikon wird, unter Schwerpunktsetzung auf Autorenpoetiken, erstmalig in einem Gesamtüberblickdie Kernthemen poetologischer Reflexionenin den westlichen Literaturen darstellen, sie in ihrer netzwerkartigen Struktur transparent machen und die Geschichte ihrer Entfaltung darlegen.
D. Nachwuchsforschung
Saardine
Anlässlich der DGAVL-Konferenz "Literatur und Ökologie", die im Juni 2014 am Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität des Saarlandes ausgerichtet wird, veröffentlicht die AVL-Fachschaft nachwuchswissenschaftliche Beiträge zum Forschungsbereich des "Ecocriticism".
Dabei sollen Aufsätze fortgeschrittener StudentInnen und NachwuchswissenschaftlerInnen auf Deutsch oder Englisch einer interessierten Leserschaft frei zugänglich gemacht werden.
Poetiken der Migration. Ein Glossar
Wie erzählt Literatur von Flucht und Vertreibung? Wie vom Leben im Exil oder als illegaler Einwanderer in Europa? Wie verarbeiten einzelne Texte die Themen Kulturkonflikt, Fremdheit, Gewalterfahrung und Sprachproblematik?
Anlässlich des Seminars 'Poetiken der Migration' unter der Leitung von Prof. Dr. Christiane Solte-Gresser im Wintersemester 2012/13 haben Master-Studierende der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft ein Glossar mit methodologischen Begriffen und Kategorien zu diesem Forschungsfeld entwickelt. Herausgegeben von Kristina Höfer.
Living Handbook of Serial Narration on Television
In den letzten Jahren hat sich eine Flut komplexer Serienformate entwickelt — die Fernsehserie ist nicht mehr nur Entertainment, sondern erzählt auf vielfältige Art und Weise. Hier finden sich Strukturen, die bisher eher im Roman verortet wurden und damit in den Untersuchungsbereich der literarischen Narratologie fallen.
Seit Herbst 2012 entsteht am Saarbrücker Lehrstuhl für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das sich eben diesem Sachverhalt widmet und systematisch ein 'Living Handbook of Serial Narration on Television' konzipiert.