Schnittstellen, Übergänge und Grenzen zwischen Strafrecht und Polizeirecht

Zielsetzung der Tagung

Sowohl das Straf- als auch das Polizeirecht befassen sich mit dem Phänomen des (straf-)rechtswidrigen Verhaltens, wenngleich aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Das Zusammenspiel, die Interdependenzen und auch die Abgrenzung zwischen diesen beiden Rechtsgebieten – und damit zwischen Prävention und Repression, zwischen Verhütung und Verfolgung von Straftaten – werden jedoch bislang nicht gemeinsam untersucht, sondern vorrangig aus den unterschiedlichen Teildisziplinen heraus jeweils für sich bearbeitet. Um diese Teildisziplinen stattdessen »zusammen zu denken«, setzt sich eine Tagung am 02. und 03. März 2023 in Saarbrücken zwei Ziele: Erstens will sie die methodische Basis für einen intradisziplinären Dialog zwischen Straf- und Polizeirecht schaffen und schärfen. Zweitens will sie auf dieser Grundlage die wesentlichen Schnittstellen, Übergänge und Grenzen zwischen diesen beiden rechtswissenschaftlichen Teildisziplinen ausleuchten.

Die Tagung gründet in einem informellen Arbeitskreis sicherheitsrechtlich interessierter (Nachwuchs-)Wissenschaftler:innen des Öffentlichen Rechts und des Strafrechts, wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert und von Dr. Benjamin Rusteberg [Univ. Freiburg], MMag Dr. Florian Lehne, LL.M. (UT Austin) [UniBW] und Prof. Dr. Dominik Brodowski, LL.M. (UPenn) [UdS] organisiert.

Programm

Donnerstag, 02. März 2023

09:00–09:15 Begrüßung / Grußworte

Themenblock I: »Genese und Selbstverständnis des Polizei- und Strafrechts«

09:15–10:45 Polizeirechts- und Strafrechtswissenschaften – Innen- und Außenperspektiven auf zwei Teildisziplinen der Rechtswissenschaft

Benjamin Rusteberg
Dominik Brodowski
Florian Lehne
(Moderation)

11:15–12:45 Repression und Prävention – Entwicklungslinien eines Gegensatzes

Marc Engelhart
Carsten Kremer
Annika Dießner
(Moderation)

Themenblock II: »Methoden und Fundamente für einen intradisziplinären Dialog«

14:00–15:30 Praktisches »Eingriffsrecht« und das »Sicherheitsrecht« als verbindende Konzepte?

Matthias Kötter
Nahed Samour
Rike Sinder
(Moderation)

16:00–17:30 Menschenrechtsschutz als Ziel und Grenze des Polizei- und Strafrechts

Rike Sinder
Stefan Schumann
Johannes Buchheim
(Moderation)

Freitag, 03. März 2023

Fortsetzung Themenblock II: »Methoden und Fundamente für einen intradisziplinären Dialog«

09:00–10:30 Methodische Fundierung des intradisziplinären Dialogs

Liane Wörner – Rechtsgebietsvergleichung
Sebastian Golla – Kriminologie
Georg Wenzelburger - Politikwissenschaft
Nahed Samour (Moderation)

Themenblock III: »Schnittstellen, Übergänge, Grenzen«

11:00–12:30 »Wann« – Gefahr, Risiko und Anfangsverdacht

Jacqueline Lorenzen
Annika Dießner
Liane Wörner
(Moderation)

14:00–15:30 »Was« – strafrechtliches Rechtsgut und polizeirechtliches Schutzgut

Johannes Buchheim
Svenja Behrendt
Dominik Brodowski
(Moderation)

16:00–17:30 »Wer« – Zurechnungsstrukturen

Florian Lehne
Andreas Werkmeister
Benjamin Rusteberg
(Moderation)

17:30–18:00 Abschlussdiskussion

Teilnahme

Für Interessierte besteht die Möglichkeit, an der Tagung teilzunehmen. Leider sind die zur Verfügung stehenden Plätze jedoch aus organisatorischen Gründen eng begrenzt. Interessierte (Nachwuchs-)Wissenschaftler:innen einschließlich Doktorand:innen werden daher gebeten, sich möglichst rasch - spätestens bis zum 31.12.2022 - an ls-brodowski(at)uni-saarland.de zu wenden.

 

Förderung

Die Tagung wird von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert.