Diagnostic Stewardship und innovative Diagnosestrategien

Resistenzen gegen Antibiotika (AMR) stellen eine große Bedrohung für das Gesundheitswesen dar und führen weltweit zu einer immer höheren Morbidität und Mortalität. Im Jahr 2019 waren AMR-bedingte Infektionen die häufigste Todesursache beim Menschen und übertrafen dabei sogar HIV/AIDS und Malaria1. Eine der Hauptursachen für AMR ist der unsachgemäße, meist übermäßige, Einsatz von antimikrobiellen Substanzen. Dies lässt sich größtenteils durch die Problematik erklären, die Ursache einer Infektionskrankheit allein auf klinischer Basis korrekt zu bestimmen, was dazu führt, dass ein großer Teil der Antibiotika "nur für den Fall der Fälle" verabreicht werden. Das IMMH versucht, dieses Problem zu lösen, indem es das Diagnostic stewardship fördert, translationale Mikrobiomforschung betreibt und die in-vitro- und in-vivo-Wirksamkeit neuartiger Arzneimittelkandidaten gegen multiresistente Bakterien testet

 

1Antimicrobial Resistance Collaborators. 2022. Global burden of bacterial antimicrobial resistance in 2019: a systematic analysis. Lancet 399:629-655. doi: 10.1016/S0140-6736(21)02724-0.